Das sollten Sie vorher wissen
10 Dinge, die das erste Kind mit einem macht

Frisch gebackene Mütter und Väter freuen sich über den Familienzuwachs. Das erste Kind stellt die Welt ganz schön auf den Kopf und sorgt für viele Veränderungen im Alltag der stolzen Eltern.
Publiziert: 03.01.2021 um 13:48 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2021 um 10:10 Uhr
Bettina Bendiner «Schweizer Illustrierte»

Wenn ein Baby geboren wird, ändert sich das Leben seiner Eltern schlagartig. Insbesondere beim ersten Kind ist die Veränderung gross. Die Prioritäten verschieben sich und der Nachwuchs steht ab sofort im Mittelpunkt. Die folgende 10 Dinge sind für angehende Mütter und Väter gut zu wissen:

1. Second-Hand-Angebote– im Zweifelsfall «nein» sagen

Es ist zwar gut gemeint und ein Kinderwagen als Neuanschaffung kostet immerhin ein kleines Vermögen. Logischerweise kommt jetzt das riesengrosse «aber». Denn: Der Kinderwagen wird einen ein paar Jahre (im Durchschnitt circa drei) auf Schritt und Tritt begleiten. Wohnt man in der Stadt, ist berufstätig und morgens mit Tram, Zug oder Bus unterwegs, ist ein leichtes, handliches Modell besser. Eltern werden nicht nur einmal allein Kind, Ausrüstung und Kinderwagen in ein öffentliches Fortbewegungsmittel wuchten.

Es ist total praktisch den Wagen von Freunden oder Familienmitgliedern zu übernehmen. Man überlegt sich am besten gut, wofür man den Wagen am häufigsten brauchen wird. Eher für abenteuerliche Ausflüge und tägliches Joggen oder zur Navigation im städtischen Kontext? Der Rücken dankt es im Zweifelsfall. Das gilt nicht nur für den Wagen: Beim ersten Kind ist der Moment da, auch mal «nein» zu sagen, sonst türmt sich da plötzlich allerhand, was nicht gebraucht wird, man aber aus sentimentalen Gründen nicht verschenkt.

Ein Baby bereichert und verändert das Leben seiner Eltern für immer.
Foto: Getty Images
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2. An das schlechte Gewissen gewöhnen

Eines haben alle Eltern gemeinsam – sie wollen das Beste für ihr Kind. Das grenzt zuweilen an Selbstaufgabe. Auch bei berufstätigen Müttern und Vätern. Die Freizeit nach der arbeit sollvoll und ganz dem Nachwuchs gehören. Aber auch Erziehungsberechtigte brauchen mal eine Pause. Heutzutage heisst die neudeutsch «Me Time» oder «Date Night». Allein oder zu zweit findet die selten statt. Das schlechte Gewissen ist fast immer mit dabei. Selbst dann, wenn das Kind oder die Kinder in die liebevollen Obhut eines Babysitters oder der Grosseltern kommen.

Woher es kommt? Das ist so ein bisschen wie den Finger in den Wind halten. Vermutlich, weil wir immer das Gefühl haben, dass wir als Eltern nicht genügen, Vieles besser machen könnten. Damit muss man sich abfinden. Das schlechte Gewissen bleibt so oder so – der meditative Ansatz, negative Gedanken, also ein schlechtes Gewissen einfach als solches wahrzunehmen und zuzulassen, ist hier zielführend. Es ist da. Es muss aber nicht unser Leben bestimmen.

3. Gesunde Babys sind stabiler als man denkt

Natürlich dürfen die kleinen Menschen nicht vom Wickeltisch fallen, natürlich muss man wahnsinnig gut auf sie aufpassen. Aber: Wenn das Badewasser ein halbes Grad zu kalt ist, der Brei etwas verkochter als erwünscht oder die volle Windel noch eine halbe Stunde dran bleiben muss, weil es grade nicht anders geht, ist das kein Weltuntergang.

4. Kinderkrippen – anmelden, sofort!

Je nachdem, wo man wohnt und wie die Kinderbetreuung organisiert werden soll, ist das eure Top-Priorität. Sobald entschieden ist, dass es zur Unterstützung eine Kinderkrippe braucht – anmelden! Abhängig vom Wohnort ist das Angebot an Neugeborenenplätzen einigermassen beschränkt. Es gibt häufig lange Wartelisten. Deshalb lieber prophylaktisch frühzeitig anmelden, statt später festzustellen, dass es den Krippenplatz erst in einem Jahr gibt.

5. Freundschaften kommen auf den Prüfstand

Ist das Kind erst einmal da, trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Als Neu-Mutter oder Neu-Vater ist man in der Regel nicht mehr so flexibel wie vor dem Ausbau der Familie. Ein Baby bringt viele neue Arbeitsschritte mit sich. Spontane After-Work-Apéros sind da einfach nicht mehr leicht zu organisieren, weil jedes Feierabendbier einen organisatorisch-logistischen Rattenschwanz nach sich zieht.

Das passt nicht allen Bekannten. Zuweilen wird es sich vielleicht sogar so anfühlen, als hätte man sein Leben teilweise abgesagt. Bei vielen Eltern reduziert sich der harte Kern deshalb auf eine Handvoll Leute. Das schmerzt am Anfang, ist aber langfristig ok. Euer Zeitbudget zum Freunde treffen wird sich sowieso drastisch reduzieren.

6. Prioritäten mit einem Rutsch sonnenklar sortiert

Das Faszinierendste am Kinderkriegen ist, dass wir einen völlig neuen Blick auf die Welt bekommen. Die Prioritäten sind plötzlich klar sortiert. Die Familie kommt an erster Stelle. Plötzlich trifft man als Eltern bedingungslose Entscheidungen, weil man muss. Das heisst nicht, dass alles einfacher wird. Aber im Zweifelsfall ist da immer dieser kleine Mensch, der einen braucht und für den man verantwortlich ist.

An alle zukünftig berufstätigen Elternteile: Auch hier relativiert sich viel. Man kann vermutlich nicht mehr spontan Überstunden schieben, wenn man den Nachwuchs pünktlich in der Krippe abholen will. Weil üblicherweise aber schon am Morgen klar ist, wer abends den «Dienst» für das Kind übernimmt, organisiert man den Tag ziemlich gut. Und an die durchgetakteten Tage gewöhnt man sich. Das wird «normal».

7. Man wird für immer Angst haben

Da kann man nun leider gar nichts Versöhnliches dazu sagen. Ausser: Alle Eltern haben Angst um ihre Kinder. Für immer.

8. Streiten ist das neue Ausdiskutieren

Kindererziehung, das Kind, die Logistik – das alles bietet wahnsinnig viel Reibungsfläche. Dazu kommt noch der Schlafmangel in die Gleichung, der Mangel an Freizeit und logistische Herausforderungen. Eltern sind keine Roboter, da reisst zwischendurch auch mal die Hutschnur. Passiert den besten Paaren.

9. Auf dem Spielplatz findet man selten Freunde

Das ist so eine Mär aus Filmen. Doch die wenigsten Eltern finden tatsächlich gute Freunde auf dem Spielplatz. Entweder ist man zu beschäftigt damit, sicher zu stellen, dass das Kind nicht vom Klettergerüst fällt, man erholt sich gerade von einer schlimmen Nacht oder man hat sich einfach nicht viel zu sagen. Manchmal gibts diese glücklichen Fügungen, dass Mütter und Väter tatsächlich im Sandkasten auf Seelenverwandte treffen. Eher selten zeigt die Erfahrung. Und deshalb gibt es diese neue Schublade in der Beziehungsterminologie: Die Spielplatzbekanntschaft. Wie viele von letzteren sich tatsächlich in reale Freunde im echten Leben verwandeln, müsste mal erforscht werden.

10. Kleider falten ist der neue Apéro

Es ist gut möglich, dass junge Eltern in Zukunft ähnlich viel Zeit beim Mini-Kleider zusammen falten verbringen werden, wie bis anhin im Kino oder beim Apéro. Diese Mini-Klamöttchen in Grösse 56 bis 68 sind tückisch. Man wird Unmengen aus der Waschmaschine ziehen, irgendwann mit Bügeln aufhören und sie fein säuberlich auf kleine Stapel sortieren, die immer umkippen.

Artikel aus «Schweizer Illustrierte»

Dieser Artikel wurde vom Family-Channel der «Schweizer Illustrierte» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.schweizer-illustrierte.ch/family

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