Okinawa-Methode
Freude und Sinn im Leben können das Leben verlängern!

Für ein langes, gesundes Leben ist es wichtig, die eigene Balance zu finden und Mass zu halten. Für viele ist dies eine Herausforderung, doch jeder Mensch kann selbst dazu beitragen, seine Gesundheit zu erhalten.
Publiziert: 29.09.2022 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2022 um 16:51 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) möchte mit einer vielschichtigen Definition von Gesundheit schon seit 1946 ein ganzheitlich orientiertes Gesundheitsverständnis verbreiten: «Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Beschwerden und Krankheit.» Für die meisten Menschen ist dies gerade mit zunehmendem Alter eine Illusion. Doch jeder Mensch kann selbst in vielen Punkten dazu beitragen, seine Gesundheit zu erhalten.

Das Buch «Blue Zones» von Dan Buettner (2009) berichtet von den Ergebnissen seiner Zusammenarbeit mit der Zeitschrift National Geographic und den weltbesten Forschern auf dem Gebiet der Langlebigkeit. Dabei wurden weltweit Gebiete ausfindig gemacht, in denen die Bewohner deutlich besser leben und zehnmal häufiger ein Alter von 100 Jahren erreichen als in den USA oder Deutschland: die sogenannten Blue Zones.

10 Regeln für langes Leben

In diesen Blue Zones wurden die jeweiligen Lebensstile der Bewohner auf Merkmale hin untersucht - in der Hoffnung, Erklärungen für die beobachtete Langlebigkeit zu finden. Dabei wurden neun charakteristische Merkmale gefunden, die die Lebensstile in allen Blue Zones gemeinsam haben:

Jeder Mensch kann selbst in vielen Punkten dazu beitragen, seine Gesundheit zu erhalten.
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  1. Natürliche Bewegung: Statt Krafttrainings zu absolvieren, Marathons zu laufen oder Fitnessstudios zu besuchen, bewegen sich die langlebigsten Menschen in ihrer natürlichen Umgebung ohne gross darüber nachzudenken, zum Beispiel indem sie ihre Garten- und Hausarbeit ohne mechanische Hilfsmittel verrichten.
  2. Lebenssinn: Es ist wichtig zu wissen, warum man jeden Morgen aufwacht. Dies kann bis zu sieben Jahre an Lebenserwartung ausmachen.
  3. Schalten Sie herunter: Stress steht mit chronischen Entzündungsreaktionen und somit mit den häufigsten altersbedingten Erkrankungen in Verbindung. Auch in den Blue Zones sind die Menschen manchmal gestresst, im Gegensatz zu uns praktizieren sie aber Routinen zur Stressbewältigung. Bei den Okinawas ist dies das tägliche Gedenken an die Vorfahren, bei den Adventisten das Gebet, bei den Einwohnern Ikarias das Nickerchen und auf Sardinien die Happy Hour. Wie die Natur brauchen wir Sonne und Regen zum Gedeihen, Aktivität und Ruhe, Sympathikus und Parasympathikus.
  4. Die 80 %-Regel: Die Maxime «Hara hachi bu» der Okinawas besagt, dass sie nur so viel essen sollen, bis ihr Magen zu 80 % gefüllt ist. Die restlichen 20 % können den Unterschied zwischen einer Gewichtszu- oder -abnahme ausmachen. In den Blue Zones ist es üblich, eine letzte kleine Mahlzeit am späten Nachmittag oder frühen Abend zu sich zu nehmen.
  5. Pflanzenbetonte Ernährung: In den Ernährungsweisen der Hundertjährigen bilden Hülsenfrüchte (Fava-, Schwarze, Soja-Bohnen und Linsen) meistens die Grundlage und Hauptproteinquelle. Fleisch wird hingegen nur sehr selten verzehrt.
  6. Ein Gläschen Wein am Abend: Moderater Alkoholkonsum ist in den Blue Zones verbreitet. Maximal ein Glas (Frauen) bis 2 Gläser (Männer) polyphenolreicher Rotwein pro Tag zusammen mit Freunden und/oder Essen können der Gesundheit und Lebensfreude dienen. Die Adventisten trinken übrigens keinen Alkohol: Der Rotwein ist also kein Muss für ein langes Leben.
  7. Glauben und Gemeinschaft: Auch der Glaube spielt eine grosse Rolle für ein langes Leben - bis auf fünf der befragten 263 Hundertjährigen in der Studie waren alle in einer Glaubensgemeinschaft. Forschungsergebnissen zufolge kann man seine Lebenserwartung um vier bis 14 Jahre verlängern, wenn man viermal im Monat Gottesdiensten beiwohnt. Dabei spielt die Konfession keine Rolle. Wichtig sind hingegen die regelmässige Teilnahme und das echte Gemeinschaftsgefühl. Immer mehr wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass echte, gelebte Religiosität, die auf dem Prinzip von uneigennütziger Liebe beruht, lebensverlängernd und heilsam ist - im Gegensatz zu einer fundamentalistischen Religiosität.
  8. Geliebte Menschen kommen an erster Stelle: Die Familie hat die höchste Priorität. Eltern und Grosseltern leben meist in der Nähe oder im eigenen Haushalt. Davon profitieren auch die Kinder, indem sie seltener krank werden und eine geringere Sterblichkeit aufweisen. Von Vorteil sind auch das Bekenntnis zu einem Lebenspartner und die Investition von Zeit und Liebe in die eigenen Kinder.
  9. Der richtige «Stamm»: Die langlebigsten Menschen der Welt leben in einem sozialen Umfeld, das gesundheitsbewusstes Verhalten fördert. Aus den Ergebnissen der Framingham-Studien wird ersichtlich, dass Faktoren wie Rauchen, Adipositas, Zufriedenheit wie auch Einsamkeit auf andere ansteckend wirken, aber Freude glücklicherweise noch ansteckender ist als Traurigkeit. Sich mit den richtigen Personen zu umgeben kann also auch zu einer Lebensverlängerung beitragen.
  10. Genug und guter Schlaf: Auch wenn Buettner darauf nicht direkt verweist, fällt dies in den Blue Zones sehr deutlich auf: Die Menschen lebten natürlich und hatten dadurch einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus, der auch entscheidend ist für guten und ausreichend Schlaf. Viele aktuelle Studien belegen den grossen Einfluss von Schlafmangel auf Immunschwäche, Übergewicht, Demenz und Krebs. Eine Studie (Sigurdardottir et al., 2015) zeigt, dass sich bei niedrigen Melatoninspiegeln, die bei schlechtem oder zu kurzem Schlaft auftreten, das Risiko für ein aggressives, besonders gefährliches Prostatakarzinom vervierfacht!

Auch wenn man für ein Alter von 100 Jahren genetisch gut ausgestattet sein muss, so können doch die meisten von uns ein Alter von 90 Jahren weitestgehend ohne chronische Erkrankungen erreichen. Dass eine Lebensverlängerung um durchschnittlich 10-12 Jahre möglich ist wenn man den Lebensstil der Blue Zones lebt, wird durch die Adventisten eindrucksvoll und wissenschaftlich fundiert belegt (Fraser und Shavlik, 2001).

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