Spur führt in die Schweiz
Airpods-Betrüger scheffelten Millionen – Anführer verhaftet

Die Polizei hat eine internationale Gadget-Gang zerschlagen. Bei Razzien in acht Ländern wurden Airpods, Luxusautos und Bargeld sichergestellt.
Publiziert: 29.11.2023 um 10:31 Uhr
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Mit Mehrwertsteuerbetrug scheffelten sie Millionen, nun gelang der Polizei ein Schlag gegen die Gadget-Ganoven. Am 22. November wurden in acht Ländern 59 koordinierte Razzien durchgeführt. Dabei wurden 1800 Airpods, Bargeld, ein Lamborghini und ein Porsche im Wert von 550'000 Euro, eine Luxusuhr von Richard Mille im Wert von 907'000 Euro sowie ein Polizeifunk-Störsender beschlagnahmt, wie die Europäische Staatsanwaltschaft, Eppo, mitteilte.

Der mutmassliche Anführer der Gruppe wurde in Düsseldorf (D) verhaftet, wie eine Sprecherin von Eppo auf Anfrage von Blick erklärte. Genauere Angaben zu der Person wurden nicht gemacht. Die oben genannten Güter wurden ebenfalls in Düsseldorf sichergestellt.

Spur in den Kanton Thurgau

Die Ermittlungen, die über ein Jahr dauerten, wurden von der Europäischen Staatsanwaltschaft in Hamburg (D) geleitet, mit Unterstützung von Europol und den Strafverfolgungsbehörden in Dänemark, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Litauen, den Niederlanden, Schweden, Ungarn und der Schweiz.

Luxusautos, Störsender, 1800 Airpods und eine Uhr im Wert von 907'000 Euro: Das hat die Polizei bei Razzien in mehreren Ländern im November 2023 beschlagnahmt.
Foto: EPPO
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Die Staatsanwaltschaft Thurgau erhielt aus Hamburg mehrere Ersuche um internationale Rechtshilfe. «Nach Prüfung der Eintretensvoraussetzungen wurden Hausdurchsuchungen und Einvernahmen angeordnet sowie Bankkonten beschlagnahmt», erklärte Fabian Mörtl, Staatsanwalt und Mediensprecher bei der Generalstaatsanwaltschaft im Kanton Thurgau.

Ein Schaden in Millionenhöhe

Im Fokus der internationalen Ermittlungen standen zwei kriminelle Vereinigungen, die im Handel mit Unterhaltungselektronik tätig waren. Dabei soll vorwiegend mit Airpods gehandelt worden sein. Eppo vermutet, dass durch ein komplexes, multinationales Mehrwertsteuerkarussell Steuern hinterzogen wurden. 

Die Verdächtigen sollen zahlreiche Unternehmen in EU- und Nicht-EU-Ländern gegründet haben. Die Waren wurden über eine betrügerische Kette gehandelt. Es gab Firmen, die ohne Steuerpflichten zu erfüllen verschwanden und andere Unternehmen, die Mehrwertsteuerrückerstattungen beantragten. Der geschätzte Schaden für die Staatshaushalte beläuft sich laut der Behörde auf mindestens 85 Millionen Euro.

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