Hast du im Garten Platz für mehrere Rebstöcke, lohnt sich der Kauf von Containerpflanzen in einer Rebschule. Möchtest du den Balkon ausrüsten, dann wirst du im Gartencenter fündig. Dort haben die Reben schon einige Jahre auf dem Buckel und sind einfacher zu handhaben. Damit du lange Freude an deinen Hausreben hast, solltest du folgende Fehler beim Pflanzen und bei der Pflege vermeiden.
Der falsche Standort
Reben brauchen Sonne, Wärme und Luft. Süd-West oder Süd-Ost-Lagen sind bei mildem Klima ausreichend. In Lagen ab 600 Meter über Meer ist eine reine Südausrichtung ideal. Meide im Garten Standorte, auf denen das Wasser schlecht abfliesst, denn Staunässe bremst das Wurzelwachstum.
Die falschen Sorten
Habe auch bei der Sortenwahl das Klima im Auge. In rauen und in höheren Lagen ist die Spätfrostgefahr im Frühjahr grösser. Wähle darum Sorten, die später austreiben und früh reif werden. Im Herbst reifen nicht nur deine Trauben, auch die Triebe mit den Knospen für das nächste Frühjahr verholzen und rüsten sich so für den Winter.
Anfällige Sorten
Weinreben sind anfällig für Pilzkrankheiten. Die zerstören nicht nur deine Ernte im Herbst, sie schädigen den Stock dauerhaft, denn die Pilzsporen überwintern auf dem Rebstock und vermehren sich in der Vegetationszeit erneut. Wenn du nicht mehrmals im Jahr mit Fungiziden behandeln möchtest, wähle robuste Rebsorten aus, die weniger anfällig für Pilzerkrankungen sind. Sie sind als Piwi- oder Hybridsorten gekennzeichnet.
Schlechte Rankhilfen
Auf einem voll ausgewachsenen Rebspalier lastet einiges an Gewicht. Die Investition in eine stabile Rankhilfe ist darum notwendig. Pflanzt du mehrere Rebstöcke als Sichtschutz im Garten, erstellst du einen Drahtrahmen mit stabilen Pfählen und Drähten als Rankhilfe. Dasselbe gilt für Konstruktionen auf dem Balkon oder an der Hauswand. Rebschulen beraten dich gerne.
Schlampiges Pflanzen
Die Rankhilfe vor dem Pflanzen im Boden verankern oder an der Hauswand anbringen. Das Pflanzloch für den Wurzelballen sollte 30 x 30 Zentimeter gross sein. Containerpflanzen vor dem Setzen gut wässern und das Pflanzloch mit lockerer Erde auffüllen. Die meisten Reben sind veredelt. Die Sorten werden auf eine reblausresistente Unterlagsrebe gepfropft. Beim Pflanzen darauf achten, dass die Veredlungsstelle etwa drei Zentimeter über der Erde liegt. Daraus wachsen die ersten Triebe. Der Stärkste bleibt stehen, wird am Pfahl festgebunden und wächst im Lauf der Jahre zu einem soliden Stämmchen. Darum leicht schräg pflanzen, damit die ersten Triebe deine Rankhilfe erreichen können.
Wuchern lassen
Der klassische Anfänger-Fehler ist das unkontrollierte Wachstum. Irgendwann hast du dann die grüne Hölle im Spalier oder auf dem Balkon, und den Überblick komplett verloren. Das wirkt sich negativ auf das Schnittholz für das nächste Jahr aus. Darum behalte die grünen Triebe im Auge. Breche Seitentriebe und Doppeltriebe – wenn aus einer Knospe zwei Triebe wachsen — konsequent aus. Binde die Triebe an der Rankhilfe fest, damit sie nicht abbrechen.