Dermatologe klärt auf
Wie schädlich ist ständiges Desinfizieren für unsere Hände?

Unsere Hände werden zurzeit gerade stark beansprucht: Desinfektionsmittel benützen wir wegen des Coronavirus mehrmals täglich. Ein Experte erklärt, was es für ein effektives und hautschonendes Ergebnis zu beachten gilt.
Publiziert: 11.12.2020 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2021 um 20:48 Uhr
Sonja Zaleski-Körner

Das Coronavirus hat für eine hohe Nachfrage für Desinfektionsmittel gesorgt, da man häufig mehrmals am Tag die Hände desinfizieren sollte. Unter dem häufigen Desinfizieren leiden allerdings die Haut. Felix Bertram (45), Facharzt der Dermatologie in der Skinmed Klinik in Aarau und Lenzburg AG, verrät im Gespräch mit BLICK, worauf beim Desinfizieren der Hände zu achten ist. So muss man schon beim Kauf des Mittels aufpassen: «Es sollte rückfettende, also pflegende Substanzen enthalten. Mit solchen Desinfektionsmitteln kommt es bei richtiger Anwendung eher selten zu Hautproblemen.»

Solange man eine gesunde Haut habe, komme es bei Mitteln mit rückfettenden Inhaltsstoffen, wie beispielsweise Isopropylmyristat, sogar bei regelmässigem Gebrauch kaum zu Reizungen. Der Experte erklärt, dass meist Alkohol in den Produkten enthalten ist, welcher der Haut Fett und Feuchtigkeit entzieht. Vor allem im Winter, wo die Hände sowieso wegen der kalten Luft sehr trocken sind, verstärkt sich dieser Effekt. Schlimmstenfalls können sogar Risse in der Epidermis, der äusserste Schicht der Haut, entstehen, die das Desinfizieren erschweren, da sich dort gerne Keime ansiedeln. Gute Desinfektionsmittel würden zusätzlich pflegende Substanzen enthalten. Allerdings empfiehlt es sich vor allem im Winter, die trockene und rissige Haut zusätzlich gut zu pflegen.

Die richtige Anwendung

Ähnlich wie beim Händewaschen, ist es beim Desinfizieren erforderlich, sich für die Anwendung etwas Zeit zu nehmen. Dies sorgt nicht nur für mehr Gründlichkeit, sondern dient auch der Pflege der Hautoberfläche. Ein zu frühzeitiges Beenden der Desinfektion führt zum Austrocknen, so Bertram. Seine Empfehlung: «Für 30 Sekunden lang die Hände desinfizieren, so dass sich die rückfettende Wirkung des Mittels entfalten kann.»

Als Mediziner desinfiziert Felix Bertram (45), Facharzt für Dermatologie in der Skinmed Klinik, täglich seine Hände nach einem «rigidem Desinfektionsschema».
Foto: zVg / skinmed
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Auf Handcreme solle aus hygienischen Gründen unmittelbar vor und nach dem Anwenden des Desinfektionsmittels verzichtet werden. Morgens, abends und eventuell in den Arbeitspausen kann man seine Hände aber bedenkenlos eincremen, sofern keine besonderen Umstände vorliegen, erklärt der Facharzt der Dermatologie.

Wie oft sollte man sich die Hände desinfizieren?

«In normalen Zeiten gibt es für alle, die nicht in einem medizinischen Beruf arbeiten und die keinen Kontakt zu kranken und infektiösen Personen haben, keinen Grund, sich die Hände regelmässig zu desinfizieren», verrät Bertram. Aktuell solle man jedoch nach jedem Kontakt mit anderen Menschen die Hände waschen und Desinfektionsmittel anwenden. Dies gelte auch nach dem Berühren potenziell kontaminierter Oberflächen. Praktischerweise gibt es viele Desinfektionsmittel auch in kleinen Grössen, so dass man für unterwegs mitnehmen kann.

Um sich nicht übermässig oft die Hände desinfizieren zu müssen, rät der Experte auf Händeschütteln zu verzichten. Auch Gesundheitsminister Alain Berset empfiehlt «Social Distancing», wobei genügend Abstand zu anderen Menschen eingehalten werden soll. Dadurch minimiert sich das Risiko Krankheiten, wie das Coronavirus, zu übertragen. Auch werden anfällige Mitbürger besser vor Infektionen geschützt und gleichzeitig schont man seine Haut vor zu häufigem Waschen und Desinfizieren.

Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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