Das ist bisher bekannt
Corona-Mischvarianten XE, XF und XD aufgetaucht

Die neue Mischmutante XE wurde erstmals im Januar 2022 in Grossbritannien identifiziert. Was sie für die Pandemie bedeutet, ist noch unklar. Die WHO hat XE und die Varianten XF und XD im Blick.
Publiziert: 06.04.2022 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2022 um 11:30 Uhr

Erst im Januar hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davor gewarnt. «Je stärker sich Omikron ausbreite und vermehre, «desto wahrscheinlicher ist es, dass es eine neue Variante hervorbringt», sagte WHO-Expertin Catherine Smallwood.

Nun kam es bereits zu einer neuen Variante. Ihr Name: XE. Sie besteht aus den zwei Subtypen der Omikron-Variante BA.1 und BA.2. Entdeckt wurde die Mischvariante in Grossbritannien. Dort schnellen die Corona-Zahlen gerade in die Höhe. Noch nie gab es so viele Infizierte wie bisher. Auch die Zahl der Hospitalisierungen ist wieder angestiegen, besonders bei Menschen über 45 Jahren.

Grossbritannien zählt nach Ansicht der WHO zu den Ländern, die ihre Corona-Schutzmassnahmen «zu brutal» reduziert haben. Zudem müssen Engländer seit Freitag für Corona-Tests selbst zahlen. Bislang standen sie beispielsweise in Apotheken gratis zur Verfügung.

Die neue Omikron-Mutation XE ist eine Kombination aus der BA.1 Omikron-Variante und ihrer Untervariante BA.2.
Foto: imago images/Christian Ohde
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Ansteckender als BA.2-Variante

Erstmals konnte die Mischvariante XE im Januar 2022 nachgewiesen werden. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem wöchentlichen Covid-19-Situationsbericht vom 29. März 2022 meldet, wurden bisher über 600 Fälle von XE sequenziert. «Frühzeitige Schätzungen weisen darauf hin, dass XE nochmals zehn Prozent ansteckender ist als die BA.2-Variante», teilt die WHO mit. Das müsse allerdings noch bestätigt werden.

«Diese spezielle rekombinante Variante hat eine variable Wachstumsrate gezeigt, und wir können noch nicht bestätigen, ob sie einen echten Wachstumsvorteil hat», schreibt Susan Hopkins, leitende medizinische Beraterin des britischen Gesundheitsministeriums, in einer Erklärung. Es gebe zurzeit noch zu wenige Anhaltspunkte, um Rückschlüsse auf die Übertragung, den Schweregrad oder die Wirksamkeit des Impfstoffs zu ziehen, so Hopkins weiter.

Die WHO will die Situation um die Variante deshalb weiter beobachten und bewerten. Solange keine signifikanten Unterschiede bei der Übertragung und den Krankheitsmerkmalen, einschliesslich des Schweregrades festgestellt werden können, gilt XE weiterhin als Omikron-Variante.

«Kein Grund zur Besorgnis» – zumindest vorerst

Nebst XE beobachtet das britische Gesundheitsministerium auch zwei weitere Varianten, die als XD und XF bekannt sind. Sie stammen beide aus einer Kombination der Delta-Variante und BA.1. XF konnte in Grossbritannien bisher 38 Mal nachgewiesen werden. XD ist vor allem in Frankreich präsent. Insgesamt wurden davon 49 Fälle gemeldet

Allgemein sagen Fachleute, dass man deshalb nicht in Panik verfallen soll. «Im Moment besteht wirklich kein Grund zur Besorgnis für die öffentliche Gesundheit», sagt der amerikanische Epidemiologe Joseph Brownstein zu ABC News. «Rekombinante Varianten kommen immer wieder vor. Von den bisherigen Mischvarianten XA, XB, XC und XD hat sich keine als wirklich besorgniserregend erwiesen», so Brownstein.

Identifizierung von XE auch gute Nachricht

Trotzdem sagt Brownstein, dass es noch viele unbeantwortete Fragen im Zusammenhang mit XE gebe. «Es ist möglich, dass sie übertragbarer ist, aber das bedeutet nicht, dass sie schwerer im Verlauf ist.»

Obwohl natürlich niemand hofft, dass sich XE als gefährlich erweist, so gebe es für Brownstein dennoch eine gute Nachricht. «Man kann die Identifizierung von XE durchaus als positiv ansehen, denn sie zeigt, dass unsere öffentlichen Gesundheitssysteme funktionieren und neue Varianten identifizieren, selbst wenn die Fallzahlen sehr gering sind.»

Für Brownstein ist klar, dass auch in Zukunft noch weitere Varianten auftauchen werden. Deshalb sei es wichtig, dass man gewisse Grundregeln befolge: «Geimpfte und aufgefrischte Impfungen, gute Hygiene und die Einhaltung der Empfehlungen des Gesundheitswesens tragen dazu bei, die Übertragung in der Bevölkerung einzudämmen». (ced)


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