Tipps und Tricks zur stimmungsvollen Aussenbeleuchtung
So geht dem Garten ein Licht auf

Aussenlicht wird oft rein funktional eingesetzt – dabei entfalten beleuchtete Gärten einen ganz besonderen Reiz.
Publiziert: 08.07.2017 um 15:30 Uhr
|
Aktualisiert: 20.08.2019 um 10:19 Uhr
Helen Weiss

Zwei Energiesparlampen neben der Haustür und für den Autounterstand eine bewegungsgesteuerte Funzel – fertig ist die Aussenbeleuchtung. Wer so denkt, verschenkt viel: Durch geschickt angelegte Lichtinstallationen lassen sich im Garten zu später Stunde wirkungsvolle Effekte erzielen.

Wenn das warme Wetter auch nach Sonnenuntergang zum Verweilen im Freien einlädt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Sitzplatz in ein gemütliches Licht zu tauchen. «Man kann zum Beispiel feste Wandleuchten installieren, die die Architektur des Hauses unterstreichen und den Aussenbereich optisch aufwerten», sagt Charlotte Loyal, Pressesprecherin bei Philips Lighting Switzerland AG.

Solche hellen Lichter eignen sich besonders gut, wenn man zum Beispiel draussen im Freien lesen oder essen möchte. «Für eine sanftere Lichtstimmung sorgen tragbare LED-Leuchten, die sich flexibel aufstellen oder aufhängen lassen», ­erklärt Loyal weiter.

Gezielt eingesetzte Scheinwerfer erwecken das Grün abends zum Leben.
Foto: Tomasz Zajda
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Gartenbeleuchtung darf ­nie blenden

Mit der richtigen Beleuchtung von Pflanzen schafft man auch ausserhalb des Gartensitzplatzes ein schönes Ambiente. «Dabei ist die Positionierung der Strahler das A und O einer perfekten Beleuchtung», sagt Roger Gosztola, Verkaufsleiter bei Staub Designlight AG in Stansstad NW.

Pflanzen, aber auch Gebäude leuchtet man laut dem Fachmann am besten indirekt und von unten an. «Die Gartenbeleuchtung darf auf keinen Fall blenden», sagt Gosztola. ­«Daher sollte sie immer so platziert sein, dass sie vom Haus weg strahlt.»

Ideal sind LED-Lampen, da sie wenig Wärme abstrahlen und somit die Blätter der Pflanzen nicht verbrennen. In Sachen Energieeffizienz sind sie mit guten Energiesparlampen vergleichbar. Besonders praktisch sind auch Solarleuchten, die man nicht ans Stromnetz anschliessen muss. «Sie lassen sich bei Bedarf leichter neu positionieren», sagt Charlotte Loyal.

Wer über einen Teich, Brunnen oder einen Swimmingpool verfügt, kann sich die Spiegelung des Lichts im Wasser zunutze machen, um mystische Akzente zu setzen. Aufgrund des breiten Farbspektrums und der Lang­lebigkeit eignen sich auch dafür LED-Leuchten besonders gut. «Bei Unterwasserleuchten sollte man vor allem auf die Servicefreundlichkeit achten», sagt ­Roger Gosztola – die Lampen ­sollten sich ohne viel Aufwand ­ersetzen lassen.

Wegleuchten führen nicht nur sicher an Stolperfallen vorbei, sie verleihen dem Garten auch Tiefe und lassen den kleinsten Trampelpfad im schönsten Licht erstrahlen. Auch hier gibt es eine breite Auswahl an Modellen.

Leuchten sollten staub- und spritzwassergeschützt sein

Lichtsäulen sind sehr populär, es gibt sie als wadenhohe bis anderthalb Meter grosse Varianten. «Heute verlangen die Kunden zudem häufig kleine Leuchtspots, die man am Tag fast nicht wahrnimmt», sagt Gosztola. Hierbei sind in den Boden integrierte Einbauspots sinnvoll. «Diese sollten jedoch aus besonders robustem Material wie etwa gebürstetem Edelstahl bestehen, damit sie nicht so schnell abgenutzt aussehen», sagt Charlotte Loyal.

Da aber die Aussenbeleuchtung im Laufe des Jahres extremen Temperaturschwankungen sowie UV-Strahlen ausgesetzt ist, sollte man beim Kauf auf qualitativ hochwertige Modelle achten. «Alle Leuchten sollten mindestens über die Schutzklasse IP44 verfügen und somit staub- und spritzwassergeschützt sein», sagt Charlotte Loyal.

Das Montieren der Lichtquellen im Garten ist herausfordernd. «Die Kabel sollte man unter der Erde verlegen, damit sie keine Stolperfallen darstellen», sagt Loyal. Und Roger Gosztola rät deshalb: Hauptkabel und mögliche Stromabgänge zu anderen Lampen in ein Leerrohr verbauen.

Wenn die Beleuchtung den Nachbarn stört

Mit Scheinwerfer ­beleuchtete Bäume, ­blinkende Lichterketten oder Fassaden in ­gleissender Helligkeit: Wenn der Nachbar Haus und Garten in ein ­Lichtermeer verwandelt, kann das die Nacht­ruhe stören. Und nicht nur die der Menschen: Übermässiges Kunstlicht beeinträchtigt auch die Artenvielfalt nacht­aktiver Tiere.

Die sogenannte Licht­verschmutzung war denn auch der Grund für einen Bundesgerichtsentscheid im Jahr 2013. Die Kläger ­fühlten sich durch die permanente Beleuchtung am Haus des Nachbarn gestört. Das oberste Gericht gab ihnen recht und entschied, die strittige ­Beleuchtung sei jeweils um 22 Uhr auszuschalten. Freigestellt ist es den Besitzern, etwa aus Sicherheitsgründen Licht mit Bewegungsmeldern zu installieren.

Gemäss Umweltschutzgesetz sind schädliche, lästige und störende Emissionen wie Lärm oder Licht zu begrenzen. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat Empfehlungen zur ­Vermeidung von ­Licht­emissionen heraus­gegeben:
www.bafu.admin.ch

Mit Scheinwerfer ­beleuchtete Bäume, ­blinkende Lichterketten oder Fassaden in ­gleissender Helligkeit: Wenn der Nachbar Haus und Garten in ein ­Lichtermeer verwandelt, kann das die Nacht­ruhe stören. Und nicht nur die der Menschen: Übermässiges Kunstlicht beeinträchtigt auch die Artenvielfalt nacht­aktiver Tiere.

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