Tückische Geschlechtskrankheit
Das muss man über Syphilis wissen

Die Ansteckungen mit Syphilis nehmen wieder zu, das Robert Koch-Institut schlägt in Deutschland Alarm. Laut Zahlen der WHO steigen die Fallzahlen weltweit an – bei 7,1 Millionen Menschen wurde im Jahr 2020 Syphilis diagnostiziert.
Publiziert: 19.03.2024 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 10:57 Uhr
Moritz Lüchinger

Syphilis gehört in der Schweiz zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Seit der Einführung der Meldepflicht 2006 hat sich die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich erhöht. Auffällig an der Statistik ist, dass viel mehr Männer als Frauen betroffen sind. Am meisten stecken sich die Menschen in der Region um Genf und Zürich mit der Geschlechtskrankheit an.

Was ist Syphilis?

Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit und wird durch das Bakterium Treponema pallidum ausgelöst. Die Krankheit kann über verschiedene Sexualpraktiken wie Oral-Vaginal- oder Analverkehr mit einer infizierten Person übertragen werden, die sich gerade in einer ansteckenden Phase befindet.

Ferner ist es auch möglich, sich über Blutkontakte oder Bluttransfusionen anzustecken. Das passiert hierzulande aber eher selten, genauso wie Übertragung von einer Schwangeren auf das ungeborene Kind.

So sieht Treponema pallidum, das Bakterium das Syphilis auslöst, unter dem Mikroskop aus.
Foto: Getty Images
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Symptome

Die Krux bei Syphilis ist, dass sie oft ohne Symptome verläuft. Genauer gesagt bei jeder zweiten Person. Unbehandelt verläuft die Krankheit in drei Stadien.

Nach einer Woche bis zu drei Monaten treten die ersten Beschwerden auf. Das können rote Flecken, Knoten oder Geschwüre an der Eintrittspforte des Bakteriums sein. Treten die Flecken am Anus, an der Scheide oder im Rachen auf, werden sie meistens nicht erkannt, denn sie schmerzen nicht. Zudem verschwinden die Anzeichen nach vier bis sechs Wochen wieder – auch ohne Behandlung. Aber: Die Krankheit und die Übertragbarkeit bleiben bestehen.

Was sind die Anzeichen einer Geschlechtskrankheit?
  • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
  • Ausfluss aus Glied und After, ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide 
  • Juckreiz, Schmerzen, Hautveränderungen am Scheideneingang, am After 
  • Rötungen, Pickel, Knötchen, Blasen, Warzen, Geschwüre im Genitalbereich
  • Unregelmässige, ausbleibende Menstruation, Zwischenblutungen
  • Geschwollene Lymphknoten in der Leistengegend
  • Schmerzen im Genitalbereich oder im Unterbauch
  • Veränderungen wie offene Stellen in Mund oder Rachen

Quelle: Aids-Hilfe Schweiz

  • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
  • Ausfluss aus Glied und After, ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide 
  • Juckreiz, Schmerzen, Hautveränderungen am Scheideneingang, am After 
  • Rötungen, Pickel, Knötchen, Blasen, Warzen, Geschwüre im Genitalbereich
  • Unregelmässige, ausbleibende Menstruation, Zwischenblutungen
  • Geschwollene Lymphknoten in der Leistengegend
  • Schmerzen im Genitalbereich oder im Unterbauch
  • Veränderungen wie offene Stellen in Mund oder Rachen

Quelle: Aids-Hilfe Schweiz

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Auf das erste folgt mehr oder weniger anschliessend das zweite Stadium. Es zeichnet sich meistens durch einen nicht juckenden Hautausschlag aus. Dieser tritt häufig an Handflächen und Fusssohlen auf. Es können auch grippeähnliche Symptome und Schwellungen der Lymphknoten, Haarausfall und andere Symptome auftreten. Auch diese Symptome verschwinden ohne Behandlung wieder von alleine.

Danach treten monate- bis jahrelang keine Symptome mehr auf. Die Krankheit schreitet aber im Stillen fort. Im ersten Jahr dieser Phase können betroffene Personen noch sporadisch auftretende Schäden von Haut und Schleimhaut aufweisen und sind dadurch noch potenziell ansteckend.

Was taugen STI-Heimtests wirklich?

Beim Verdacht auf eine Infektion durch sexuell übertragbare Erreger scheuen manche Betroffene den Weg zum Arzt. Wie so oft suchen sie sich Rat im Internet. Doch nicht alles, was im Netz angeboten wird, ist auch wirklich zuverlässig.

Lesen Sie hier weiter.

Sind Heimtests wirklich aussagekräftig? Worauf sollte man achten?
Sind Heimtests wirklich aussagekräftig? Worauf sollte man achten?
Getty Images

Beim Verdacht auf eine Infektion durch sexuell übertragbare Erreger scheuen manche Betroffene den Weg zum Arzt. Wie so oft suchen sie sich Rat im Internet. Doch nicht alles, was im Netz angeboten wird, ist auch wirklich zuverlässig.

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Diagnose und Therapie

Syphilis wird mittels Abstrich oder Bluttest diagnostiziert. Die Behandlung erfolgt mit einem Antibiotikum. Diese Therapie ist bewährt und in den allermeisten Fällen erfolgreich.

Wenn die Diagnose Syphilis gestellt wird, ist es wichtig, seine Sexualpartner darüber zu informieren. So können sie sich auch testen lassen. Zudem sollte beachtet werden, dass die Inkubationszeit bis zu drei Monate dauert. In dieser Zeit kann es vorkommen, dass ein Test negativ ausfällt, obwohl man sich infiziert hat.

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