Vernatsch – von der Pfütze zum Zeitgeist-Idol
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Vernatsch-Cup 2020:Südtiroler Vernatsch ist salonfähig geworden

Die Zeiten der armseligen Magdalener und Kalterersee sind vorbei
Vernatsch – von der Pfütze zum Zeitgeist-Idol

Einen ruinierten Ruf wiederherzustellen, braucht enorm viel Zeit. Ein Plädoyer, dies mit der Rebsorte Vernatsch unbedingt zu tun!
Publiziert: 28.06.2020 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2021 um 20:30 Uhr
Alain KUNZ

Das Hotel Vigilius hoch über Lana bei Bozen. Hier, auf 1500 Metern über Meer, küren 13 Jurymitglieder aus dem deutschsprachigen Raum aus 45 Finalisten den besten Vernatsch des Jahres. In diesem Zirkel von vinophilen Nasen mit dabei: SonntagsBlick. Und als Rookie Axel Heinz, Direktor von Ornellaia. Wie bitte? Ornellaia?

Ja. Das Bolgheri-Weingut mit Weltreputation. Wie um Himmelswillen kommt der gute Herr Heinz aufs Vigiljoch? «Ich fand das spannend, mal was ganz anderes zu verkosten», sagt der Deutsche, der sich seine Sporen in Bordeaux abverdient hat. «Es ist Wein. Es ist italienischer Wein. Es ist immer sinnvoll, sich umzugucken, was die Kollegen so machen», erläutert der Weinmacher. Heinz' Präsenz – ein Ritterschlag für eine Rebsorte, deren Ruf einst total am Boden war. Speziell bei uns.

Rückblende. 1925 bringt der Grossvater von Hannes Pfeifer, einem Spitzenwinzer aus St. Magdalena, den ersten Offenwein in die Schweiz. Doch die richtige Welle schwappt erst in den 70er-Jahren über unser Land. Tanklastwagen um Tanklastwagen rollt in Müstair über die Grenze. Ladung: St. Magdalener und Kalterersee. «Alles, alles ging in die Schweiz», erinnert sich Pfeifer. «Im Dezember kamen die Weinhändler in die Betriebe, degustierten – kauften den gesamten Vernatsch-Bestand – und zahlten gleich cash», sagt Florian Gojer. Der junge Mann, der auf dem Glögglhof in die Fusstapfen seines Vaters Franz getreten ist, hat diese Zeit nicht selber erlebt. Aber die Erzählungen sind eindrücklich. «Auch mein Grossvater verkaufte noch alles fassweise in die Schweiz. Die Qualität spielte damals keine grosse Rolle. Die Vernatsch-Traube kann sehr viel Ertrag erbringen, wenn man sie dazu bringt. Und das wurde ausgereizt, weil man Geld verdienen musste.» Klar hätten seine Vorfahren auch gewusst, dass man mit weniger Ertrag bessere Weine machen könne. «Doch das interessierte kaum.»

BLICK-Redaktor Alain Kunz bei der Knochenarbeit eines Jurors am 17. Vernatsch-Cup im Vigilius Mountain Resort hoch über Lana.
Foto: Othmar Kiem
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Die Provokation im Fünfsterne-Hotel

Und so war der Ruf in der Schweiz dahin. St. Magdalener und Kalterersee, wie ihn unsere Grossväter tranken, standen für Pfützen-Wein. Für nichtssagende und hellrote armselige Tröpfchen. Bis die Schweizer die Nase voll hatten. Und kaum mehr Tanklaster mehr rollten.

Gezwungenermassen dachte man im Südtirol um. Viele Erzeuger begannen ungeeignete Lagen zu roden und selber abzufüllen, so auch die Gojers. Die Qualität stieg und stieg. Bis sie 2011 neue Höhen erklomm, als mit dem St. Magdalener Classico des Pfannenstielhofs erstmals ein Vernatsch die Höchstauszeichnung von drei Gläsern des Führers «Vini d’Italia» von Gambero Rosso erhielt. Ein paar Jahre zuvor riefen Journalist Othmar Kiem, der Meraner Weinhändler Günther Hölzl und Ulrich Ladurner, Besitzer des Hotels Vigilius Mountain Resort, den Vernatsch-Cup ins Leben, um der Traube den ihr gebührenden Platz zu verschaffen. «Das war doch damals ein als minderwertig angeschauter Wein», erinnert sich Hoteldirektor Ladurner. «Deshalb war es eine kleine Provokation, diesen Cup ausgerechnet in einem Fünfsterne-Haus zu veranstalten.» Mittlerweile bringen gar Rai und ORF Beiträge über den Anlass. Ladurner: «Wir müssen dem Vernatsch auch nach 17 Austragungen noch Leben einflössen.» Denn das Südtirol werde im Ausland vornehmlich als Weisswein-Region wahrgenommen, ergänzt Co-Initiant Kiem. «Das macht die Rolle des Vernatsch nicht unbedingt einfacher.»

Mit der Qualitätsoffensive schwand auch die Anbaufläche im Südtirol: von über 60 Prozent in den 70er-Jahren auf zwölf Prozent, womit Vernatsch aber immer noch die meistangebaute Rebsorte ist, knapp vor Pinot Grigio. Auch in der grossen Kellerei Kaltern wurde die Rebfläche massiv reduziert. «Nur schon seit ich hier bin, also seit sechs Jahren, ist die Fläche von 190 auf 90 Hektaren zurückgegangen», erklärt Kellermeister Andrea Moser. Warum? «Weil die ‹unwürdigen› Rebparzellen ausgerissen wurden. Aber ich sehe das positiv, denn so haben wir nur die Topparzellen behalten, die Qualität steigt weiter.»

Vernatsch, in Baden-Württemberg als Trollinger bekannt, trifft den Zeitgeist. Wer die Nase voll hat von marmeladigen Holzbrocken, die in flüssiger Form daherkommen, der findet in der Rebsorte, die auf Italienisch Schiava heisst, fantastische Alternativen zu Pinot Noir, Gamay, Dolcetto und Konsorten. Der Wein ist meistens zart, ja feingliedrig, floral, rotbeerig, unkompliziert, aber nicht banal, trinkig – und er ist ein absolutes Universalgenie, das überall eingesetzt werden kann. «Man kann Vernatsch im Sommer problemlos leicht gekühlt trinken, aber er geht auch wunderbar zu deftigeren Gerichten», sagt Pfeifer.

Vernatsch ist eine Zicke

Was man kaum vermuten würde: Die Rebsorte ist ziemlich kapriziös! «Es ist schwierig, einen guten Vernatsch zu machen», weiss Pfeifer. «Man muss bei der Arbeit sehr fleissig sein und präzis arbeiten, damit man die Frucht in die Flasche bringen kann. Bei der Gärung ist Feinmotorik gefragt, denn die Temperatur muss immer stimmen.» Gojer ergänzt: «Schon bei der Landarbeit muss man sehr gut arbeiten, denn Vernatsch ist anfällig auf Krankheiten. Deshalb muss man die Trauben früh freilegen. Im Keller hat er die Tendenz sich zu verschliessen, also in Reduktion zu gehen. Man muss ihn deshalb regelmässig abziehen, also gewissermassen durchlüften. Aber auch wieder nicht zu viel, sonst verliert er wegen der entstehenden Oxidation an Frucht. Sie merken es: Einen guten Vernatsch zu keltern ist ein Knochenjob!»

Nie zum Einsatz kommen bei der Reifung kleine französische Barriques von 225 Litern. Entweder grosse Holzfässer von 10 bis 25 Hektoliter oder grösser, oder Stahltanks.

«Viele stehen nicht zum Vernatsch»

Trotz aller Bekenntnisse zum Vernatsch – bedingungslos ist die Liebe vielen Orten nicht. Ihn zu verkaufen ist ebenso sehr ein Knochenjob wie ihn zu keltern. Ein Schweizer Importeur einer grossen Genossenschaftskellerei sagt: «Den St. Magdalener bringt man in der Schweiz fast nicht unter die Leute.» Auch Kiem weiss das: «Vernatsch wird primär als St. Magdalener oder Kalterersee wahrgenommen. Namen, die immer noch negativ konnotiert sind.» Zu Unrecht, natürlich, fügt er hinzu. Und ein Südtiroler Topwinzer ergänzt: «Auch wenn Vernatsch nach wie vor die meistangebaute Rebsorte bei uns ist: Viele Kellermeister stehen nicht zu ihr. Weshalb sie als Volkswein nicht taugt.»

Mittlerweile stimmt die Qualität. Wer weiss – vielleicht werden italienische Weinexperten aus den 30er-Jahren doch noch recht erhalten, als sie eine abenteuerliche Klassifizierung der italienischen Weine vornahmen und in der obersten von vier Kategorien nur drei Weine Aufnahme fanden: Barolo, Barbaresco … und Vernatsch.

Unsere elf besten Vernatsch
  • Gschleier Alte Reben Vernatsch Cantina Girlan 2018: Würze, Frucht zwischen rot und schwarz, dunkel, leichtes Parfüm, Power, dennoch hoch elegant, Bittermandeln, langes Finale. Score: 17,25/20 (24 Franken für Jahrgang 2017. www.felsenkeller-sh.ch)
  • St. Magdalener Vigna Rondell Franz Gojer 2018: Rechtes Parfüm, samten, etwas Schwefel, fleischig, druckvoll, üppig und dennoch feingliedrig, Lebkuchen, Anis, ätherisch, wunderbare Trinkfluss und Länge. Score: 17,5/20 (23 Franken. www.algrappolo.ch)
  • St. Magdalener Classico Pfannenstielhof 2019: Komplex, Power, stützendes Säure-Rückgrat, Druck, Tiefe, enorm trinkig, fast etwas wuchtig, langes Finish. Score: 17/20 (19.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kalterersee Classico Superiore Quintessenz Kellerei Kaltern 2018 (Foto): Rauchig, viel Himbeerfrucht, Würze, trinkig, schlank, dennoch Opulenz vermittelnd, langer Abgang. Score: 17,5/20 (17.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Classico Vigna Premstallerhof 2019: Wild-animalische Nase, leicht reduktiv, Kirschen, Rauch, insgesamt verhalten, rechte Säure, schlank-knackig, blumig, ätherisch-frisch, zältliger, überraschend langer Abgang. Score: 17/20 (15.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kalterersee Classico Superiore Weingut Prälatenhof 2019: Viel Weihrauch, mineralisch, rotbeerig, rund, Schmelz, tolles Finish - eine Entdeckung! Score: 17,25/20 (in der Schweiz nicht erhältlich) - Meine grosse Entdeckung am Vernatsch-Cup 2020
  • Vernatsch Alte Reben Sonntaler Kellerei Kurtatsch 2019: Rauchig, Power, Schmelz, Kräuter, speckig, dunkle Frucht, Frische, sortentypisch, jugendlich, trinkig, mittleres Finish. Score: 17/20 (17.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kalterersee Classico Superiore Der Keil Manincor 2019: Mineralisch-erdig, Fülle, sehr typisch, aber auch sehr kräftig, nussig, recht lang. Score: 17/20 (22 Franken. www.hoferwineandspirits.ch)
  • St. Magdalener Classico Antheos Ansitz Waldgries 2018: Kräuter, kirschig, Schmelz, Power, frisch, nicht ultratypisch, aber sensationell! Score: 17,5/20 (26 Franken. www.secli-weinwelt.ch)
  • St. Magdalener Classico Gütesiegel Kellerei Bozen 2018: Floral-rosig, Johannisbeeren, Kräuter, Frische, Eleganz, easy, richtig süffig, schöne Länge. Score: 17,25/20 (15.90 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Classico Annver Pfannenstielhof 2017: Floral, Himbeeren, Kräuter, Schmelz, knackig, originär, Druck, enorme Fülle, schöne Länge. Score: 17,25/20 (26.80 Franken, www.weinvogel.ch)
  • Gschleier Alte Reben Vernatsch Cantina Girlan 2018: Würze, Frucht zwischen rot und schwarz, dunkel, leichtes Parfüm, Power, dennoch hoch elegant, Bittermandeln, langes Finale. Score: 17,25/20 (24 Franken für Jahrgang 2017. www.felsenkeller-sh.ch)
  • St. Magdalener Vigna Rondell Franz Gojer 2018: Rechtes Parfüm, samten, etwas Schwefel, fleischig, druckvoll, üppig und dennoch feingliedrig, Lebkuchen, Anis, ätherisch, wunderbare Trinkfluss und Länge. Score: 17,5/20 (23 Franken. www.algrappolo.ch)
  • St. Magdalener Classico Pfannenstielhof 2019: Komplex, Power, stützendes Säure-Rückgrat, Druck, Tiefe, enorm trinkig, fast etwas wuchtig, langes Finish. Score: 17/20 (19.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kalterersee Classico Superiore Quintessenz Kellerei Kaltern 2018 (Foto): Rauchig, viel Himbeerfrucht, Würze, trinkig, schlank, dennoch Opulenz vermittelnd, langer Abgang. Score: 17,5/20 (17.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Classico Vigna Premstallerhof 2019: Wild-animalische Nase, leicht reduktiv, Kirschen, Rauch, insgesamt verhalten, rechte Säure, schlank-knackig, blumig, ätherisch-frisch, zältliger, überraschend langer Abgang. Score: 17/20 (15.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kalterersee Classico Superiore Weingut Prälatenhof 2019: Viel Weihrauch, mineralisch, rotbeerig, rund, Schmelz, tolles Finish - eine Entdeckung! Score: 17,25/20 (in der Schweiz nicht erhältlich) - Meine grosse Entdeckung am Vernatsch-Cup 2020
  • Vernatsch Alte Reben Sonntaler Kellerei Kurtatsch 2019: Rauchig, Power, Schmelz, Kräuter, speckig, dunkle Frucht, Frische, sortentypisch, jugendlich, trinkig, mittleres Finish. Score: 17/20 (17.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Kalterersee Classico Superiore Der Keil Manincor 2019: Mineralisch-erdig, Fülle, sehr typisch, aber auch sehr kräftig, nussig, recht lang. Score: 17/20 (22 Franken. www.hoferwineandspirits.ch)
  • St. Magdalener Classico Antheos Ansitz Waldgries 2018: Kräuter, kirschig, Schmelz, Power, frisch, nicht ultratypisch, aber sensationell! Score: 17,5/20 (26 Franken. www.secli-weinwelt.ch)
  • St. Magdalener Classico Gütesiegel Kellerei Bozen 2018: Floral-rosig, Johannisbeeren, Kräuter, Frische, Eleganz, easy, richtig süffig, schöne Länge. Score: 17,25/20 (15.90 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Classico Annver Pfannenstielhof 2017: Floral, Himbeeren, Kräuter, Schmelz, knackig, originär, Druck, enorme Fülle, schöne Länge. Score: 17,25/20 (26.80 Franken, www.weinvogel.ch)
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Florian Gojer vor der berühmten Lage Vigna Rondell gleich hinter dem Glögglhof in St. Magdalena oberhalb von Bozen.
Foto: ALAIN KUNZ
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Gojers Glögglhof - der Klassenprimus

Die Strassen sind eng im Bozner Stadtteil Sankt Magdalena. Und Parkplätze gibts vor dem Glögglhof auch keine. Nichts deutet hier auf das hin, was unmittelbar hinter dem Haus steht. Ein paar Treppenschritt reichen, und man steht am unteren Teil der recht steilen Parzelle Vigna Rondell. Hier hängen die Trauben, welche Florian und Vater Franz Gojer für die Herstellung des einzigen Vernatsch verwenden, der dreimal von «Vini d’Italia» drei Gläser eingeheimst hat. Man darf ihn deshalb getrost als den besten Vernatsch der Welt bezeichnen. Sowohl die Probe aus der Flasche wie auch jene des sensationellen 19ers aus dem grossen Holzfass bestätigen die These, dass der Vigna Rondell (Foto) wohl der burgundischste Vernatsch überhaupt ist. «Die Lage ist einzigartig», sagt Florian Gojer. «Der steinig-sandige Boden des Moränenschutthügels ist durchlässig, wirkt also wie eine Drainage. Und das ist gut, denn Vernatsch muss knappgehalten werden, damit er nicht zu wüchsig und die Trauben zu gross werden.» Auch dank dieses Weins haben die Gojers auf der anderen Talseite, in Karneid, einen neuen Betrieb gekauft. «Demnächst geht der ganze Keller nach Karneid über und wir werden nur noch dort vinifizieren», sagt Florian Gojer. Was in St. Magdalen bleibt, sind die unvergleichlichen Rondell-Rebhänge. Und viel Geschichte.

Die Strassen sind eng im Bozner Stadtteil Sankt Magdalena. Und Parkplätze gibts vor dem Glögglhof auch keine. Nichts deutet hier auf das hin, was unmittelbar hinter dem Haus steht. Ein paar Treppenschritt reichen, und man steht am unteren Teil der recht steilen Parzelle Vigna Rondell. Hier hängen die Trauben, welche Florian und Vater Franz Gojer für die Herstellung des einzigen Vernatsch verwenden, der dreimal von «Vini d’Italia» drei Gläser eingeheimst hat. Man darf ihn deshalb getrost als den besten Vernatsch der Welt bezeichnen. Sowohl die Probe aus der Flasche wie auch jene des sensationellen 19ers aus dem grossen Holzfass bestätigen die These, dass der Vigna Rondell (Foto) wohl der burgundischste Vernatsch überhaupt ist. «Die Lage ist einzigartig», sagt Florian Gojer. «Der steinig-sandige Boden des Moränenschutthügels ist durchlässig, wirkt also wie eine Drainage. Und das ist gut, denn Vernatsch muss knappgehalten werden, damit er nicht zu wüchsig und die Trauben zu gross werden.» Auch dank dieses Weins haben die Gojers auf der anderen Talseite, in Karneid, einen neuen Betrieb gekauft. «Demnächst geht der ganze Keller nach Karneid über und wir werden nur noch dort vinifizieren», sagt Florian Gojer. Was in St. Magdalen bleibt, sind die unvergleichlichen Rondell-Rebhänge. Und viel Geschichte.

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Die weiteren Weine der Gojers
  • Weissburgunder Karneid 2019: Ausladende Nase, Zitrus, viel Frucht und Flieder, mineralisch, Hefe, Äpfel, elegant, schlank, rechte Säure, mittellang. Score: 17,25/20 – Jahrgang 2018: 17/20 (24 Franken)
  • Sauvignon Karneid 2019: Nasser Schweiss, Stachelbeeren, Mineralität, nasses Gras, säurebetont, knackig, Schmelz, Agrumen, Kräuter, frisch, schönes Finish. Score: 17/20 (23.50 Franken)
  • Kerner Karneid 2019: Score 16,25/20 (21.50 Franken)
  • Vernatsch Rosé Weinberg Dolomiten 2019: Score 16/20 (In der Schweiz nicht erhältlich)
  • Vernatsch Alte Reben (ein Drittel der Reben sind älter als 70 Jahre): Score 16,25/20 (15.90 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Classico 2019 (Foto): Leichtes Parfüm, Schmelz, easy-beschwingt, Griottes, schöner Trinkfluss, zart, samtene Textur, ultratypisch, sehr frisch, mittlere Länge, hochgradig süffig! Score; 17/20 (16.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Vigna Rondell 2019 (Fassprobe): Leicht schweflig, dunkel, samten, Power, dicht, komplex, würzig, rote und schwarze Früchte, frisch, Mundfülle, ätherisch, mittleres Finale. Grosses Vernatschkino! Score: 17,5-18/20 (23 Franken. Noch nicht erhältlich)
  • Lagrein Granat 2018: Score 16,25/20. Lagrein Granat 2019 (Fassprobe): Score 16,5/20 (21.50 Franken)
  • Lagrein Riserva 2018 (Fassprobe): Parfümierte Nase, klare Holznote, viel dunkle Früchte, samtene Textur, Power, Druck, hoch elegant, Espresso, dezente Säure, saftige Tannine, Frische, tolle Länge! Score: 18/20 – Jahrgang 2017: Score 17,5/20 (33.50 Franken)

(Wo nichts anderes steht ist die Bezugsquelle www.algrappolo.ch)

  • Weissburgunder Karneid 2019: Ausladende Nase, Zitrus, viel Frucht und Flieder, mineralisch, Hefe, Äpfel, elegant, schlank, rechte Säure, mittellang. Score: 17,25/20 – Jahrgang 2018: 17/20 (24 Franken)
  • Sauvignon Karneid 2019: Nasser Schweiss, Stachelbeeren, Mineralität, nasses Gras, säurebetont, knackig, Schmelz, Agrumen, Kräuter, frisch, schönes Finish. Score: 17/20 (23.50 Franken)
  • Kerner Karneid 2019: Score 16,25/20 (21.50 Franken)
  • Vernatsch Rosé Weinberg Dolomiten 2019: Score 16/20 (In der Schweiz nicht erhältlich)
  • Vernatsch Alte Reben (ein Drittel der Reben sind älter als 70 Jahre): Score 16,25/20 (15.90 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Classico 2019 (Foto): Leichtes Parfüm, Schmelz, easy-beschwingt, Griottes, schöner Trinkfluss, zart, samtene Textur, ultratypisch, sehr frisch, mittlere Länge, hochgradig süffig! Score; 17/20 (16.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • St. Magdalener Vigna Rondell 2019 (Fassprobe): Leicht schweflig, dunkel, samten, Power, dicht, komplex, würzig, rote und schwarze Früchte, frisch, Mundfülle, ätherisch, mittleres Finale. Grosses Vernatschkino! Score: 17,5-18/20 (23 Franken. Noch nicht erhältlich)
  • Lagrein Granat 2018: Score 16,25/20. Lagrein Granat 2019 (Fassprobe): Score 16,5/20 (21.50 Franken)
  • Lagrein Riserva 2018 (Fassprobe): Parfümierte Nase, klare Holznote, viel dunkle Früchte, samtene Textur, Power, Druck, hoch elegant, Espresso, dezente Säure, saftige Tannine, Frische, tolle Länge! Score: 18/20 – Jahrgang 2017: Score 17,5/20 (33.50 Franken)

(Wo nichts anderes steht ist die Bezugsquelle www.algrappolo.ch)

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Pfannenstielhof – die Drei-Gläser-Pioniere

Jedes Jahr zeichnet Vini d’Italia, der berühmte Weinführer von Gambero Rosso, die besten Weine des Jahres aus Italien und dem Tessin mit drei Gläsern aus. Das sind jährlich rund 450 Weine. Doch Ausgabe für Ausgabe ging der Tre-Bicchieri-Kelch an einem Vernatsch vorbei. Erst der St. Magdalener Classico 2009 des Pfannenstielhofs von Johannes und Margareth Pfeifer konnte den Bann brechen. «Eigentlich keine Überraschung, dass es dieser Wein ist, gehört er doch regelmässig mit zu den besten und wusste Pfeifer den Superjahrgang für die Bozener Traditionsrebe glänzend zu nutzen», schrieb der Guide damals. Nach der Ehrung gabs auf dem Hof in Bozen ein Volksfest. «Achtzig Leute waren bei uns im Keller. Das war toll», erinnert sich Margareth. Und weiter: ««Diese Auszeichnung war gut für alle. Alle Produzenten hatten riesig Freude.» Seither sind drei Gläser für Vernatsch Alltag. 2018 waren es gar deren drei. «Vernatsch ist unsere wichtigste Rebsorte. Ich liebe sie von ganzem Herzen», sagt Hannes.

Hier noch die Lagrein-Weine des Pfannenstielhofs:

  • Lagrein Rosé Mitterberg 2019: Floral-fruchtige Nase mit einem Touch Vegetabilität, Erdbeeren, Power, leichter Schmelz, Bittermandeln, leicht zältlig und doch herb, Fülle, Länge okay. Score: 16/20 (21 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Lagrein vom Boden 2018: Frische, beschwingte, kirschige Nase, Griottes, auch etwas Pflaumen, Wacholder, Würze, easy, im Gaumen nur dunkle Früchte, rechte Power, Kräuter, viel Fruchtsüsse, knackige Säure, minzig, süffig, mittellanger Abgang. Score: 16,75/20 (21.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Lagrein Riserva 2017: Modernistisch wirkende Nase, etwas Parfüm, Kirschen, Zwetschgen, Espresso, Würze, Holznoten, Power, herbale Frische, Druck, Amarena-Kirschen, Bittermandeln, Eleganz, rechte Tannine, bis zum Schluss trinkig, kräuteriges, mittleres Finale. Score: 17,75/20 (35 Franken. www.weinvogel.ch)

Jedes Jahr zeichnet Vini d’Italia, der berühmte Weinführer von Gambero Rosso, die besten Weine des Jahres aus Italien und dem Tessin mit drei Gläsern aus. Das sind jährlich rund 450 Weine. Doch Ausgabe für Ausgabe ging der Tre-Bicchieri-Kelch an einem Vernatsch vorbei. Erst der St. Magdalener Classico 2009 des Pfannenstielhofs von Johannes und Margareth Pfeifer konnte den Bann brechen. «Eigentlich keine Überraschung, dass es dieser Wein ist, gehört er doch regelmässig mit zu den besten und wusste Pfeifer den Superjahrgang für die Bozener Traditionsrebe glänzend zu nutzen», schrieb der Guide damals. Nach der Ehrung gabs auf dem Hof in Bozen ein Volksfest. «Achtzig Leute waren bei uns im Keller. Das war toll», erinnert sich Margareth. Und weiter: ««Diese Auszeichnung war gut für alle. Alle Produzenten hatten riesig Freude.» Seither sind drei Gläser für Vernatsch Alltag. 2018 waren es gar deren drei. «Vernatsch ist unsere wichtigste Rebsorte. Ich liebe sie von ganzem Herzen», sagt Hannes.

Hier noch die Lagrein-Weine des Pfannenstielhofs:

  • Lagrein Rosé Mitterberg 2019: Floral-fruchtige Nase mit einem Touch Vegetabilität, Erdbeeren, Power, leichter Schmelz, Bittermandeln, leicht zältlig und doch herb, Fülle, Länge okay. Score: 16/20 (21 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Lagrein vom Boden 2018: Frische, beschwingte, kirschige Nase, Griottes, auch etwas Pflaumen, Wacholder, Würze, easy, im Gaumen nur dunkle Früchte, rechte Power, Kräuter, viel Fruchtsüsse, knackige Säure, minzig, süffig, mittellanger Abgang. Score: 16,75/20 (21.80 Franken. www.weinvogel.ch)
  • Lagrein Riserva 2017: Modernistisch wirkende Nase, etwas Parfüm, Kirschen, Zwetschgen, Espresso, Würze, Holznoten, Power, herbale Frische, Druck, Amarena-Kirschen, Bittermandeln, Eleganz, rechte Tannine, bis zum Schluss trinkig, kräuteriges, mittleres Finale. Score: 17,75/20 (35 Franken. www.weinvogel.ch)
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Die meisten Rebstöcke der legendären Lage Girlan sind zwischen 90 und 100 Jahre alt.
Foto: ALAIN KUNZ
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Gschleier von Girlan - der Sieger 2020

Der Vernatsch mit der höchsten Punktzahl aller 45 Finalisten am Vernatschcup heisst Gschleier (Foto) und kommt von der Genossenschaftskellerei Girlan. Der Vernatsch des Jahres 2020 ist ein in jeder Hinsicht spezieller Wein von einer speziellen Parzelle, die im Südtirol «Riegel» heisst und eine alte römische Garnison war, deren Überreste 1950 entdeckt wurden. «Die meisten Reben sind 90 bis 100 Jahre alt», erzählt Verkaufsleiter Marc Pfitscher. «Das Resultat sind kleinbeerige und dickschalige Trauben, die eine unglaubliche Konzentration hervorbringen. Und dies, ohne den Ertrag zu reduzieren.» Die faszinierende Lage wird weder bewässert noch gedüngt. Sie gehört dem ehemaligen Kellermeister und Obmann der Genossenschaft, Hartmuth Spitaler, der über sie wacht wie über ein Baby. Er war es auch, der den Wein, der neun Monate in grossen Holzfässern reift und heute Kultstatus geniesst, 1975 ins Leben gerufen hat. Heute werden in starken Jahren 18 000 Flaschen Gschleier gekeltert. In der 1923 mit 23 Mitgliedern gegründeten Cantina Girlan, die aus einem Privat-Weingut von 1713 hervorging, liegt der Fokus stark auf Vernatsch. Der Gschleier 1990 ist von «Vini d’Italia» nachträglich mit drei Gläsern bedacht worden, quasi als Hommage ans Lebenswerk.

Der Vernatsch mit der höchsten Punktzahl aller 45 Finalisten am Vernatschcup heisst Gschleier (Foto) und kommt von der Genossenschaftskellerei Girlan. Der Vernatsch des Jahres 2020 ist ein in jeder Hinsicht spezieller Wein von einer speziellen Parzelle, die im Südtirol «Riegel» heisst und eine alte römische Garnison war, deren Überreste 1950 entdeckt wurden. «Die meisten Reben sind 90 bis 100 Jahre alt», erzählt Verkaufsleiter Marc Pfitscher. «Das Resultat sind kleinbeerige und dickschalige Trauben, die eine unglaubliche Konzentration hervorbringen. Und dies, ohne den Ertrag zu reduzieren.» Die faszinierende Lage wird weder bewässert noch gedüngt. Sie gehört dem ehemaligen Kellermeister und Obmann der Genossenschaft, Hartmuth Spitaler, der über sie wacht wie über ein Baby. Er war es auch, der den Wein, der neun Monate in grossen Holzfässern reift und heute Kultstatus geniesst, 1975 ins Leben gerufen hat. Heute werden in starken Jahren 18 000 Flaschen Gschleier gekeltert. In der 1923 mit 23 Mitgliedern gegründeten Cantina Girlan, die aus einem Privat-Weingut von 1713 hervorging, liegt der Fokus stark auf Vernatsch. Der Gschleier 1990 ist von «Vini d’Italia» nachträglich mit drei Gläsern bedacht worden, quasi als Hommage ans Lebenswerk.

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Die weiteren Weine der Kellerei Girlan
  • Sauvignon Blanc Indra 2019: Score 16,75/20 (20 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
  • Sauvignon Blanc Flora 2018: Dezente Nase, etwas Frucht, minim vegetabil, Zitrus, Power im Gaumen, saftig, mineralisch, nasses Gras und Gestein, grüne Äpfel, harmonische Textur, schöne Länge. Score: 17,25/20 (32.25 Franken. www.puralps.ch)
  • Chardonnay Flora 2018: Wachs, Banane, generell exotisch, knackig, Schmelz, geradlinig, leichte Tannine, für 18er erstaunlich zart, nussig, langes, leicht salziges Finish. Score: 17,25/20 (32.25 Franken. www.puralps.ch)
  • Pinot Bianco Platt & Riegl 2018: Sehr mineralisch, Pfirsich, leichtes Holz, Schmelz, knackige Säure, straight, Wachs, homogen, klar, leicht salzig, trinkig und recht lang. Score: 17/20 (21 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
  • Pinot Bianco Riserva Flora 2017: Dezente Nase, leichter Holztouch, exotische Früchte, aber auch Pfirsich, Paraffin, Säure, tolle Struktur, Power, dennoch elegant, Fülle, wunderbares Finish. Score: 17/20 (31 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
  • Vernatsch Fass Nr. 9 2018: Score 16/20 (15.55 Franken. www.savardivini.ch)
  • Pinot Noir Patricia 2018: Score 16,5/20 (18.45 Franken. www.savardivini.ch)
  • Pinot Noir Riserva Trattmann 2017 (das Aushängeschild des Betriebs, Foto): Parfümierte Nase, etwas Vanille, Beerenpower, Kraft, Johannisbeeren, würzig, burgundisch, mineralisch, dezente Tannine, Fülle, schöne Länge. Score: 17,5/20 (54 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
  • Sauvignon Blanc Indra 2019: Score 16,75/20 (20 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
  • Sauvignon Blanc Flora 2018: Dezente Nase, etwas Frucht, minim vegetabil, Zitrus, Power im Gaumen, saftig, mineralisch, nasses Gras und Gestein, grüne Äpfel, harmonische Textur, schöne Länge. Score: 17,25/20 (32.25 Franken. www.puralps.ch)
  • Chardonnay Flora 2018: Wachs, Banane, generell exotisch, knackig, Schmelz, geradlinig, leichte Tannine, für 18er erstaunlich zart, nussig, langes, leicht salziges Finish. Score: 17,25/20 (32.25 Franken. www.puralps.ch)
  • Pinot Bianco Platt & Riegl 2018: Sehr mineralisch, Pfirsich, leichtes Holz, Schmelz, knackige Säure, straight, Wachs, homogen, klar, leicht salzig, trinkig und recht lang. Score: 17/20 (21 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
  • Pinot Bianco Riserva Flora 2017: Dezente Nase, leichter Holztouch, exotische Früchte, aber auch Pfirsich, Paraffin, Säure, tolle Struktur, Power, dennoch elegant, Fülle, wunderbares Finish. Score: 17/20 (31 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
  • Vernatsch Fass Nr. 9 2018: Score 16/20 (15.55 Franken. www.savardivini.ch)
  • Pinot Noir Patricia 2018: Score 16,5/20 (18.45 Franken. www.savardivini.ch)
  • Pinot Noir Riserva Trattmann 2017 (das Aushängeschild des Betriebs, Foto): Parfümierte Nase, etwas Vanille, Beerenpower, Kraft, Johannisbeeren, würzig, burgundisch, mineralisch, dezente Tannine, Fülle, schöne Länge. Score: 17,5/20 (54 Franken. www.felsenkeller-sh.ch)
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Der nackte Wahnsinn: Vigna Ganger von Girlan

Es gibt Weine, die sind mehr als aussergewöhnlich! Und auch aussergewöhnlich teuer! Der Vigna Ganger der Kellerei Girlan ist meines Wissens zusammen mit der weissen Terlaner Cuvée Primo der Kellerei Terlan der zweitteuerste Wein im Südtirol nach dem Pinot Nero Vigna Roccolo Ludwig Barth von Barthenau von Hofstätter, der rund 200 Franken kostet. Da bewegen wir uns preislich also schon auf zarten burgundischen Pfaden. Und die Qualität? Dem Roccolo 2012 habe ich 18 Punkte gegeben. Der Ganger 2015 ist gar noch besser! Kellermeister Gerhard Kofler hat sich seit 2008 auf die Suche nach einer Lage gemacht, die einen einzigartigen Pinot hervorzubringen in der Lage ist. Nach jahrelangen aufwändigen Recherchen und unzähligen Tests mittels Ausbau kleinster Weinmengen hat er die Lage schliesslich gefunden: Die Monopollage Ganger, die anliegend ist an den Trattmannhof in Mazon. Kofler erzählt: «Sie liegt auf einer Meereshöhe von 360 bis 380 Metern in südwestlicher Ausrichtung und zeichnet sich durch ein einzigartiges Mikroklima und tiefgründige Ton- und Kalkböden aus.» Die Trauben werden von Hand gelesen, durch Schwerkraft in die Stahlfässer gefüllt, wo die Gärung stattfindet. 20 Monate reift das Material in Barriques, dazu weitere 18 Monate in der Flasche. Der aktuelle Jahrgang 2015 ist erst der dritte. Je nach Jahr werden 2000 bis 3000 Flaschen abgefüllt.

Pinot Noir Vigna Ganger Kellerei Girlan 2015: Tolle, parfümierte Nase, sehr fruchtig, komplex, etwas Schoggi, Frucht zwischen rot und schwarz, fast schon piemontesisch starke Rosenaromen, rechte Tannine, Druck, unglaubliche Eleganz, Fruchtsüsse, Sensationell lang. Fantastisch! Score: 19/20 (169 Franken. www.hischierweine.ch)

Es gibt Weine, die sind mehr als aussergewöhnlich! Und auch aussergewöhnlich teuer! Der Vigna Ganger der Kellerei Girlan ist meines Wissens zusammen mit der weissen Terlaner Cuvée Primo der Kellerei Terlan der zweitteuerste Wein im Südtirol nach dem Pinot Nero Vigna Roccolo Ludwig Barth von Barthenau von Hofstätter, der rund 200 Franken kostet. Da bewegen wir uns preislich also schon auf zarten burgundischen Pfaden. Und die Qualität? Dem Roccolo 2012 habe ich 18 Punkte gegeben. Der Ganger 2015 ist gar noch besser! Kellermeister Gerhard Kofler hat sich seit 2008 auf die Suche nach einer Lage gemacht, die einen einzigartigen Pinot hervorzubringen in der Lage ist. Nach jahrelangen aufwändigen Recherchen und unzähligen Tests mittels Ausbau kleinster Weinmengen hat er die Lage schliesslich gefunden: Die Monopollage Ganger, die anliegend ist an den Trattmannhof in Mazon. Kofler erzählt: «Sie liegt auf einer Meereshöhe von 360 bis 380 Metern in südwestlicher Ausrichtung und zeichnet sich durch ein einzigartiges Mikroklima und tiefgründige Ton- und Kalkböden aus.» Die Trauben werden von Hand gelesen, durch Schwerkraft in die Stahlfässer gefüllt, wo die Gärung stattfindet. 20 Monate reift das Material in Barriques, dazu weitere 18 Monate in der Flasche. Der aktuelle Jahrgang 2015 ist erst der dritte. Je nach Jahr werden 2000 bis 3000 Flaschen abgefüllt.

Pinot Noir Vigna Ganger Kellerei Girlan 2015: Tolle, parfümierte Nase, sehr fruchtig, komplex, etwas Schoggi, Frucht zwischen rot und schwarz, fast schon piemontesisch starke Rosenaromen, rechte Tannine, Druck, unglaubliche Eleganz, Fruchtsüsse, Sensationell lang. Fantastisch! Score: 19/20 (169 Franken. www.hischierweine.ch)

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Premstallerhof: Schweizer Vernatsch-Cru

Ein Vernatsch, der in unserer Top-11-Liste Aufnahme gefunden hat, soll hier speziell erwähnt werden. Ganz einfach deshalb, weil er erstens ein Lagenwein ist wie der Gschleier oder der Vigna Rondell. Und zweitens einen Schweizer Hintergrund hat. Es handelt sich um die Lage Premstallerhof in St. Magdalena oberhalb von Bozen der Rottensteiners, einer alteingesessenen Südtiroler Winzerfamilie. Die Schweizer Südtirol-Importeursfamilie Vogel hat den Hof 1962 erworben. Damals mit der Idee eines Feriendomizils. 2002 hat Gertrud Vogel den Hof mit seinen 4,5 Hektaren Rebland auf sandigem Porphyr-Böden übernommen, auf dem vornehmlich Vernatsch-Trauben kultiviert werden, und dies nach streng biodynamischen Grundsätzen. Speziell: Die Vernatsch-Trauben sind im gemischten Satz gemeinsam mit Lagrein angepflanzt worden. Eine durchaus historische Art, St. Magdalener zu produzieren, denn es dürfen 15% Prozent Lagrein beigemischt werden. Beim Premstallerhof sind es rund fünf Prozent. Seit 2016 darf der Wein, der sich zu den schönsten St. Magdalenern im Südtirol gemausert hat, die kontrollierte Ursprungsbezeichnung Vigna tragen, welche für eingetragene und abgegrenzte Kleinlagen steht. Ähnlich einem Clos oder Cru in Frankreich.

Ein Vernatsch, der in unserer Top-11-Liste Aufnahme gefunden hat, soll hier speziell erwähnt werden. Ganz einfach deshalb, weil er erstens ein Lagenwein ist wie der Gschleier oder der Vigna Rondell. Und zweitens einen Schweizer Hintergrund hat. Es handelt sich um die Lage Premstallerhof in St. Magdalena oberhalb von Bozen der Rottensteiners, einer alteingesessenen Südtiroler Winzerfamilie. Die Schweizer Südtirol-Importeursfamilie Vogel hat den Hof 1962 erworben. Damals mit der Idee eines Feriendomizils. 2002 hat Gertrud Vogel den Hof mit seinen 4,5 Hektaren Rebland auf sandigem Porphyr-Böden übernommen, auf dem vornehmlich Vernatsch-Trauben kultiviert werden, und dies nach streng biodynamischen Grundsätzen. Speziell: Die Vernatsch-Trauben sind im gemischten Satz gemeinsam mit Lagrein angepflanzt worden. Eine durchaus historische Art, St. Magdalener zu produzieren, denn es dürfen 15% Prozent Lagrein beigemischt werden. Beim Premstallerhof sind es rund fünf Prozent. Seit 2016 darf der Wein, der sich zu den schönsten St. Magdalenern im Südtirol gemausert hat, die kontrollierte Ursprungsbezeichnung Vigna tragen, welche für eingetragene und abgegrenzte Kleinlagen steht. Ähnlich einem Clos oder Cru in Frankreich.

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