7 Tipps fürs Filmfestival Locarno
Das Festival ist nicht nur auf der Piazza grande

Viele denken beim Filmfestival in Locarno an die Piazza Grande. Es werden jedoch in verschiedenen Kinos 214 Filme gezeigt. Der künstlerische Leiter Giona A. Nazzaro mit 7 Tipps für die grosse und kleine Leinwand in Locarno.
Publiziert: 31.07.2023 um 13:46 Uhr

Seine ersten Filme waren Blockbuster: «Der weisse Hai» und «Star Wars». Giona A. Nazzaro (58) entdeckte seine Leidenschaft fürs Kino schon während seiner Schulzeit in Dübendorf – dort war er regelmässig im Kino Orion. Heute ist er der künstlerische Leiter des Filmfestivals Locarno und bringt vor allem Autorenfilme auf die grösste Leinwand der Welt. Aber auch das breite Publikum kommt auf der Piazza Grande oder im Kinosaal auf seine Kosten. Das sind die 7 Tipps des Filmliebhabers für Locarno.

L'Étoile filante

«L'Étoile filante»: Das Festival eröffnet mit einer anarchischen Komödie.

Der ehemalige Aktivist Boris lebt als Barkeeper im Untergrund. Bis ihn eines seiner Opfer erkennt und sich rächen will. Als unverhofft ein depressiver und einsamer Doppelgänger von Boris auftaucht, scheint dies der perfekte Ausweg, um der Rache zu entgehen. Eine surreale und anarchische, aber auch romantische und zärtliche Komödie, in deren Mittelpunkt verträumte Figuren stehen, die an Charlie Chaplin erinnern.
Mittwoch, 2. August, Eröffnungsfilm, Piazza Grande

What Remains

«What Remains»: Der düstere Psychothriller spielt in den 1990er-Jahren.

Der Film spielt in den 1990er-Jahren in Skandinavien. In einer psychiatrischen Klinik gesteht ein Mann namens Mads Lake, dass er mehrere Morde begangen hat. Die Therapeutin Anna Rudebeck und der Polizist Soren Rank versuchen Licht in die Sache zu bringen und verstricken sich in eine gemeinsame Abhängigkeit. Ein faszinierender und geistreicher Thriller. In den Hauptrollen: Stellan Skarsgård und sein Sohn Gustaf sowie Andrea Riseborough.
Freitag, 4. August, Palacinema 1

Cate Blanchett kommt als Produzentin nach Locarno.
Foto: DUKAS
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Manga d’Terra

«Manga d'Terra»: Ein poetischer und befreiender Film des Schweizers Basil da Cunha.

Die zwanzigjährige Rosa lässt ihre beiden Kinder auf den Kapverden zurück und zieht nach Lissabon, in der Hoffnung, ihnen ein besseres Leben bieten zu können. Zwischen den Schikanen der Gangsterbosse und der täglichen Polizeigewalt gefangen, findet Rosa ihren Ausweg in der Musik. Ein realistischer Blick auf die eigenen Wurzeln und das Thema Migration. Ein poetischer und befreiender Film des Schweizers Basil da Cunha.
Freitag, 4. August, Palexpo (FEVI)

Yannick

«Yannick»: Ein brillanter Film des genialen Quentin Dupieux.

Als in einem Pariser Theater ein mittelmässiges Stück aufgeführt wird, ist es für Yannick zu viel. Er steht im Publikum auf und stellt das Schauspielertrio zur Rede und schildert seine Gefühle: Statt dass ihn das Stück aufmuntert, bewirkt es genau das Gegenteil. Das Publikum ist verblüfft, die Schauspieler verwirrt. Eine unwiderstehliche Komödie über die Rechte des Zuschauers und die kreative Freiheit der Künstler. Aber was passiert, wenn das Publikum rebelliert? Der brillanteste Film des genialen Quentin Dupieux.
Donnerstag, 3. August, Palexpo (FEVI)

Rivière

«Rivière»: Auf der Suche nach dem Vater muss ein Mädchen akzeptieren, dass es zum Erwachsenwerden viele Dinge zurücklassen muss.

Die siebzehnjährige Manon läuft aus Chur weg, um ihren Vater zu suchen. Dabei begegnet sie ihrer ersten Liebe und findet zu ihrer ursprünglichen Leidenschaft zurück: Sie will professionelle Eishockeyspielerin werden. Auf der Suche nach dem Vater, der sie im Stich gelassen hat, muss ein Mädchen akzeptieren, dass es zum Erwachsenwerden viele Dinge zurücklassen muss. Sogar den Vater.
Sonntag, 6. August, Palacinema 1

On the Go

«On the Go»: Eine Komödie zwischen der Suche nach Liebe und Freiheit mit anarchischem Flair.

In dem queeren Film gibt Netflix-Star Omar Ayuso sein Leinwanddebüt als Jonathan. Geplagt von Verlassenheitsproblemen, sucht er Kontakte auf der Schwulen-Datingplattform Grindr. Eine verrückte und unwiderstehliche, erotische und emanzipierte Komödie. Zwischen der Suche nach Liebe und Freiheit mit einem überraschend anarchischem Flair.
Dienstag, 8. August, Palacinema 1

Shayda

«Shayda»: Eine Mutter emanzipiert sich von Irans Frauengesetzen.

Die Iranerin Shayda lebt mit ihrem Ehemann und der sechsjährigen Tochter Mona in Australien. Als ihr Mann gegen ihren westlichen Lebensstil aufbegehrt, flüchtet sie in ein Frauenhaus und reicht die Scheidung ein. Ein knallhartes Sozialdrama über den Kampf einer iranischen Frau, die sich von Irans Frauengesetzen emanzipieren muss. Produziert von Cate Blanchett, die den Film gemeinsam mit der Regisseurin Noora Niasari persönlich vorstellen wird.
Samstag, 12. August, Schlussfilm, Piazza Grande

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