Tempura von Wagyu-Beef
Japanisch für Anfänger

Das Sala of Tokyo ist ein legendäres Japan-Restaurant. Es beherrscht die Kunst, die raffinierten Einfachheiten aus dem Reiche Nippons in Perfektion zu kochen.
Publiziert: 29.04.2013 um 10:38 Uhr
|
Aktualisiert: 08.09.2018 um 09:05 Uhr
Von Michael Merz

Crispy Tempura von Wagyu-Beef mit Spicy Miso-Sauce

Zubereitungszeit: ca. 50 Min. / Schwierigkeitsgrad: hoch / Kalorien p.P.: keine Angaben

 

Zutaten für 4 Personen

Spicy Miso-Sauce

20 gweisse Miso-Paste
5 grote Miso-Paste
5 gZucker
5 gMirin (süsser Reiswein)
10 gSake (Reiswein)
3-4 TropfenSesamöl
1 Msp.Knoblauch
Nach Beliebenein Hauch roter Chili

 

Rice-Crispies

-Flackörniger Reis (vom ThaiShop)
-Erdnussöl zum Frittieren

 

Tempura-Teig

-Fixfertige Tempura-Teigmischung aus dem Japan-Shop
-Eiswasser

 

Wagyu-Beef

320 - 400 gWagyu-Beef, in Würfel von 2x2 cm geschnitten
EtwasSalz und Pfeffer aus der Mühle, Erdnussöl
4Hoba-Blätter

 

Zubereitung

  1. Spicy Miso-Sauce: Alles mischen und unter stetem Umrühren so lange erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.

  2. Rice-Crispies: Erdnussöl in kleinem Pfännchen auf 180 Grad erhitzen. Reiskörner hineinwerfen. «Explodierte» Crispies mit Schaumkelle herausfischen. Auf ­Küchenpapier abtropfen lassen

  3. Tempura-Teig: Tempuramehl mit so viel Eiswasser (Wasser mit Eiswürfeln) anrühren, bis eine leicht rinnende Masse entsteht. Im letzten Moment vor dem Frittieren Crispies unterziehen. Nicht würzen!

  4. Wagyu-Beef: Erdnussöl auf 190 Grad erhitzen. Fleischwürfel kräftig würzen und durch Tempurateig mit den Crispies ziehen. Sofort im Öl backen. Ab­tropfen lassen und auftragen.

  5. Anrichten: Je ein Blatt mit Spicy-Sauce be­streichen und das Tempura darauf anrichten. Auf Rechaud servieren.

Die japanische Küche in Zürich

Wir schreiben die 70er-Jahre. Das Quartier hinter dem Zürcher Hauptbahnhof ist noch nicht angesagt, am Platzspitz gibts noch die Rauschgiftszene, polizeiliche Aktionen gehören zum Tagesgang. Da entschliesst sich Ernst Ruch, sein Auskommen in der Gastronomie zu suchen. Schliesslich gibt es in Zürich viele japanische Banker, aber kein erstklassiges Japan-Lokal.

Das Restaurant findet er an der Limmat­strasse, nichts mehr als eine gewöhnliche Beiz. Im Hintergebäude arbeitet eine Elektro-Wicklerei. Über dem Gastraum im Haus: Mietappartements. Die Inneneinrichtung des Lokals ist gutbürgerlich. Ein paar japanische Antiquitäten aus dem Besitz von Ruchs japanischer Frau Sala genügen, um fernöstliche Ambience hineinzubringen. Es muss genügen, denn Geld im Überfluss haben die Ruchs nicht.

Der Rest ist eine gastronomische Erfolgs- und Lehrgeschichte, von Niederlagen und schliesslich berechtigten Erfolgen. Die Ruchs arbeiten hart und sind kompromisslos in ­ihrer Suche nach Qualität. Es gibt weder authentische Japan-Produkte noch Personal aus Nippons Landen. Alles, vom Geschirr bis zu den Köchen, muss quasi importiert werden. Die Beamten der Bundesverwaltung verstehen einfach nicht, weshalb Schweizer Köche nicht auch japanisch kochen können sollten. «Aber», so Sala Ruch, «irgendwie ging es immer.»

Das Resultat ist ein Lokal ohne falsche Geishas und zirpendes Shamisen-Geklimpere aus dem Sound-System. Dafür hört man das japanische Kommando der Hausherrin, das Ächzen des alten Parketts unter den Schritten des Personals. Auf dem Teller liegen echte Köstlichkeiten. Nicht nur roher, kunstvoll geschnittener Fisch als Sashimi oder artistisch geschichtete Sushis, sondern auch andere, jahreszeitlich wechselnde Leckereien. Soba – Buchweizen-Nudeln – in kühler Brühe, knusprig-heisses Tempura von Gemüse und Krustentieren, kraftvolle Dashi-Suppe und auf dem Holzkohlegrill perfekt gebratenes Teriyaki-Steak, von einem Hauch gerösteter Sesamkörner überrieselt.

Und auf dem getrockneten Hoba-Blatt wird ein Tempura vom seltenen, teuren,  köstlich-fetten, zart-aromatischen Wagyu-Beef aufgetragen. Man kann es sogar zu Hause nachkochen!

René Frauenfelder

Wir schreiben die 70er-Jahre. Das Quartier hinter dem Zürcher Hauptbahnhof ist noch nicht angesagt, am Platzspitz gibts noch die Rauschgiftszene, polizeiliche Aktionen gehören zum Tagesgang. Da entschliesst sich Ernst Ruch, sein Auskommen in der Gastronomie zu suchen. Schliesslich gibt es in Zürich viele japanische Banker, aber kein erstklassiges Japan-Lokal.

Das Restaurant findet er an der Limmat­strasse, nichts mehr als eine gewöhnliche Beiz. Im Hintergebäude arbeitet eine Elektro-Wicklerei. Über dem Gastraum im Haus: Mietappartements. Die Inneneinrichtung des Lokals ist gutbürgerlich. Ein paar japanische Antiquitäten aus dem Besitz von Ruchs japanischer Frau Sala genügen, um fernöstliche Ambience hineinzubringen. Es muss genügen, denn Geld im Überfluss haben die Ruchs nicht.

Der Rest ist eine gastronomische Erfolgs- und Lehrgeschichte, von Niederlagen und schliesslich berechtigten Erfolgen. Die Ruchs arbeiten hart und sind kompromisslos in ­ihrer Suche nach Qualität. Es gibt weder authentische Japan-Produkte noch Personal aus Nippons Landen. Alles, vom Geschirr bis zu den Köchen, muss quasi importiert werden. Die Beamten der Bundesverwaltung verstehen einfach nicht, weshalb Schweizer Köche nicht auch japanisch kochen können sollten. «Aber», so Sala Ruch, «irgendwie ging es immer.»

Das Resultat ist ein Lokal ohne falsche Geishas und zirpendes Shamisen-Geklimpere aus dem Sound-System. Dafür hört man das japanische Kommando der Hausherrin, das Ächzen des alten Parketts unter den Schritten des Personals. Auf dem Teller liegen echte Köstlichkeiten. Nicht nur roher, kunstvoll geschnittener Fisch als Sashimi oder artistisch geschichtete Sushis, sondern auch andere, jahreszeitlich wechselnde Leckereien. Soba – Buchweizen-Nudeln – in kühler Brühe, knusprig-heisses Tempura von Gemüse und Krustentieren, kraftvolle Dashi-Suppe und auf dem Holzkohlegrill perfekt gebratenes Teriyaki-Steak, von einem Hauch gerösteter Sesamkörner überrieselt.

Und auf dem getrockneten Hoba-Blatt wird ein Tempura vom seltenen, teuren,  köstlich-fetten, zart-aromatischen Wagyu-Beef aufgetragen. Man kann es sogar zu Hause nachkochen!

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