Knieschmerzen durch Sport
Neue Spritze soll Wunder wirken

Mindestens jeder Achte leidet an Beschwerden im Knie. Betroffen sind vor allem Sportler. Nun gibt es ein neues Mittel dagegen: Spritzen mit einer Botox-ähnlichen Substanz haben in einer neuen Studie eine bessere Wirkung gezeigt als herkömmliche Behandlungsmethoden.
Publiziert: 25.02.2016 um 13:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:06 Uhr

Wissenschaftler des Imperial College und der Fortius-Klinik in London untersuchten im Rahmen einer Studie 45 Testpersonen, die vom sogenannten patello-femoralen Schmerzsyndrom betroffen sind - einer typischen Knieerkrankung von Lauf- und Radsportlern.

Den Testpersonen wurde Dysport injiziert – ein Botulinumtoxin wie Botox, nur dass es eine leicht andere Struktur hat und deshalb schneller wirkt. Gespritzt wurde nicht ins Knie, sondern in einen Muskel an der Hüfte. Anschliessend gingen die Probanden zur Physiotherapie. Nach der Behandlung waren 69 Prozent der Testpersonen beschwerdefrei und vermeldeten auch fünf Jahre nach dem Experiment keine weiteren Schmerzen.

Diese Ergebnisse stehen in starkem Kontrast zu früheren Forschungsergebnissen ohne Dysport, bei denen 80 Prozent aller Betroffenen nach anderweitigen Behandlungen trotzdem noch unter Krankheitssymptomen litten.

Selbst wenn alle anderen Methoden versagten: Das Botulinumtoxin Dysport half.
Foto: Cover Media

Zu den vorherigen Behandlungsmethoden zählten unter anderem Steroid-Spritzen, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente. Wenn diese nicht die gewünschte Wirkung erzielen, bleibt als einzig Alternative oft eine Operation - auch wenn dadurch keine Heilung garantiert werden kann.

«Viele Sportler, die an der Studie teilnahmen, hatten bereits alle Behandlungsmethoden ausgeschöpft. Für sie war es praktisch der letzte Ausweg», sagt Jo Stephen, Co-Autor der Studie. «Wir freuen uns sehr, dass unser Experiment für viele Patienten positive Ergebnisse gebracht hat. Es könnte für viele sportlich aktive Menschen weltweit von grosser Bedeutung sein.»

Die Ergebnisse der Studie wurden im «American Journal of Sports Medicine» veröffentlicht. (cm/gsc)

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