Manche bechern in der Vorweihnachtszeit und zum Jahresende derart, dass es ihnen von sich aus mulmig wird. Dass die feuchtfröhlichen Tage auch gesundheitliche Folgen haben können, ist seit den 1970er Jahren dokumentiert. Zum ersten Mal war damals vom «Feiertag-Herz-Syndrom» (Holiday Heart Syndrome) die Rede. Es bezeichnete u. a. unregelmässigen Herzschlag oder Veränderungen des Blutdrucks oder gar Herzinfarkte nach saufseligen Feiertagen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.

Gibt es ein gesundes Mass beim Alkohol-Konsum?

Nein, vom gesundheitlichen Standpunkt aus ist Alkohol nie gut, basta.. Aber es gibt ein verträgliches Mass: Gesunde erwachsene Männer sollten nicht mehr als zwei Gläser und Frauen nicht mehr als ein alkoholisches Getränk pro Tag zu sich nehmen. (BAG)

Wie viel darf es auf einer Feier höchstens sein?

Empfehlung des BAG: «Männer sollten nicht mehr als fünf und Frauen nicht mehr als vier Standard-Gläser konsumieren». Ein Standardglas (10 bis 12 Gramm Reinalkohol ) sind 1 Glas Wein à 1,25 dl, 3dl Bier, 2cl Schnaps. Nicht täglich trinken, und zwischendurch Wasser, ein alkoholfreies Bier oder zum Beispiel Saft trinken. Sich trauen zu fragen, ob auch etwas anderes als Alkohol zur Verfügung steht.

Ein Cüpli gehört zu jeder Feier – eines hat 70 Kalorien. Durch die Kohlensäure steigt der Alkohol schneller ins Blut.

Foto: Getty Images

1/7

Wer sollte die Finger vom Alkohol lassen?

Teenager, Schwangere, Kranke, Leute mit Alkoholproblem.

Muss man vor dem Gelage was essen?

Fakt ist: Genau die Menge, die jemand in sich hineinschüttet, muss der Körper verarbeiten. Da hilft kein Spaziergang, nicht die Ernährung und auch kein Aspirin. Aber: Wer vorher etwas Währschaftes isst, fühlt sich nicht so schnell blau. Denn fettreiche Speisen verzögern die Alkoholaufnahme im Blut. Nachteil: Man fühlt sich fitter, als man ist und pichelt mehr. Auf den Promillegehalt haben ein Schweinsbraten oder eine halbe Tasse Olivenöl keine Auswirkung.

Was hilft gegen Kopfweh?

Das beste Mittel: Nicht so viel trinken! Das zweitbeste: Fuselalkohole meiden (in manchen Obstbränden, bei denen ganze Früchte mit Schale destilliert werden oder Brandy, Whisky oder Rum). Keine gezuckerten Mix-Drinks in sich hineinkippen. Bei einer Alkoholart bleiben, am besten Wein oder Bier.

Was hilft gegen den Bollerkopf am nächsten Morgen?

Auch hier ist das beste Mittel: Mass halten! Die Symptome - Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung - beruhen auf einem Flüssigkeitsmangel. Die Abbauprodukte des Alkohols schwemmen Wasser über die Niere aus, mit dem Wasser verliert der Körper auch Mineralstoffe wie Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium. Durch diesen Mangel dröhnt der Schädel. Gar nicht so übel sind spezielle Anti-Kater-Mischungen aus der Apotheke. Auch das Hausmittel Bismarckhering hilft. Vorsicht bei Medikamenten: Die Leber hat schon genug zu tun.

Bier auf Wein, das lass sein?

Das ist Quatsch. Die Reihenfolge der Getränke spielt keine Rolle fürs Befinden am nächsten Morgen.

Fährt Grog schneller ein als Prosecco?

Warme oder kohlensäurehaltige Getränke regen die Durchblutung der Magenschleimhaut an und sorgen dafür, dass der Alkohol noch schneller ins Blut übergeht. Warmer Alkohol wirkt schneller, aber eher, weil Grog oder Glühwein süsser sind und man so den Alkohol nicht so schnell merkt und ihn schnell kippt. Die möglichen schädlichen Auswirkungen auf den Organismus sind aber nicht anders als bei kalten Drinks.

Vertragen Frauen Alkohol schlechter als Männer?

Ja., Frauen vertragen Alkohol schlechter und sollten weniger trinken. Denn sie sind leichter und der Stoffwechsel ist anders.

Hat Alkohol viele Kalorien?

Und ob! Alkohol hat 7 kcal (Kalorien) pro Gramm, verglichen mit Fett, das 9 kcal pro Gramm enthält und Kohlenhydrate (Nudeln, Kartoffeln), die 3,75 kcal pro Gramm enthalten. Eine Halbe Bier enthält etwa die Menge an Kalorien wie ein Schokoriegel und ein reguläres Glas Wein enthält die selbe Menge wie ein Milchkaffee mit zwei Stück Zucker.

Ist ein tägliches Glas pro Tag besser als ein saftiger Rausch an der Weihnachtsfeier?

Nein. Der Konsum des wöchentlichen Alkohollimits an einem Abend ist nicht gesünder als der regelmässige Konsum. Komatrinker haben zweimal so häufig einen Herzinfarkt als diejenigen, die regelmässg geringere Mengen trinken.

Was sagen Experten zum Mix aus Energydrink mit Alkoholika?

Bleiben lassen! Alkoholische Getränke, die mit koffeinhaltigen Energy Drinks gemischt werden, können zu höherem Blutdruck führen und das Risiko für kardiovaskoläre Erkrankungen erhöhen.

Mehr Information auf Kenn-dein-limit.info

9 Tipps und Tricks gegen Kater im Check

Party bedeutet für viele vor allem eines: Alkohol. Mit allem was dazu gehört. Auch dem oft sehr unangenehmen Morgen. Doch was kann man tun, damit der Hangover gar nicht erst kommt? Mythen und Fakten über die Katervermeidung.