Die Frau, die sich beim Polizeieinsatz in Malters 2016 erschossen hatte, hat wahrscheinlich an paranoider Schizophrenie gelitten. Davon geht ein vom Kantonsgericht in Auftrag gegebenes Gutachten aus. Vor Gericht am Montag wurde zudem ein Funkspruch durchleuchtet.

Das Luzerner Kantonsgericht hat am Montag den Kommandanten der Luzerner Polizei und den damaligen Kripo-Chef nach dem tödlich ausgegangenen Polizeieinsatz in Malters 2016 vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Es bestätigte das erstinstanzliche Urteil.

Haben die Luzerner Polizeichefs während eines Einsatzes in Malters pflichtbewusst oder unverhältnismässig gehandelt? Diese Frage müssen nun die Kantonsrichter klären. An der Berufungsverhandlung vom Donnerstag ist vor allem bereits Bekanntes erneut aufgerollt worden.

Vergangenen Freitag tötete der ehemalige Lehrer Bert S.* (77) seine Frau (†73). Was ihn zur Tat trieb, ist noch immer unklar. Auch sein ehemaliger Schüler Christoph L. findet keine Erklärung.

Der ausserordentliche Staatsanwalt Christoph Rüedi, der den Polizeieinsatz von Malters untersucht und Anklage erhoben hatte, zieht den Fall nicht weiter. Zu diesem Schluss kam er nach eingehender Analyse des begründeten Urteils. Dieses ist noch nicht rechtskräftig.

Der Freispruch im Fall Malters LU für die Polizeikader ist noch nicht in Stein gemeisselt. Die Kläger melden Berufung an. Sie behalten sich vor, das Urteil später weiterzuziehen.

Zwei Kaderleute der Luzerner Polizei wurden heute vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Sie hätten den Suizid von Ursula R. (†65) verhindern können, hatte es zuvor geheissen.

Zwei Kaderleute der Luzerner Polizei stehen heute vor Gericht. Vorwurf: Sie hätten den Suizid von Ursula R. (†65) verhindern können. Laut Staatsanwaltschaft geschahen beim Polizeieinsatz viele Fehler. Der wichtigste: Die Wohnungstür öffnete sich «zu früh».

Ursula R.*, Mutter eines Hasch-Dealers, hat sich bei einer Razzia in Malters LU erschossen. Nun kommen die Verantwortlichen des umstrittenen Einsatzes vor Gericht.