Unlust in den Betten
Lasst uns über Sex reden

Wir scheinen alles über Sex zu wissen – und doch vergeht vielen die Lust. Warum es wichtig ist, über die schönste Nebensache der Welt zu sprechen.
Publiziert: 25.02.2024 um 09:40 Uhr
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Im Hollywoodfilm versinkt das Paar nach einem tiefen Blick im leidenschaftlichen Kuss, im Porno geht es ohne viele Worte zur Sache. Die Sprachlosigkeit in sexuellen Dingen im Film dient nicht als Vorbild: Wer guten Sex will, muss darüber reden.

Das wissen die Menschen auf einer Insel im Kongo. Dort wird der Bräutigam nach der Hochzeitsnacht gefragt: «Ist deine Frau zufrieden mit dem Sex?» Falls nicht, bekommt er Nachhilfe. Es gibt Aufklärung am Radio und von den Älteren. Denn hier weiss man: Erfüllte Sexualität macht die ganze Gemeinschaft zufrieden. Und wie das geht, das kann man lernen.

Lust am Sex im Sinkflug

Ein Szenario, über das wir hierzulande schmunzeln mögen – schliesslich sind wir längst aufgeklärt und wissen alles über Sex. Doch die Lust am Sex befindet sich in der westlichen Welt im Sinkflug. Das ergeben verschiedene Studien. Nicht nur in Japan und Südkorea grassiert die Lustlosigkeit, sogar im Land der Liebe, in Frankreich, wird weniger geknuspert.

Die neue Unlust: Insbesondere junge Männer wollen nicht immer können.
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Wir sind, wie man es auf Englisch etwas unschön sagt, «oversexed and underfucked». Besonders die junge Generation scheint in einer Zeit, in der Sex so leicht verfügbar ist, überfordert – vor allem die Männer. Viele vergnügen sich lieber mit Pornos statt mit Frauen, die immer mehr Ansprüche an sie stellen. Mit dem erfüllten Sexleben wird das so nichts. Reden über sexuelle Bedürfnisse scheint wichtiger denn je. 

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