Elephone S7 im Test
Wie gut ist die dreiste Samsung-Kopie?

Das Elephone S7 ist nicht mal halb so teuer wie der Namensvetter, das Samsung Galaxy S7. Ist die Kopie aus China auch nur halb so gut?
Publiziert: 20.03.2017 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:27 Uhr
Lorenz Keller

Nicht nur beim Namen hat das Elephone S7 mit dem aktuellen Flaggschiff von Samsung Gemeinsamkeiten. Auch beim Design hat der chinesische Hersteller ziemlich deutlich den erfolgreichen Marktführer zum Vorbild genommen.

Beim Design ist die Kopie durchaus erfolgreich. Zwar ist das 5,5-Zoll-Gerät nicht ganz so schlank wie das gleich grosse Galaxy S7 Edge. Und auch den über die Ecken gezogene Bildschirm gibts nur beim teureren Koreaner.

Doch das Elephone wirkt ausgesprochen hochwertig. Die Rückseite der blauen Version schimmert je nach Lichteinfall. Und man muss ganz genau hinschauen um zu merken, dass die Rückseite aus Plastik ist und nicht aus Glas. Wirklich clever gemacht, weil die Vorderseite aus Glas und der Metallrahmen etwas anderes suggerieren.

Das Elephone S7 (rechts) hat grosse Ähnlichkeiten mit dem Vorbild, dem Samsung Galaxy S7 Edge.
Foto: Lorenz Keller
Das China-Phone hat einen schönen bis weit an den Rand gezogenen Bildschirm.
Foto: Lorenz Keller

Manchmal übertrumpft das China-Handy gar Samsung

Das Display mit 1920 mal 1080 Pixeln Auflösung ist bis ganz an den Rand gezogen. Es bietet ein scharfes und helles Bild. Da kann sich mancher Konkurrent in der Mittelklasse eine Scheibe abschneiden.

Android 6.0 ist ziemlich pur auf dem Gerät zu finden. Das sorgt für ruckelfreies Aufstarten der Apps. Der MediaTek Helio X20 mit 4 GB RAM leistet genug, um die meisten anderen Geräte in dieser Preisklasse abzuhängen. Aber natürlich hat das Galaxy S7 in den meisten Bereichen mehr Power.

Nicht beim Speicher. Bei Samsung gibts zum Einstieg nur 32 GB. Elephone hat 64 GB Speicher vorinstalliert, die um bis zu 128 GB erweitert werden können. Auch mit zwei SIM-Karten-Slots hat der Chinese mehr zu bieten als der Koreaner. Allerdings wird einer dieser Slots doppelt genutzt: Man kann also nur eine zweite SIM-Karte einsetzen, wenn man keine Speicherkarte benötigt.

Der Fingerabdruck-Scanner ist präzis und ultraschnell.
Foto: Lorenz Keller

Fingerabdruck-Scanner stark, Kamera schwach

Nicht so begeistert sind wir vom 3000-mAh-Akku. Wer das Gerät intensiv nutzt, wird keinen ganzen Tag ohne Nachladen auskommen. Auch bei normalem Gebrauch wird es knapper als bei vielen anderen Smartphones.

Wie oft bei günstigen Geräten aus China gibts positive Überraschungen: Der Fingerabdruckscanner beispielsweise ist ultraschnell. Andere Dinge sind erwartbar mittelmässig: so die 13-Megapixel-Kamera, die etwas langsam fokussiert und deren Qualität bei schlechten Lichtverhältnissen stark nachlässt.

Die 13-Megapixel-Kamera macht nur gute Bilder, wenn das Licht ideal ist.
Foto: Lorenz Keller

Das ist dann wohl auch der markanteste Unterschied zum Galaxy S7. Während dieses erstklassige Bilder schiesst, sind die Resultate beim Elephone S7 eher nichts für Foto-Fans.

Aber eben, die Kopie aus China kostet bei Gearbest.com auch nur knapp 210 Franken (plus allfällige Zollgebühren). Das inzwischen ein Jahr alte Galaxy S7 Edge ist ab rund 530 Franken im Online-Handel erhältlich.

Das BLICK-Test-Fazit: Das Elephone S7 hat das doppelt so teure Vorbild gut kopiert. Design, Verarbeitung, Prozessor-Leistung und Ausstattung sind deutlich besser, als man das zu diesem Preis erwarten kann. Nur bei der Kamera-Qualität ist das China-Handy mittelmässig.

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