Papst nennt Strandferien während Corona «Skandal»
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«Selbstmörderische» Impfgegner:Papst nennt Strandferien während Corona «Skandal»

«Selbstmörderische» Impfverweigerer
Papst verurteilt Strandferien während Corona als «Skandal»

Der Papst lässt kein gutes Haar an Menschen, die während der Corona-Pandemie Ferien am Strand verbringen. Auch wer Impfstoff als gefährlich erachte: Das sei eine «selbstmörderische Verweigerung», die nicht nur mit dem eigenen Leben, sondern auch mit dem anderer spiele.
Publiziert: 10.01.2021 um 23:35 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2021 um 07:15 Uhr

Papst Franziskus hat in einem Fernsehinterview über persönliche und globale Veränderungen durch die Corona-Pandemie gesprochen und angekündigt, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. «Wir müssen besser aus der Krise hervorgehen und an andere denken», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in dem Gespräch, das am Sonntag im italienischen Fernsehsender TG5 ausgestrahlt wurde. Franziskus forderte eine Kultur der Nähe und Gemeinschaft und nicht nur an sich selbst zu denken.

Dass Menschen in 2020 trotz Lockdowns etwa ans Meer fuhren, um Urlaub zu machen, bezeichnete er als einen «Skandal». Er verstehe aber auch, dass es in dieser Zeit für viele Familien zu Hause in der Wohnung schwierig sei. Im Vatikan wolle sich der Pontifex gegen Covid-19 impfen lassen. «In der kommenden Woche werden wir anfangen, das hier zu machen, und ich bin auch dafür vorgemerkt», sagte der 84-Jährige. Aus ethischer Sicht müssten sich alle impfen lassen, denn man spiele nicht nur mit seinem Leben, sondern auch mit dem anderer.

Kein Verständnis für Impfgegner

Franziskus verwies in diesem Zusammenhang auf seine Kindheit. Damals hätte Polio bei vielen Mädchen und Jungen Lähmungen verursacht. Die Menschen hätten einen Impfstoff herbeigesehnt. Es habe so viele verzweifelte Mütter geben, erzählte Franziskus weiter.

Die Coronavirus-Pandemie prägt auch das Leben von Papst Franziskus.
Foto: imago images
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Danach sei man mit Impfstoffen etwa gegen Masern aufgewachsen. «Ich verstehe nicht, warum manche sagen: Nein, der Impfstoff ist gefährlich», sagte der Argentinier. «Es gibt da eine selbstmörderische Verweigerung, die ich nicht erklären kann, aber man muss sich heute impfen lassen», betonte er.

Und wie Corona das tägliche Leben des Papstes verändert habe? «Ich nehme das Leben, wie es kommt», sagte Franziskus. Er bete und telefoniere mehr: «Ich bin zufrieden.» (SDA/kes)

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