So günstig war Apple noch nie
Neues iPad ist bestes Tablet für Einsteiger

Bei der Qualität ist Apple meist top, nun erstmals seit langem auch wieder beim Preis. Das neue iPad überzeugt im Test mit viel Leistung und kostet nur 379 Franken.
Publiziert: 25.04.2018 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:25 Uhr
Lorenz Keller

Das neue iPad ist besser und kostet erst noch weniger. Selten noch hat Apple diesen Weg gewählt. Meist gibt es zwar viele Innovationen, aber auch der Preis steigt gegenüber dem Vorjahr an. Das iPhone X etwa war das teuerste Smartphone, das Apple je auf den Markt gebracht hat.

Anders beim neuen iPad: Es ist ein Einsteigergerät, das auch preislich so positioniert wurde. 379 Franken kostet das Modell mit 32 GB Speicher, 489 Franken die Version mit 128 GB Speicher. Für 150 Franken Aufpreis gibts jeweils noch die Möglichkeit, mit einer SIM-Karte übers Mobilfunknetz aufs Internet zuzugreifen.

Die WLAN-Variante mit 32 GB Speicher sollte aber gerade für Einsteiger ausreichen. Und für weniger als 400 Franken gibts in der Grösse von 9 bis 10 Zoll fast keine Konkurrenz. Vor allem nicht, wenn man noch gewisse Ansprüche an die Leistung stellt.

Es unterstützt neu den Apple Pencil, den man sich aber für 109 Franken extra dazukaufen muss.
Foto: Lorenz Keller
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Allerdings: Ganz neu ist das iPad nicht wirklich. Denn Apple hat primär in zwei Bereichen gegenüber dem Vorjahr aufgerüstet. Einerseits kommt nun der A10 Fusion Chip zum Einsatz, den man aus dem iPhone 7 kennt. Andererseits kann man nun den Apple Pencil auch mit dem normalen iPad nutzen.

iOS 11 ist ideal auf den Tablet-Betrieb eingestellt, etwa mit dem Dok für Apps oder Multitasking.
Foto: Lorenz Keller

Das iPad kommt mit Games und Augmented Reality gut klar

Auf dem Papier ist das alles nicht besonders beeindruckend. Das vor knapp einem Jahr vorgestellte iPad Pro beispielsweise ist theoretisch um 60 Prozent schneller – allerdings natürlich auch fast doppelt so teuer. Aber: Im Alltag spielt das eigentlich keine Rolle.

Wir haben für den Test neuste Apps ausprobiert. Etwa das Flugzeug-Game «Sky Gamblers – Infinite Jets», das die Grafik-Engine stark belastet. Aber auch schnellste Bildwechsel sind kein Problem. Auch Foto-Bearbeitung mit «Pixelmator» läuft ultraschnell. Ein Boot aus einem Bild rausrechnen? Das passiert mit dem iPad in Realtime ganz ohne Wartezeit.

Auch die Augmented-Reality-Apps, wie das lehrreiche «WWF Free Rivers» über das Ökosystem von Regen, Flüssen und Meer, oder das virtuelle Frösche-Sezieren in «Froggipedia» laufen ohne Ruckler. Einzig, dass die 8-Megapixel-Kamera nicht mehr ganz aktuell ist, merkt man bei den AR-Anwendungen. Die Analyse der Umgebung dauert etwas länger und man braucht eine gute Ausleuchtung. Das klappt etwa mit dem iPhone 8 oder dem iPhone X schneller und besser.

Aber zu dem Preis kann man gut damit leben. Auch mit den anderen Kompromissen, die Apple eingegangen ist. So sieht das Design des iPad genau gleich aus wie beim Vorgänger. Die Verarbeitung ist weiter hochwertig, etwas aus der Zeit gefallen wirkt der dicke Rahmen.

Das Retina-Display mit 2048 x 1536 Pixeln Auflösung ist nach wie vor erstklassig. Die Touchbedienung präzis und angenehm wie immer. Nur wer das iPad Pro genutzt hat, bemerkt beim neuen iPad die «alte» Display-Struktur. So wirkt das Bild wie hinter einer Glasscheibe etwas zurückversetzt, während die Grafiken beim Pro wie gedruckt praktisch am Finger kleben.

«Froggipedia» kombiniert AR und die Stiftbedienung, man kann etwa einen Frosch virtuell sezieren.
Foto: Lorenz Keller

Apple Pencil für Einsteiger, aber zum Profi-Preis

Auch beim Apple Pencil ist das Pro etwas präziser und schneller – für Profis sicher ein Grund, weiterhin zum Pro zu greifen. Amateure wie der Tester freuen sich, dass man jetzt den Stift auch beim Einstiegsmodell nutzen kann – auch wenn der Preis mit 109 Franken weiter profimässig teuer bleibt. Schade, gibts die günstige Alternative des Schweizer Herstellers Logitech nur in den USA und auch dort nur für Schulen.

Schöner Nebeneffekt: Apple intensiviert die Pencil-Bemühungen, sprich immer mehr Apps unterstützen den Stift, etwa «Pages», «Numbers» und «Keynote». Wir hatten viel Spass mit  «GoodNotes 4», einem virtuellen Notizbuch. Schade einzig, gibts keinen direkten Keyboard-Anschluss wie im iPad Pro. Wer richtig arbeiten will, muss sich eine Bluetooth-Tastatur besorgen.

Ein wichtiges Argument fürs iPad ist auch die Batterielaufzeit. Mit neun bis zehn Stunden ist Apple in diesem Bereich weiterhin unschlagbar. Und auch das Betriebssystem iOS 11 ist perfekt auf die Anforderungen eines Tablets abgestimmt – im Gegensatz etwa zu Android. Etwa mit Multitasking oder dem Dok für die beliebtesten Apps.

Das BLICK-Testfazit: Das neue iPad mag zwar nicht ganz so neu sein. Sehr gut ist es trotzdem. Vor allem kriegt man für sein Geld so viel Tablet wie sonst fast nirgends. Ideal etwa für Einsteiger, Schüler und Studenten.

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