Erich Meier, der Schreiner, der nun Topweine zimmert
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Für Sie degustiert:Erich Meier, der Schreiner, der nun Topweine zimmert

Für Sie degustiert: Weine vom Zürichsee, Teil 1
Erich Meier, der Schreiner, der nun Topweine zimmert

Die Goldküste am Zürichsee gibt auch flüssiges Gold her. Wie die Weine von Erich Meier aus Uetikon. Gelernter Möbelschreiner, Hürdenläufer, Winzer-Shootingstar. Dazu: Ein toller Chianti ist der Wein der Woche.
Publiziert: 06.07.2021 um 12:53 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2021 um 10:27 Uhr
Alain Kunz

Die Zahl ist verrückt: 2000 Hektaren Land waren vor 150 Jahren rund um den Zürichsee mit Reben bepflanzt. Das wären heute rund ein Siebtel der gesamten Schweizer Rebfläche! Es wurde gekeltert wie verrückt. Heute stehen am Zürichsee noch rund 140 Hektaren unter Reben, was einen Fünftel der Rebfläche des Kantons Zürich ausmacht, des grössten Deutschschweizer Weinbaukantons.

Erstmals erwähnt wurde der Rebbau rund um den See im 9. Jahrhundert. Und die Fans sind teils prominent, sehr prominent sogar. So sagte Schriftsteller Gottfried Keller einst über die Weine vom Zürichsee: «Weisst Du, manchmal habe ich das Gefühl, eine Pulle Wein sei mehr Wert als die ganze Dichterei …»

Der Zürichsee ist die Heimat des Räuschlings

Mittlerweile wird am Zürichsee – wie in der ganzen Schweiz – mehr Rot- als Weisswein gekeltert. Am meisten – auch das ein Spiegel Helvetiens – Blauburgunder (Pinot Noir). Bei den Weissen hat Riesling-Silvaner die Nase vorn. Ganz wichtig für das Renommée ist die autochthone Sorte Räuschling, die weltweit fast nur noch in Zürich angepflanzt wird. 1970 gab es nur noch 5 Hektaren mit Räuschling-Reben. Die Sorte schien dem Untergang gewidmet. Doch einige Winzer erwiesen sich als Bewahrer des vinologischen Kulturerbes und pflanzten sie neu an. Heute stehen 17 Hektaren unter Räuschling-Reben und der Sorte wird eine spezielle Pflege zuteil.

Erich Meier erklärt, Blick-Kunz schaut nach, was so in den Fässern schlummert.
Foto: ALAIN KUNZ
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Zu diesen Winzern gehört Erich Meier. Der gelernte Möbelschreiner (und ehemalige Vize-Schweizermeister über 400 Meter Hürden) ist ein Selfmade-Mann, der nach der Winzerlehre und Wanderjahren in Neuseeland, Australien, und Kalifornien 1997 mit 18 Hektaren begann und nadisna Rebland dazupachtete, bis er auf den aktuellen fast sieben Hektaren war, wobei er als Ergänzung noch Trauben von zwei Hektaren dazukauft. Die Meiers bauten auch vor Erich Reben an, gaben aber alles auswärts zum Keltern.

Alles süss oder was?

Meier ist fraglos einer der begabtesten Winzer am Zürichsee. Er ist erfolgreich, was wie so üblich in dieser Szene, Neider auf den Plan ruft. Immer wieder hörte man, dass er seinen Erfolg der Süsse seiner Weine verdanke. Das ist Quatsch. «Ich schöne nicht, ich entwässere nicht. Es ist alles sehr puristisch bei mir», sagt Meier, der das über 20 Jahre verdiente Geld in seinen selbstkonzipierten Keller gesteckt hat. «Ich benutze keine Reinzuchthefe, nur traubeneigene Hefen. Alles ist spontanvergoren. Die roten Trauben werden offen vergoren, wie im Burgund. Und ich bin daran, auf Bio umzustellen», erzählt Meier von den wahren Gründen für seinen Erfolg.

Und der Man hat Ideen. Er hat zu Beispiel zwei Eichen im eigenen Wäldchen geschlagen – als Schreiner eigenhändig –, aus denen er drei Barriques machen will. Die Bäume wurden in einer Sägerei in Muotathal zugesägt und lagern nun bei Meier, bis die Bretter zur Barrique-Fertigung zu Schuler nach Seewen SZ kommen.

Und wenn da noch der Umstand dazukommt, dass Meier von der Swiss für ihre Schweiz-Werbung auserwählt wurde, dann ist das sicher kein Hindernis, um die Popularität zu steigern. Auch nicht vernichtende Noten von Stephan Reinhardt, dem Parker-Verkoster für die Schweiz. Reinhardt muss einen rabenschwarzen Tag eingezogen haben, als er im Dezember 2019 Meiers Weine bewertete. Kann passieren, solch ein Tag. Nicht nur Fussballern …

Die Weine von Erich Meier
  • Meier Blanc Extra Brut (Schaumwein aus 100% Chardonnay, nach der traditionellen Methode gekeltert, 3,29 g Zucker. 200 Flaschen): Tolle florale Nase, Erdbeeren, leichte Kräuternoten, wunderbare Perlage, Frische, Mundfülle, Zitrus, süffig, gute Länge. Score: 17,25/20 (28 Franken)
  • Riesling 2019: 17/20 (28 Franken)
  • Müller-Thurgau 2019: 17/20 (19 Franken)
  • Räuschling 2018: 17/20 (27 Franken)
  • Pinot Gris 2019: 17/20 (26 Franken)
  • Chardonnay 2018: Sehr exotische Noten, Mango, Lychees, Wachs, frisch, Schmelz, dezente Säure, trinkig, Grapefruit, Fülle, tolle Klänge. Gross! Score: 17,75/20 (28 Franken) – Barriqueprobe 2019: 18/20. – 2016: 17,25/20
  • Viognier 2019 (dieser Wein hat 4,2 g Restzucker. Meier: «Das passierte unabsichtlich, weil das Taubengut nicht durchgegoren war»: 16,75/20 (26 Franken)
  • Pinot Noir Classic 2019: 16,75/20 (22 Franken)
  • Pinot Noir Barrique 2018: Röstaromen (Espresso) und leichtes Parfüm, Chriesi, dezente Power, Tiefe, komplex, knackige Säure, burgundische Eleganz, tolles Finish: Score: 17,75/20 (36 Franken) – Barriqueprobe 2019: 17,75/20. – 2017: 17,5/20. – 2015: 17/20.- 2014: 17,5/20
  • Pinot Nor Kirche 2018: Dezente, aber hochkomplexe Nase, rote und schwarze Kirschen, Espresso, perfekte Struktur, total rund, viel Schmelz, Mundfülle, dennoch unfassbar elegant und superlang. Wow! Score: 18,5/20 (58 Franken) – Jahrgang 2017: 18,5/20
  • Plural 2018 (90% Diolinoir, 10% Pinot Noir): Enorm würzig, fleischig-blutig, knackig, tief, enorme Opulenz, perfekter Säureeinsatz, wunderbare Balance, Eukalyptus, tolle Länge. Score: 17,75/20 (32 Franken). – Jahrgang 2015: 18/20.

(Die Weine von Meier gibts unter erichmeier.ch)

  • Meier Blanc Extra Brut (Schaumwein aus 100% Chardonnay, nach der traditionellen Methode gekeltert, 3,29 g Zucker. 200 Flaschen): Tolle florale Nase, Erdbeeren, leichte Kräuternoten, wunderbare Perlage, Frische, Mundfülle, Zitrus, süffig, gute Länge. Score: 17,25/20 (28 Franken)
  • Riesling 2019: 17/20 (28 Franken)
  • Müller-Thurgau 2019: 17/20 (19 Franken)
  • Räuschling 2018: 17/20 (27 Franken)
  • Pinot Gris 2019: 17/20 (26 Franken)
  • Chardonnay 2018: Sehr exotische Noten, Mango, Lychees, Wachs, frisch, Schmelz, dezente Säure, trinkig, Grapefruit, Fülle, tolle Klänge. Gross! Score: 17,75/20 (28 Franken) – Barriqueprobe 2019: 18/20. – 2016: 17,25/20
  • Viognier 2019 (dieser Wein hat 4,2 g Restzucker. Meier: «Das passierte unabsichtlich, weil das Taubengut nicht durchgegoren war»: 16,75/20 (26 Franken)
  • Pinot Noir Classic 2019: 16,75/20 (22 Franken)
  • Pinot Noir Barrique 2018: Röstaromen (Espresso) und leichtes Parfüm, Chriesi, dezente Power, Tiefe, komplex, knackige Säure, burgundische Eleganz, tolles Finish: Score: 17,75/20 (36 Franken) – Barriqueprobe 2019: 17,75/20. – 2017: 17,5/20. – 2015: 17/20.- 2014: 17,5/20
  • Pinot Nor Kirche 2018: Dezente, aber hochkomplexe Nase, rote und schwarze Kirschen, Espresso, perfekte Struktur, total rund, viel Schmelz, Mundfülle, dennoch unfassbar elegant und superlang. Wow! Score: 18,5/20 (58 Franken) – Jahrgang 2017: 18,5/20
  • Plural 2018 (90% Diolinoir, 10% Pinot Noir): Enorm würzig, fleischig-blutig, knackig, tief, enorme Opulenz, perfekter Säureeinsatz, wunderbare Balance, Eukalyptus, tolle Länge. Score: 17,75/20 (32 Franken). – Jahrgang 2015: 18/20.

(Die Weine von Meier gibts unter erichmeier.ch)

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Weitere Winzer rund um den Zürichsee

Höcklistein: Schmidheinys Zürcher Refugium

Der milliardenschwere Unternehmer Thomas Schmidheiny aus dem St. Galler Rheintal ist gewissermassen mit Wein aufgewachsen. Kein Wunder faszinierte ihn der Rebensaft schon früh. Sein erstes Engagement tätigte er indes im Napa Valley in Kalifornien, wo er 1979 das Weingut Cuvaison kaufte. Erst später wurde das Interesse für die Heimat geweckt. Mittlerweile aber richtig! In Heerbrugg im St. Galler Rheintal steht ein Kellereigebäude, das futuristisch daherkommt und ein absoluter Hingucker ist. Am Zürichsee in Rapperswil-Jona SG hingegen erinnert die Kellerei des Weinguts Höcklistein an eine Scheune. Hier finden die Burgundersorten Chardonnay und Pinot Noir auf kalkhaltigen Nagelfluhböden ideale Bedingungen. Ganz offenbar auch Merlot! Die Arbeit des begabten Önologen Andreas Stössel zeigt mittlerweile mehr als bemerkenswerte Ergebnisse.

  • Räuschling Höcklistein 2018: 16,5/20 (25 Franken)
  • Räuschling Äfenrain 2017: 16,25/20 (39 Franken)
  • Pinot Noir Höcklistein 2014: Dunkle holzkohlige Nase, mineralisch, Schoggi, Leder, Schmelz, Frische, ätherisch, mittellanger Abgang. Score: 17/20 (28 Franken)
  • Blauburgunder Tradition 2018: 16/20 (19 Franken)
  • Pinot Noir Paradies 2015 (Einzellagenwein): Chriesig, (Weih-)Rauch, Kräuter, Frische, Schmelz, Tiefe, burgundisch, Power, ätherisch, Fülle, perfekte Struktur, etwas Parfüm und Schoggi, Mundfülle, schönes Finish. Score: 17,75/20
  • Merlot Paradies 2015 (Foto): Frische erdbeerige Nase, parfümig, auch Johannisbeeren, wirkt kalifornisch, Schmelz, ätherische Frische, Kraft, knackig, reife Tannine, tolle Länge! Score: 17,75/20 (68 Franken)

Die Weine von Schmidheiny gibts unter schmidheiny-weinshop.ch

Top: Ein Merlot aus Zürich, der Paradies von Höcklistein.
Alain Kunz

Der milliardenschwere Unternehmer Thomas Schmidheiny aus dem St. Galler Rheintal ist gewissermassen mit Wein aufgewachsen. Kein Wunder faszinierte ihn der Rebensaft schon früh. Sein erstes Engagement tätigte er indes im Napa Valley in Kalifornien, wo er 1979 das Weingut Cuvaison kaufte. Erst später wurde das Interesse für die Heimat geweckt. Mittlerweile aber richtig! In Heerbrugg im St. Galler Rheintal steht ein Kellereigebäude, das futuristisch daherkommt und ein absoluter Hingucker ist. Am Zürichsee in Rapperswil-Jona SG hingegen erinnert die Kellerei des Weinguts Höcklistein an eine Scheune. Hier finden die Burgundersorten Chardonnay und Pinot Noir auf kalkhaltigen Nagelfluhböden ideale Bedingungen. Ganz offenbar auch Merlot! Die Arbeit des begabten Önologen Andreas Stössel zeigt mittlerweile mehr als bemerkenswerte Ergebnisse.

  • Räuschling Höcklistein 2018: 16,5/20 (25 Franken)
  • Räuschling Äfenrain 2017: 16,25/20 (39 Franken)
  • Pinot Noir Höcklistein 2014: Dunkle holzkohlige Nase, mineralisch, Schoggi, Leder, Schmelz, Frische, ätherisch, mittellanger Abgang. Score: 17/20 (28 Franken)
  • Blauburgunder Tradition 2018: 16/20 (19 Franken)
  • Pinot Noir Paradies 2015 (Einzellagenwein): Chriesig, (Weih-)Rauch, Kräuter, Frische, Schmelz, Tiefe, burgundisch, Power, ätherisch, Fülle, perfekte Struktur, etwas Parfüm und Schoggi, Mundfülle, schönes Finish. Score: 17,75/20
  • Merlot Paradies 2015 (Foto): Frische erdbeerige Nase, parfümig, auch Johannisbeeren, wirkt kalifornisch, Schmelz, ätherische Frische, Kraft, knackig, reife Tannine, tolle Länge! Score: 17,75/20 (68 Franken)

Die Weine von Schmidheiny gibts unter schmidheiny-weinshop.ch

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Dreistand: Im Babyalter, also Dreirad ...

2018 entscheidet der Bundesrat, Agroscope, das eidgenössische Kompetenzzentrum der Schweiz für landwirtschaftliche Forschung in Wädenswil, zu schliessen und die Weinforschungs-Aktivitäten auf Changins VD zu konzentrieren. Um den Standort zu retten, spannten die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, das Weiterbildungsinstitut Strickhof und der Branchenverband Deutschschweiz zusammen und hoben das Weinbauzentrum Wädenswil aus der Taufe. Zur neuen Institution gehören drei Reblagen in Stäfa, auf der Halbinsel Au und in Wädenswil. Ein Dreistand also, versinnbildlicht durch die ebenfalls neu ins Leben gerufene Weinmarke Dreistand. «Und diese als vollwertige Weinmarke», sagt Lorenz Kern, einer der Önologen. Auf 10,5 Hektaren wachsen Dreistand-Reben. «Wir produzieren 50'000 Flaschen pro Jahr», so Lorenz. Es sollen echte Zürichsee-Weine sein. Schlank, elegant, mit Power, aber ohne Überladenheit.

  • Sauvignon Blanc 2018: 17/20 (22 Franken. vergani.ch)
  • Chardonnay 2018: Feuerstein, sehr mineralisch, Gelbfrucht, Schmelz, easy, burgundisch, perfekte Textur, trinkig, Hagebutten, tolle Länge. Score: 17,5/20 (24 Franken. dreistand.ch)
  • Souvignier Gris 2018: 16,5/20 (16 Franken. vergani.ch)
  • Pinotage 2018: 17/20 (28 Franken. vergani.ch)
  • Zweigelt/Merlot/Blauburgunder 2018: 17/10 (38 Franken. vergani.ch)
Bei Dreistand geben sie für ihre Weine wirklich alles.
Alain Kunz

2018 entscheidet der Bundesrat, Agroscope, das eidgenössische Kompetenzzentrum der Schweiz für landwirtschaftliche Forschung in Wädenswil, zu schliessen und die Weinforschungs-Aktivitäten auf Changins VD zu konzentrieren. Um den Standort zu retten, spannten die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, das Weiterbildungsinstitut Strickhof und der Branchenverband Deutschschweiz zusammen und hoben das Weinbauzentrum Wädenswil aus der Taufe. Zur neuen Institution gehören drei Reblagen in Stäfa, auf der Halbinsel Au und in Wädenswil. Ein Dreistand also, versinnbildlicht durch die ebenfalls neu ins Leben gerufene Weinmarke Dreistand. «Und diese als vollwertige Weinmarke», sagt Lorenz Kern, einer der Önologen. Auf 10,5 Hektaren wachsen Dreistand-Reben. «Wir produzieren 50'000 Flaschen pro Jahr», so Lorenz. Es sollen echte Zürichsee-Weine sein. Schlank, elegant, mit Power, aber ohne Überladenheit.

  • Sauvignon Blanc 2018: 17/20 (22 Franken. vergani.ch)
  • Chardonnay 2018: Feuerstein, sehr mineralisch, Gelbfrucht, Schmelz, easy, burgundisch, perfekte Textur, trinkig, Hagebutten, tolle Länge. Score: 17,5/20 (24 Franken. dreistand.ch)
  • Souvignier Gris 2018: 16,5/20 (16 Franken. vergani.ch)
  • Pinotage 2018: 17/20 (28 Franken. vergani.ch)
  • Zweigelt/Merlot/Blauburgunder 2018: 17/10 (38 Franken. vergani.ch)
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Gasteiger: Quereinsteigerin Sara

Seit dem Jahr 2000 ist Sara Gasteiger im Weinbau unterwegs. Als Quereinsteigerin ist sie ins Business gekommen. Mittlerweile keltert sie 8000 Flaschen selber.

  • Müller Thurgau 2018: 16,25/20 (14 Franken)
  • Räuschling 2018: 16,5/20 (15 Franken)
  • Pinot Noir 2014 (12 Monate in einem neuen 6000-Liter-Fass ausgebaut): 16,25/20 (22 Franken)
  • Carminoir 2015 (24 Monate in neuen Barriques ausgebaut): 17/20
  • Cabernet Cubin 2015 (Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Blaufränkisch, 24 Monaten in neuen Barriques ausgebaut): Sehr würzig, Kaffee, frisch, Kraft, Schmelz, dennoch schlank, hat Kraft, schöne Säure, rechte Tannine, gute Länge. Positive Überraschung! Score: 17,25/20 (25 Franken)

(Infos zu den Weinen von Gasteiger gibt’s unter info@ausserfeld.ch)

Sara Gasteiger ist eine der Quereinsteigerinnen am Zürichsee.
Alain Kunz

Seit dem Jahr 2000 ist Sara Gasteiger im Weinbau unterwegs. Als Quereinsteigerin ist sie ins Business gekommen. Mittlerweile keltert sie 8000 Flaschen selber.

  • Müller Thurgau 2018: 16,25/20 (14 Franken)
  • Räuschling 2018: 16,5/20 (15 Franken)
  • Pinot Noir 2014 (12 Monate in einem neuen 6000-Liter-Fass ausgebaut): 16,25/20 (22 Franken)
  • Carminoir 2015 (24 Monate in neuen Barriques ausgebaut): 17/20
  • Cabernet Cubin 2015 (Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Blaufränkisch, 24 Monaten in neuen Barriques ausgebaut): Sehr würzig, Kaffee, frisch, Kraft, Schmelz, dennoch schlank, hat Kraft, schöne Säure, rechte Tannine, gute Länge. Positive Überraschung! Score: 17,25/20 (25 Franken)

(Infos zu den Weinen von Gasteiger gibt’s unter info@ausserfeld.ch)

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Turmgut Erlenbach: Volle Ladung Bio

Vor 26 Jahren wurden die Reblagen am Turmgut in Erlenbach ZH ausgezont und gehen in den Besitz der Gemeinde über. Jungwinzer Markus Weber kriegt die Pacht und nutzt die Chance. Allerdings brauchte es dazu ein gerüttelt Mass an Arbeit. Die Rebanlagen waren schlecht erschlossen, teils überaltert und der grösste Teil des Rebbergs war nur von Hand zu bearbeiten. Weber setzt kompromisslos auf biologischen Weinbau. Der Ruf, den er kreiert hat, gibt ihm vollkommen Recht.

  • Pinot Noir 2018: Himbeere, Johannisbeere, rauchig, frisch, minzig, saftig, Schmelz, wieder rote Beeren, süffig, schwungvoll, dezente Tannine, mittleres Finish. Score: 16,5/20 (23 Franken für Jahrgang 2019. Kueferweg.ch)
Alain Kunz

Vor 26 Jahren wurden die Reblagen am Turmgut in Erlenbach ZH ausgezont und gehen in den Besitz der Gemeinde über. Jungwinzer Markus Weber kriegt die Pacht und nutzt die Chance. Allerdings brauchte es dazu ein gerüttelt Mass an Arbeit. Die Rebanlagen waren schlecht erschlossen, teils überaltert und der grösste Teil des Rebbergs war nur von Hand zu bearbeiten. Weber setzt kompromisslos auf biologischen Weinbau. Der Ruf, den er kreiert hat, gibt ihm vollkommen Recht.

  • Pinot Noir 2018: Himbeere, Johannisbeere, rauchig, frisch, minzig, saftig, Schmelz, wieder rote Beeren, süffig, schwungvoll, dezente Tannine, mittleres Finish. Score: 16,5/20 (23 Franken für Jahrgang 2019. Kueferweg.ch)
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Bachmann: Vom See und vom Berg

Als «Bergweine» bezeichnen Jonathan und Therese Bachmann, das, was sie als Nachfolgerschaft von Gutsgründer Martin in die Flaschen bringen. Die Lagen in Stäfa sind teils stark terrassiert. Zudem präge der nahe See die Weine, sagen die Bachmanns. Sie bieten Weine in drei Kategorien an: Seeweine, die eben erwähnten Bergweine und die Reserven, die nur in den besten Jahren produziert werden.

  • Räuschling 2018: 16,75/20 (14.50 Franken)
  • Sauvignon Blanc 2018: Hoch typisch, kalter Schweiss, fast etwas viel Stachelbeere, nasses Gras, Mineralik, Schmelz, Fruchtsüsse, Power, Säure, Tiefe, gute Länge. Schön! Score: 17/20 (24 Franken)
  • Chardonnay 2018: 16,5/020 (26 Franken)
  • Pinot Noir 2018: 16/20 (26 Franken)
  • Piz Canoir 2018 (Pinot Noir, Cabernet Dorsa, Garanoir): Dezente Nase, perfekte Struktur, samten und doch knackig, gut getimte Säure, trinkig, tief, schönes Finish. Score: 17/20 (24 Franken)

(Die Weine von Bachmann gibt’s unter weingut-bachmann.ch)

Ein archetypischer Sauvignon, der Sauvignon von Bachmann.
Alain Kunz

Als «Bergweine» bezeichnen Jonathan und Therese Bachmann, das, was sie als Nachfolgerschaft von Gutsgründer Martin in die Flaschen bringen. Die Lagen in Stäfa sind teils stark terrassiert. Zudem präge der nahe See die Weine, sagen die Bachmanns. Sie bieten Weine in drei Kategorien an: Seeweine, die eben erwähnten Bergweine und die Reserven, die nur in den besten Jahren produziert werden.

  • Räuschling 2018: 16,75/20 (14.50 Franken)
  • Sauvignon Blanc 2018: Hoch typisch, kalter Schweiss, fast etwas viel Stachelbeere, nasses Gras, Mineralik, Schmelz, Fruchtsüsse, Power, Säure, Tiefe, gute Länge. Schön! Score: 17/20 (24 Franken)
  • Chardonnay 2018: 16,5/020 (26 Franken)
  • Pinot Noir 2018: 16/20 (26 Franken)
  • Piz Canoir 2018 (Pinot Noir, Cabernet Dorsa, Garanoir): Dezente Nase, perfekte Struktur, samten und doch knackig, gut getimte Säure, trinkig, tief, schönes Finish. Score: 17/20 (24 Franken)

(Die Weine von Bachmann gibt’s unter weingut-bachmann.ch)

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Irsslinger: Weine von ganzem Herzen

2017 übernehmen Robert und Chantal Irsslinger das alteingesessene Weingut Clerc Bamert am Zürichsee. Ihre Vision: Spannende Weine zu keltern, die etwas zu erzählen haben. Und zwar von der Weinbauregion wie auch von den Menschen, die sie bis zur Flaschenabfüllung begleiten. Nun bewirtschaften die Irsslingers vier Hektaren an besten Lagen in Wangen SZ, wo der direkt hinter der Kellerei gelegene Weinberg Rüteli steht, mit eindrucksvollem Blick auf den See. Weitere Lagen finden sich in Uznach. Insgesamt sind neun Rebsorten angepflanzt. Das Credo der Irsslingers: Ex immo corde! Ex wieviel? Okay, ist lateinisch. Und heisst: Von ganzem Herzen!

  • Sauvignon Blanc 2018 (Foto): Klare Sauvignon-Stilistik, etwas Katzenpisse, nasses Gras, Feuerstein, Zitrusfrüchte, viel Fruchtsüsse, dicht, enorme Fülle, ätherisches, sehr schöne Finale. Score: 17/20 (25 Franken)
  • Scheurebe 2018: 16,25/20 (25 Franken)
  • Merlot 2018: 16/20 (28 Franken)
  • Innovation 2018 (Zweigelt, Dornfelder): 16,25/20 (32 Franken)

(Die Weine der Irsslingers gibts unter irsslinger.ch)

Top: Der archetypische Sauvignon Blanc der Irsslingers.
zVg

2017 übernehmen Robert und Chantal Irsslinger das alteingesessene Weingut Clerc Bamert am Zürichsee. Ihre Vision: Spannende Weine zu keltern, die etwas zu erzählen haben. Und zwar von der Weinbauregion wie auch von den Menschen, die sie bis zur Flaschenabfüllung begleiten. Nun bewirtschaften die Irsslingers vier Hektaren an besten Lagen in Wangen SZ, wo der direkt hinter der Kellerei gelegene Weinberg Rüteli steht, mit eindrucksvollem Blick auf den See. Weitere Lagen finden sich in Uznach. Insgesamt sind neun Rebsorten angepflanzt. Das Credo der Irsslingers: Ex immo corde! Ex wieviel? Okay, ist lateinisch. Und heisst: Von ganzem Herzen!

  • Sauvignon Blanc 2018 (Foto): Klare Sauvignon-Stilistik, etwas Katzenpisse, nasses Gras, Feuerstein, Zitrusfrüchte, viel Fruchtsüsse, dicht, enorme Fülle, ätherisches, sehr schöne Finale. Score: 17/20 (25 Franken)
  • Scheurebe 2018: 16,25/20 (25 Franken)
  • Merlot 2018: 16/20 (28 Franken)
  • Innovation 2018 (Zweigelt, Dornfelder): 16,25/20 (32 Franken)

(Die Weine der Irsslingers gibts unter irsslinger.ch)

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Wein der Woche: Grossartiger Chianti von Ruffino

Das Haus Ruffino ist nicht das älteste in der Toskana – es wurde «erst» 1877 gegründet. Aber sein Name ist so untrennbar mit Chianti verbunden wie kaum ein zweiter. Seit Generationen. Dies hat nicht primär damit zu tun, dass man von Beginn weg die besten Chiantis produziert, sehr wohl aber mit der weltberühmten Flasche. Der sogenannten Fiasco, der bauchigen Flasche, die in einem Korb zu stecken scheint. Ruffino ist quasi Synonym für diese Korbflasche. Auch weil die Ruffinos mit die ersten waren, die Weine aus dem Chianti-Gebiet exportierten. Oft in einer Fiasco-Flasche. «Ohnehin waren sie Innovatoren», sagt General Manager Sandro Sartor. «Denn sie sagten sich schon damals, dass es das nicht sein könne, was man zu trinken bekam. Dass das Chianti-Gebiet mehr hergebe als einfache Landweine. Sie begannen, den Wein zu reifen.»

Auch heute sei Ruffino bedingungslos innovativ, so Sartor. «Wir haben digital enorm investiert, neue Plattformen gegründet. Ebenso in Sachen Nachhaltigkeit. In ein paar Jahren wollen wir zu neunzig Prozent nachhaltig produzieren. 2025 soll sogar hundert Prozent unserer Trauben organisch sein.» Zudem hat das Unternehmen, das seit 2004 dem US-Getränkegiganten Constellation Brands gehört, eine Kampagne zum Thema «Responsable drinking» mitlanciert. Und es unterstützt diverse Menschen, die Hilfe brauchen. So zum Beispiel ein Camp für behinderte Kinder.

  • Aqua die Venus Bianco 2020: 16,25/20 (in der Schweiz noch nicht erhältlich)
  • Aqua di Venus Rosato 2020 (Syrah, Sangiovese, Pinot Grigio): 16/20 (19.90 Franken. manor.ch)
  • Chianti Classico Santedame 2019: 15,75/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Modus 2017 (Sangiovese, Merlot Cabernet Sauvignon): 17/20 (38 Franken. vergani.ch)
  • Alauda Toscana IGT 2016 (Cabernet Franc, Merlot, Colorino): Minim tertiär, etwas Stall, Kuhfladen, reife Früchte, Fülle, dennoch elegant, rechte Säure, Tannine, Mittelmeer-Typizität, Fülle, rechtes Finish. Score: 17,5/20 (93 Franken. vergani.ch)
  • Chianti Classico Gran Selezione Riserva Ducale Oro 2016 (Foto): Wunderschöne typische Sangiovese-Nase, Tabak, getrocknete Kräuter, Power, enorm trinkig, reife Tannine, präzise Säure, Kraft, Tiefe, Schmelz, Eukalyptus, Fülle, immer elegant, schönes Finish. Score: 17,5/20 (35 Franken. vergani.ch)
  • Chianti Classico Gran Selezione Romitorio di Santedame 2016 (Bottiglia #04087): Ausladende rotbeerige Nase, viel Kirschen, herbal, Holzkohle und Tabak, knackig, rechte Tannine, Superstruktur, schlank, elegant, trinkig, leicht zältlig im Finish, mittellang. Score: 17,5/20
Ducale Oro: Einer der beiden grossen Chianti Gran Selezione von Ruffino.
Alain Kunz

Das Haus Ruffino ist nicht das älteste in der Toskana – es wurde «erst» 1877 gegründet. Aber sein Name ist so untrennbar mit Chianti verbunden wie kaum ein zweiter. Seit Generationen. Dies hat nicht primär damit zu tun, dass man von Beginn weg die besten Chiantis produziert, sehr wohl aber mit der weltberühmten Flasche. Der sogenannten Fiasco, der bauchigen Flasche, die in einem Korb zu stecken scheint. Ruffino ist quasi Synonym für diese Korbflasche. Auch weil die Ruffinos mit die ersten waren, die Weine aus dem Chianti-Gebiet exportierten. Oft in einer Fiasco-Flasche. «Ohnehin waren sie Innovatoren», sagt General Manager Sandro Sartor. «Denn sie sagten sich schon damals, dass es das nicht sein könne, was man zu trinken bekam. Dass das Chianti-Gebiet mehr hergebe als einfache Landweine. Sie begannen, den Wein zu reifen.»

Auch heute sei Ruffino bedingungslos innovativ, so Sartor. «Wir haben digital enorm investiert, neue Plattformen gegründet. Ebenso in Sachen Nachhaltigkeit. In ein paar Jahren wollen wir zu neunzig Prozent nachhaltig produzieren. 2025 soll sogar hundert Prozent unserer Trauben organisch sein.» Zudem hat das Unternehmen, das seit 2004 dem US-Getränkegiganten Constellation Brands gehört, eine Kampagne zum Thema «Responsable drinking» mitlanciert. Und es unterstützt diverse Menschen, die Hilfe brauchen. So zum Beispiel ein Camp für behinderte Kinder.

  • Aqua die Venus Bianco 2020: 16,25/20 (in der Schweiz noch nicht erhältlich)
  • Aqua di Venus Rosato 2020 (Syrah, Sangiovese, Pinot Grigio): 16/20 (19.90 Franken. manor.ch)
  • Chianti Classico Santedame 2019: 15,75/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
  • Modus 2017 (Sangiovese, Merlot Cabernet Sauvignon): 17/20 (38 Franken. vergani.ch)
  • Alauda Toscana IGT 2016 (Cabernet Franc, Merlot, Colorino): Minim tertiär, etwas Stall, Kuhfladen, reife Früchte, Fülle, dennoch elegant, rechte Säure, Tannine, Mittelmeer-Typizität, Fülle, rechtes Finish. Score: 17,5/20 (93 Franken. vergani.ch)
  • Chianti Classico Gran Selezione Riserva Ducale Oro 2016 (Foto): Wunderschöne typische Sangiovese-Nase, Tabak, getrocknete Kräuter, Power, enorm trinkig, reife Tannine, präzise Säure, Kraft, Tiefe, Schmelz, Eukalyptus, Fülle, immer elegant, schönes Finish. Score: 17,5/20 (35 Franken. vergani.ch)
  • Chianti Classico Gran Selezione Romitorio di Santedame 2016 (Bottiglia #04087): Ausladende rotbeerige Nase, viel Kirschen, herbal, Holzkohle und Tabak, knackig, rechte Tannine, Superstruktur, schlank, elegant, trinkig, leicht zältlig im Finish, mittellang. Score: 17,5/20
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