Unsere Rinder trinken in einem Jahr den Oeschinensee
Aber ist das viel oder wenig?

Für die Landwirtschaft ist Wasser ein wichtiges Gut. Tiere trinken es, Wiesen benötigen es. Wie steht es um den Wasserverbrauch in der Schweiz? Fünf Fragen, fünf Antworten.
Publiziert: 26.07.2021 um 01:13 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2021 um 13:25 Uhr
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Rinder an einer Tränke in den Alpen.
Foto: Shutterstock


1. Wird es in der Schweiz trockener oder nicht?

Ja, aber. In der Schweiz gibt es mehr Trockenphasen als früher. Es gibt jedoch auch mehr starke Regenfälle. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat im März die Ergebnisse der Studie Hydro-CH2018 vorgestellt, welche aufzeigt, dass es keinen generellen Wassermangel gibt, aber mehr Extremereignisse – ob Trockenphasen oder Überschwemmungen. Grund: der Klimawandel.

Es ist nicht nur so, dass diese Wetterereignisse extremer werden, sie verschieben sich auch im Jahresverlauf. In den letzten Jahren haben wir in der Schweiz vermehrt teils monsunartigen Regen im Spätfrühling und Frühsommer und dafür einen langen, trockenen Spätsommer vom August bis in den Herbst hinein. Dieser Trend scheint sich – jedenfalls für den regenreichen Frühsommer – auch 2021 zu bestätigen. Früher waren die Niederschläge gleichmässiger aufs Sommerhalbjahr verteilt.

Unser Vorteil gegenüber zahlreichen anderen Regionen der Welt: Die Schweiz ist ein Wasserschloss. Gemäss der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz befinden sich fünf Prozent der Süsswasserreserven Europas in unserem Land. Eine gewaltige Zahl, wenn man sich überlegt, wie klein die Schweiz ist.

Verantwortlich dafür ist, dass die Schweiz das «Herz der Alpen» ist. Vereinfacht gesagt: Die Wolken bleiben an unseren Berggipfeln hängen, es regnet. Im Schnitt regnet es bei uns ungefähr an jedem dritten Tag.

2. Wo regnet es bei uns denn am meisten, wo am wenigsten?

Nicht dort, wo die Berge am höchsten sind. Die nasseste Region der Schweiz liegt am Säntis (2502 m ü. M.). Dort gibt es im Schnitt 2837 mm Niederschlag pro Jahr.

National liegt der Schnitt der Niederschlagsmengen bei etwas über 1000 mm. Das ist im internationalen Vergleich für ein Binnenland beträchtlich.

Am trockensten ist es nicht etwa in der Sonnenstube Tessin, sondern im Wallis und im Engadin. Auf Rang 1 liegt die Ortschaft Stalden im Wallis mit 545 mm. Warum nicht das Tessin? Die Region ist zwar die sonnenreichste des Landes, aber wenn es regnet, dann schüttet es oft richtig.

3. Wie viel trinken eigentlich unsere Tiere?

Das Wasserreservoir der Schweiz ist für unsere Tiere wichtig. Egal, ob das Wasser aus dem heimischen Wasserhahn kommt für Haustiere wie Katze und Hund. Oder ob es auf dem Bauernhof für unsere Nutztiere fliesst. Natürlich ist der Wasserbedarf aber auch innerhalb einer Tierrasse ganz unterschiedlich.

Eine säugende Sau nimmt beispielsweise zwischen 25 und 35 Liter pro Tag zu sich. Ein 70 Kilo schweres Mastschwein allerdings nur rund ein Viertel davon (6 bis 8 Liter). Das zeigen Erhebungen des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV).

Eine Kuh, die keine Milch gibt, benötigt zwischen 50 und 80 Liter Wasser. Im Winter ist sie eher bei der unteren, im Sommer bei der oberen Zahl. Gibt eine Kuh Milch, ist die Zahl normalerweise höher. Logisch: Milch besteht zu 87 Prozent aus Wasser. Die 20 bis 25 Liter Milch, die eine Kuh täglich liefert, bestehen also bereits aus 17 bis 22 Liter Wasser, welche das Tier zuerst zu sich nehmen muss.

Hühner trinken demgegenüber «nur» etwa 2 oder 3 dl Liter Wasser pro Tag. Also vielleicht zwei Gläser.

Bei einer durchschnittlichen Hauskatze ist der Betrag ganz ähnlich wie beim Huhn: Richtwert ist hier, dass die Katze 50 bis 70 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht benötigt. So kommt die Katze ebenfalls auf 2 bis 4 dl.

Auch beim Hund geht man von rund 60 ml Wasser pro Kilogramm aus. Da die Gewichtsunterschiede von klein bis gross (von Chihuahua bis Bernhardiner) beträchtlich sind, ist es schwieriger, einen Richtwert zu bestimmen. Ein kleinerer Pudel kommt vielleicht mit weniger als einem Liter aus. Bei einem grösseren Berner Sennenhund sind es hingegen schon rund drei Liter täglich.

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Schweizer Fleisch ist ein Qualitätsprodukt. Natürliche Gegebenheiten und eine strenge Gesetzgebung schaffen bei uns die Grundlage für eine naturnahe Produktion von qualitativ hochwertigem Fleisch.

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4. Was bedeutet dies insgesamt?

Schauen wir uns die Rinder einmal genauer ein, weil sie einen grossen Trinkbedarf haben und in der Landwirtschaft weitverbreitet sind. In der Schweiz gibt es rund 1,5 Millionen Rinder, ältere und jüngere, männliche und weibliche, milchgebende und trockengestellte. Ein Rechenbeispiel: Wenn das durchschnittliche Rind 66 Liter Wasser trinkt (was nur eine – recht realistische – Annäherung ist: offizielle Durchschnittszahlen gibt es nicht), dann verbraucht die gesamte Rinderpopulation 100 Millionen Liter. Am Tag. Da die Zahl der in der Schweiz gehaltenen Rinder rückläufig ist, gilt: Tendenz sinkend.

Als Quervergleich: Wenn wir davon ausgehen, dass Herr und Frau Schweizer im Schnitt 2 Liter täglich trinken – Erwachsene mehr, Kinder weniger –, dann sind dies 17 Millionen Liter. Hier gilt bekanntlich: Tendenz der Bevölkerungszahl steigend.

Im Lauf eines Jahres würden unsere Rinder also fast den Oeschinensee ob Kandersteg leer trinken, denn dieser fasst 40 Milliarden Liter. Für unseren wasserreichsten See, den Genfersee, benötigen sie hingegen über 2'000 Jahre (und alle Schweizerinnen und Schweizer gemeinsam sogar über 12'000 Jahre). Wer den Vergleich mit dem Oeschinensee liest, denkt vielleicht: Das ist viel. Wer dann die Zahlen des Genfersees in Betracht zieht, kommt eher zum Schluss: Na ja.

Jedenfalls: In der Schweiz verbraucht die Landwirtschaft zwei Prozent des gesamten Wasserhaushalts. Hier sprechen wir nun nicht mehr nur von trinkenden Nutztieren, sondern von allen Anwendungen, wie etwa der Bewässerung.

5. Zwei Prozent des gesamten Wasserhaushalts. Ist das viel?

Weltweit verbraucht die Landwirtschaft 70 Prozent des Frischwassers. Die Schweiz steht im internationalen Vergleich sehr gut da.

Noch besser sieht es aus, wenn man die verschiedenen «Arten» von Wasser miteinander vergleicht. Die Schweizer Landwirtschaft verbraucht zu 93,5 Prozent sogenanntes «grünes Wasser»: Das ist jenes, das sowieso als Niederschlag fällt und damit Teil des natürlichen Kreislaufs ist. Nur die restlichen 6,5 Prozent sind «blaues Wasser» (Quell- und Grundwasser) oder «graues Wasser» (Brauchwasser), das dem Kreislauf entzogen wird.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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