Viele Knoblauch-Köpfe auf einem Bild.

So baut der Körper Schwermetalle ab
Knoblauch bringt Heavy Metal zum Verstummen

Jetzt gibt es einen weiteren guten Grund, viel Knoblauch zu essen: Er baut effizient Schwermetalle ab.
Publiziert: 09.06.2017 um 15:43 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2020 um 17:40 Uhr
Werner Vontobel

Blei und andere Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium oder Palladium lauern überall: Im Trinkwasser, in der Luft, in Kinderspielzeug, Keramikglasuren, Proteindrinks etc. Es sind nur winzige Mengen, aber sie häufen sich an und hinterlassen schleichende, nicht genau zuzuordnende Schäden: Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Nervosität, Koliken, Krebs etc. Das muss zwar nicht, aber kann die Folge einer Schwermetallvergiftung sein. Also sieht man sich besser vor.

Beispielsweise indem man öfter mal mit Knoblauch würzt. Dass Knoblauch Schwermetalle wie Blei aus dem Gewebe entfernt, haben schon in den 90er-Jahren Tierärzte festgestellt und in Experimenten erhärtet. So mischte man Hühnern Bleiacetat ins Futter. Gab man gleichzeitig Knoblauchpulver, fiel die Bleikonentration in den Muskeln um 40 und in der Leber gar um 60 Prozent geringer aus. Verabreichte man der Knoblauch erst hinterher, fiel ging der Bleigehalt rund doppelt so stark zurück. Bei einem Experiment mit Ziegen mass man auch den Bleigehalt im Urin und konnte feststellen, dass dank dem Knoblauch fast zehn Mal so viel Blei mit dem Urin ausgeschieden wurden.

Wunderlebensmittel Knoblauch

Das heisst, dass Knoblauch eine doppelte Wirkung hat: Einerseits bindet es Schwermetalle schon im Blut und scheidet es über die Nieren aus. Andererseits hat es auch die Fähigkeit, Schwermetalle durch Chelation aus dem Gewebe zu entfernen indem es die Metallionen an organische Säuren wie etwa die im Knoblauch vorkommenden Sulfidverbindungen bindet.

Knoblauch kann eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben.
Foto: Thinkstock

Dass dies auch bei Menschen funktioniert, ist eine nahliegende Vermutung. Sie ist inzwischen durch eine Studie bestätigt worden. Dabei hat man bleigeschädigte Arbeiter in einer Fabrik für Autobatterien in Iran vier Wochen lang entweder mit dem für diese Fälle vorgesehen D-Penicillamin oder mit Knoblauch-Extrakt im Gegenwert von etwa 2 mittelgrossen Knoblauch-Zehen täglich behandelt. Zehn Tag nach der Behandlung wurde gemessen. Ergebnis: Der Bleigehalt wurde mit beiden Behandlungen um etwa 20 bis 25 Prozent reduziert. Doch in der Knoblauch-Gruppe zeigten sich nicht nur keine Nebenwirkungen, sondern auch ein deutlicher Rückgang der Vergiftungssymptome wie Kopfschmerzen, Reizbarkeit, erhöhter Blutdruck usw. Das D-Penicillanmin verringerte zwar den Bleigehalt, aber nicht die damit zusammenhängenden Vergiftgungserscheinungen.

Klammer auf: Warum wohl wird die Produktion von Autobatterien in Entwicklungsländer ausgelagert? Weil dort die Arbeiterschaft keine Lobby hat. Klammer zu.

Knoblauch senkt den Blutdruck, stärkt den Darm

Doch Knoblauch bringt nicht nur Schwermetalle – Simsalabim - zum Verschwinden, es hat auch sonst noch ein paar wundersame Eigenschaften: Er schützt vor freien Radikalen, wirkt entzündungshemmend, senkt den Blutdruck, hilft bei Blasenbeschwerden, stärkt den Darm und wirkt – wie diverse Studien zeigen – auch vorbeugend gegen Krebs. Mehr dazu hier und hier. Die Wirkung beruht vor allem darauf, dass Knoblauch den organischen Schwefel enthält, an dem es den meisten von uns leider mangelt.

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