Studie zeigt
Zucker verdoppelt Fettproduktion in der Leber

Schon kleine Mengen an zugesetztem Frucht- und Haushaltszucker verdoppeln die körpereigene Fettproduktion in der Leber. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich (USZ).
Publiziert: 16.03.2021 um 09:07 Uhr
|
Aktualisiert: 16.03.2021 um 10:24 Uhr

Bereits 80 Gramm Zucker pro Tag kurble die Fettproduktion in der Leber an, wird Studienleiter Philipp Gerber von der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung in einer Mitteilung vom Dienstag zitiert. Das entspreche der Zuckermenge von rund acht Deziliter eines handelsüblichen Softdrinks. Und auch wenn danach kein Zucker mehr zugeführt werde, halte die Überaktivität längere Zeit an.

Für die Studie nahmen 94 gesunde junge Männer sieben Wochen lang täglich ein mit unterschiedlichen Zuckerarten gesüsstes Getränk zu sich. Dieses enthielt entweder Fruchtzucker (Fruktose), Traubenzucker (Glukose) oder Haushaltszucker (Saccharose), der aus Frucht- und Traubenzucker besteht.

Die verschiedenen Namen von Zucker
  • Saccharose
  • Dextrose
  • Raffinose
  • Glukose
  • Laktose
  • Karamellsirup
  • Fruktosesirup oder Fruktose-Glukose-Sirup
  • Glukosesirup, Glukose-Fructose-Sirup oder Stärkesirup
  • Maltose oder Malzextrakt / Gerstenmalzextrakt
  • Maltodextrin, Dextrin oder Weizendextrin
  • Saccharose
  • Dextrose
  • Raffinose
  • Glukose
  • Laktose
  • Karamellsirup
  • Fruktosesirup oder Fruktose-Glukose-Sirup
  • Glukosesirup, Glukose-Fructose-Sirup oder Stärkesirup
  • Maltose oder Malzextrakt / Gerstenmalzextrakt
  • Maltodextrin, Dextrin oder Weizendextrin
Mehr

Schon kleine Mengen sind für die Leber schädlich

Mit sogenannten Tracern verfolgten die Forschenden den Weg der markierten Substanzen im Körper und analysierten den Effekt der Süssgetränke auf den Fettstoffwechsel. Die Probanden nahmen dabei nicht mehr Kalorien zu sich. Trotzdem konnten die Forschenden die negativen Auswirkungen des Fruchtzuckers beobachten.

Schweizerinnen und Schweizer konsumieren mehr als 100 Gramm Zucker pro Tag. (Archivbild)
Foto: BARBARA GINDL
1/8

So war die körpereigene Fettproduktion in der Leber bei der Gruppe, die Fruchtzucker zu sich genommen hatte, auch mehr als zwölf Stunden nach dem Konsum noch doppelt so hoch wie bei der Gruppe mit dem Traubenzucker-Getränk oder der Kontrollgruppe, die ganz auf das Getränk verzichtet hatte.

So ist es, vier Wochen ohne Zucker zu leben

In der Schweiz essen und trinken wir viel zu viel Zucker. Das macht krank. Höchste Zeit, mal auf die Bremse zu treten. Doch das ist leichter gesagt als getan.

In der Schweiz essen und trinken wir viel zu viel Zucker. Das macht krank. Höchste Zeit, mal auf die Bremse zu treten. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Mehr

Überrascht zeigten sich die Forschenden über die Erkenntnis, dass der am häufigsten konsumierte Haushaltszucker die Fettsynthese sogar noch etwas mehr ankurbelte als der Fruchtzucker. Denn bisher habe man angenommen, dass vor allem der Fruchtzucker solche Veränderungen begünstige.

In der Schweiz wird pro Person mehr als 100 Gramm Zucker konsumiert

Schweizerinnen und Schweiz konsumieren im Durchschnitt pro Tag mehr als 100 Gramm Zucker, schreiben die Autoren weiter. Dessen hoher Kaloriengehalt fördere Übergewicht und Adipositas. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehle deshalb, den Zuckerkonsum auf 50 oder noch besser 25 Gramm zu beschränken. Doch davon sei die Schweiz noch weit entfernt, sagte Gerber.

Gleichzeitig begünstige die Fettproduktion in der Leber die Entstehung von weit verbreiteten Krankheiten wie Fettleber oder Typ 2-Diabetes. Die Studie sei deshalb ein «entscheidender Schritt in der Erforschung der schädlichen Wirkungen von zugesetztem Zucker». (SDA)

So ungesund ist Zucker wirklich

Ob im Kaffee oder in Keksen, auf dem Brot oder im Getränk – die süsse Versuchung ist fast überall enthalten. Wie ungesund Zucker eigentlich ist, geht dabei oft vergessen.

Ob im Kaffee oder in Keksen, auf dem Brot oder im Getränk – die süsse Versuchung ist fast überall enthalten. Wie ungesund Zucker eigentlich ist, geht dabei oft vergessen.

Mehr
Ist brauner Zucker tatsächlich gesünder?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen braunem und weissem Zucker? Und ist nur weisser Zucker ungesund? Zum Thema Ernährung kursieren viele Gerüchte und Behauptungen. BLICK weiss, welche stimmen – und welche nicht.

ullstein bild via Getty Images

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen braunem und weissem Zucker? Und ist nur weisser Zucker ungesund? Zum Thema Ernährung kursieren viele Gerüchte und Behauptungen. BLICK weiss, welche stimmen – und welche nicht.

Mehr
Thinkstock
Vier Fakten über Fruchtzucker

Eine ETH-Studie warnt vor zu viel Fruktose in Lebensmitteln. Diese 4 Fakten zeigen, wie ungesund Fruchtzucker ist.

Thinkstock

Eine ETH-Studie warnt vor zu viel Fruktose in Lebensmitteln. Diese 4 Fakten zeigen, wie ungesund Fruchtzucker ist.

Stevia – Mehr als ein Zuckerersatz?

Ist Stevia eine Wunderpflanze mit vielerlei Wirkung? Sie soll den Blutdruck senken, gegen Karies wirken, die Verdauung fördern und sogar bei Diabetes helfen. Zudem wird sie als kalorienfreier Zuckerersatz angepriesen. Ist Stevia wirklich so gesund?

Ist Stevia eine Wunderpflanze mit vielerlei Wirkung? Sie soll den Blutdruck senken, gegen Karies wirken, die Verdauung fördern und sogar bei Diabetes helfen. Zudem wird sie als kalorienfreier Zuckerersatz angepriesen. Ist Stevia wirklich so gesund?

Mehr
Ist Erythrit eigentlich gesund?

Zuckerfreie Ernährung liegt im Trend. Immer mehr Menschen wollen auf zugesetzten und isolierten Zucker verzichten. Der positive Effekt liegt klar auf der Hand: Gewichtsabnahme und ein stabilerer Insulinspiegel. Die Verwendung von Erythrit ist dabei eine gute Alternative für alle, die es doch gerne etwas süss mögen.

 

Erythrit sieht aus wie Zucker, ist aber keiner.
Erythrit sieht aus wie Zucker, ist aber keiner.
Thinkstock

Zuckerfreie Ernährung liegt im Trend. Immer mehr Menschen wollen auf zugesetzten und isolierten Zucker verzichten. Der positive Effekt liegt klar auf der Hand: Gewichtsabnahme und ein stabilerer Insulinspiegel. Die Verwendung von Erythrit ist dabei eine gute Alternative für alle, die es doch gerne etwas süss mögen.

 

Mehr
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?