Von Vintage bis Prestige Cuvée
Das sind die verschiedenen Champagner-Stile

Es gibt so viele verschiedene Arten von Champagner, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Blick erklärt, was sich hinter den bekanntesten Stilen verbirgt.
Publiziert: 11.11.2022 um 14:13 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2022 um 09:33 Uhr
Nicolas Greinacher

Non-Vintage od er NV

Dieser Champagner-Stil steht für den mit Abstand grössten Teil des französischen Edel-Getränks, das übrigens nur von Trauben aus definierten französischen Anbaugebieten und unter Einhaltung von strikten Regeln gekeltert werden darf. Bei diesem Stil werden die Weine von mehreren Jahrgängen vermischt, um Jahr für Jahr ein möglichst gleichbleibendes Geschmacksprofil zu gewährleisten. Kenner sprechen auch von einem sogenannten Haus-Stil, in Anlehnung an die bekannten Champagner-Häuser wie zum Beispiel Moët & Chandon oder Laurent-Perrier.

Vintage

Hinter diesem Begriff verbirgt sich Jahrgangschampagner, für den die Trauben ausschliesslich aus dem auf dem Etikett deklarierten Jahrgang stammen müssen. Im Gegensatz zu Non-Vintage-Champagnern widerspiegeln Vintage Champagner also die Charaktereigenschaften eines bestimmten Jahrgangs. Auch hier wird darauf geachtet, einen erkennbaren Haus-Stil zu kreieren, obwohl die Weine nicht mit anderen Jahrgängen vermischt werden dürfen. Vintage Champagner werden nur in guten bis sehr guten Jahrgängen hergestellt und kosten in der Regel mehr als Non-Vintage-Champagner.

Rosé

Diesen Champagner-Stil erkennst du an seiner lachs- oder rosaroten Farbe. Sie entsteht durch das Vermischen mit einem kleinen Anteil Rotwein der dunklen Rebsorten Pinot Noir oder Pinot Meunier. Es gibt aber auch Champagner-Häuser, wie zum Beispiel Laurent-Perrier, die die Häute ihrer dunklen Trauben während der Herstellung eine kurze Zeit lang mit dem Most in Kontakt lassen, um dadurch an die roten Farbpigmente heranzukommen.

Mit keinem anderen Getränk stösst man so stilgerecht auf die besonderen Momente des Lebens an, wie mit Champagner.
Foto: Shutterstock
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Blanc de Noirs

Diese Champagner werden ausschliesslich aus den dunklen Rebsorten Pinot Noir und Pinot Meunier hergestellt, sind aber keine Rosé-Champagner. Weil sie ohne die weisse Rebsorte Chardonnay auskommen, sind solche Champagner in der Regel etwas fruchtiger und körperreicher, jedoch weniger lange lagerfähig als andere Champagner.

Blanc de Blancs

Im Gegensatz zu Blanc de Noirs werden diese Champagner ausschliesslich aus weissen Rebsorten, zum aller grössten Teil aus Chardonnay, gekeltert. Neben Chardonnay sind in der Champagne übrigens noch vier weitere weisse Rebsorten zugelassen: Pinot Blanc, Petit Meslier, Fromenteau und Arbanne. Ein weiterer Unterschied zu Blanc de Noirs besteht darin, dass Blanc de Blancs Champagner im Charakter weniger fruchtig und körperreich sind, jedoch ein grösseres Lagerpotenzial aufweisen.

Premier Cru und Grand Cru

Die Klassifikation von einzelnen Ortschaften aufgrund ihrer Traubenqualität geht zurück ins Jahr 1927. In der gesamten Region Champagne sind 257 Ortschaften ohne Klassifikation, 42 haben Premier Cru und nur 17 den raren Grand Cru Status. Während Premier Cru Champagner theoretisch auch Grand Cru Trauben enthalten darf, sind bei mit Grand Cru deklarierten Champagnern nur Trauben aus Grand Cru Ortschaften, wie zum Beispiel Oger, zugelassen. Premier Cru und Grand Cru Champagner sind in der Regel eleganter und hochwertiger, aber auch teurer als andere Champagner.

Prestige Cuvée

Nahezu jedes Champagner-Haus führt eine Prestige Cuvée, bei der eine grösstmögliche Traubenselektion sowie Weinherstellungstechniken mit höchster Sorgfalt angewendet werden. Das Resultat sind komplexe, elegante und ausdrucksstarke Champagner. Aufgrund ihrer hohen Qualität und kleinen Menge gehören solche Champagner zu den teuersten, wie zum Beispiel Cristal von Louis Roederer oder La Grande Dame von Veuve Clicquot. Prestige Cuvée Champagner können, müssen aber nicht aus einem einzigen Jahrgang gekeltert worden sein.

Late Release

Die meisten Champagner lagern bei ihrer zweiten Gärung in der Flasche zwölf Monate auf der Feinhefe, um die hefigen Aromen von beispielsweise Brioche oder Toast aufzunehmen. Es gibt jedoch Champagner, die teilweise über zehn Jahre lang auf der Feinhefe lagern. Im Falle der raren P2 Cuvée von Dom Pérignon sind es sogar 17 Jahre. Late Release Champagner sind exklusiv und teuer, sollten jedoch rasch getrunken werden, da sie nach dem Verkauf kaum mehr von einer zusätzlichen Lagerung in der Flasche profitieren.

Zuckergehalt

Zusätzlich zu den erwähnten Stilen verfügen verschiedene Champagner über einen unterschiedlich hohen Restzuckergehalt, gemessen in Gramm Restzucker pro Liter. Diese reichen von null bis drei Gramm (Brut Nature/Zéro dosage) über null bis zwölf Gramm (Brut) bis hin zu halbsüssen oder süssen Stilrichtungen mit bis zu 50 Gramm oder mehr Restzucker pro Liter.

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