Viel Power für weniger als 700 Franken
Baut Samsung oder Huawei das bessere Billig-Flaggschiff?

Wer nicht 1000 Franken für ein Top-Handy ausgeben will, bekommt von Samsung oder Huawei abgespeckte Versionen. BLICK testet, ob man mit dem Galaxy S10e oder dem P30 den besseren Deal macht.
Publiziert: 23.05.2019 um 11:15 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2019 um 10:49 Uhr
Das Duell zwischen dem Samsung Galaxy S10e (links) und dem Huawei P30.
Foto: Lorenz Keller
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Lorenz Keller

Samsung Galaxy S10e vs. Huawei P30: Dieses Gerät ist günstiger

Zum Stichtag hat das Samsung beim Vergleich auf Toppreise.ch die Nase vorne. Das kanariengelbe Gerät gibts bei Mobiledevice.ch für 622 Franken. Das normale P30 in Schwarz kostet beim günstigsten Anbieter, Techmania.ch, 678.80 Franken.

Huawei hat hier den Nachteil, dass das Gerät einen Monat später auf den Markt kam und daher bei fast allen Anbietern rund 50 Franken teurer ist. Ursprünglich war es übrigens umgekehrt: Das Samsung kostete 779 Franken, das Huawei 749 Franken.

Im Vergleich zu den jeweiligen Topgeräten S10 Plus und P30 Pro spart man beim Samsung übrigens rund 270 Franken, bei Huawei etwas über 300 Franken. Den ersten Punkt holt sich wegen des günstigeren Preises aber Samsung.

Samsung Galaxy S10e vs. Huawei P30: 1:0

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Dieses Spardesign gefällt besser

Beide abgespeckten Geräte sind so hochwertig verarbeitet wie die teureren Schwestermodelle. Glasrückseite, Metallrahmen, hochauflösender Oled-Screen, alles gibts auch für weniger Geld. Allerdings haben die Hersteller bei der Grösse gespart. Das Topmodell Galaxy S10 Plus hat einen 6,4-Zoll-Bildschirm, das S10e nur einen mit 5,8 Zoll. Bei Huawei verliert man etwas weniger Fläche: Hier wurde von 6,47 auf 6,1 Zoll reduziert. 

Auch sonst ist das P30 etwas näher am Flaggschiff: Die Gehäuseränder sind etwas weniger sichtbar, das Design wirkt etwas runder. Und bei der Display-Auflösung bietet das P30 dieselbe Qualität wie beim Pro-Modell. Zudem wirkt der Huawei-Screen im Direktvergleich etwas heller. 

Bei den Testgeräten sticht natürlich die gelbe Rückseite des Samsung ins Auge, aber auch Huawei bietet bunte Varianten mit sehr schönem Farbverlauf an. So geht der Punkt insgesamt ganz knapp an Huawei, beide Modelle bieten aber Qualität auf Top-Niveau. 

Samsung Galaxy S10e vs. Huawei P30: 1:1

Wer bei der Ausstattung mehr abgespeckt hat

Wieder sind beide Modelle ganz nahe beieinander – und vor allem auch ganz nahe an den teureren Varianten. So haben beide den besten Prozessor des Herstellers eingebaut, jeweils mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher, der zusätzlich noch erweiterbar ist. Beide bieten Dual-SIM und einen Kopfhöreranschluss. 

Die Unterschiede sind im Detail feststellbar. So setzt Huawei auf einen modernen Fingerabdruck-Scanner unter dem Display, Samsung nur auf einen konventionellen auf der Seite. Dafür kann das Galaxy S10e drahtlos laden und es hat einen besseren Schutz gegen Wasser und Staub. 

Eigentlich nur logisch, bleibt es in diesem Bereich beim Unentschieden.

Samsung Galaxy S10e vs. Huawei P30: 2:2

Beide Handys halten gut durch, aber eines besser

Beide Geräte haben kleinere Batterien als ihre grösseren Brüder – sind aber dank kleineren Screens auch sparsamer. So kommt man jeweils problemlos auch mit intensiver Nutzung durch den Tag.

Im Test haben wir bei den zwei Kontrahenten aber durchaus einen Unterschied festgestellt. Das Huawei P30 hat mit 3650 mAh nicht nur mehr Akkupower als das Galaxy S10e mit 3100 mAh, im Alltag merkt man das auch.

Und auch die zwei Messungen bestätigen den Eindruck: Nach einer Nacht im Standby ist das Huawei bei 98 Prozent, das Samsung bei 94 Prozent. Noch deutlicher: Nach drei Stunden Youtube-Video mit voller Leuchtstärke hat das P30 noch 86 Prozent Akkulaufzeit, das Samsung nur noch 76 Prozent. Daher geht der Punkt klar an Huawei.

Samsung Galaxy S10e vs. Huawei P30: 2:3

Ein Betriebssystem kann mehr überzeugen als das andere

Sowohl Samsung als auch Huawei setzen auf Android P und eine eigene Oberfläche darüber. Dieser Skin ist bei fast allen grossen Herstellern Standard – und natürlich immer Geschmacksache. So erinnert etwa Huaweis Emui an Apples iOS. 

Samsung hat beim neuen One UI im positiven Sinn stark abgespeckt und ist näher ans pure Android gerückt. Das bringt einige Vorteile. So ist man auf dem Samsung flotter unterwegs. Alles wirkt etwas flüssiger und schlanker. Einzig bei der Gestensteuerung hat Huawei die Nase vorne. Daher gibts einen Punkt für Samsung.

Samsung Galaxy S10e vs. Huawei P30: 3:3

Beide Handys schiessen schöne Weitwinkel-Bilder. Hier das Huawei P30.
Foto: Lorenz Keller
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Die Kamera entscheidet das Duell

Auch in dieser Kategorie gibts ein knappes Rennen. Bei beiden Geräten kommt ein Top-Sensor zum Einsatz. Bei gutem Licht werden die Fotos erstklassig. Das Samsung betont die Farben etwas stärker – wie man das von anderen Modellen kennt. Die Huawei-Bilder sind etwas blasser, aber auch natürlicher.

Auch mit schwierigeren Situationen kommen beide Handys gut klar. Unterschiede gibts in Details. So schiesst das S10e schönere Selfies bei mässig guten Lichtverhältnissen. Das P30 dagegen überzeugt, wenn man Gegenstände mit Tiefenschärfe knipsen will. Beide Phones haben eine Weitwinkel-Linse, mit der man lässige Aufnahmen mit anderer Perspektive machen kann.

Allerdings hat das Huawei zwei Vorteile. Erstens hat das P30 einen herausragenden Nachtmodus. Schon ohne Spezialeinstellung gibts sichtbare Vorteile gegenüber Samsung, mit dem Nachtmodus hat das S10e keine Chance.

Zweitens bietet Huawei eine dritte Linse, einen optischen Dreifach-Zoom, der auch noch mit fünffacher oder zehnfacher Vergrösserung brauchbare Fotos macht.

Samsung Galaxy S10e vs. Huawei P30: 3:4

Das BLICK-Testfazit: Ein ultraknapper Sieg von Huawei über Samsung im Duell der abgespeckten Flaggschiffe. Allerdings liegen die zwei Geräte qualitativ so nahe beieinander, dass man mit beiden einen guten Kauf macht. Das P30 mag etwas vielseitiger sein, das S10e ist dafür etwas günstiger.

Für die Kunden ist dafür etwas anderes erfreulich – und das sollte den Herstellern Sorgen bereiten: Die Qualität der 600 bis 700 Franken günstigen Geräte ist so gut, dass es eigentlich fast keinen Grund mehr gibt, die 200 Franken teureren Topversionen zu kaufen. Vor allem, wenn man den grösseren Bildschirm nicht braucht.

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