Bei uns erst Nischenmarke
OnePlus 5 so gut, wie die US-Kritiker sagen?

Spektakulär ist das neue OnePlus 5 nicht. Die Qualitäten haben die Chinesen diskret ins Metallgehäuse gepackt. Den ultraschnellen Prozessor etwa – oder den ausdauernden Akku. BLICK hat die Alternative zu Samsung und iPhone getestet.
Publiziert: 20.07.2017 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:33 Uhr
Lorenz Keller

In den USA ist OnePlus eine feste Grösse. Die erst 2013 gegründetete chinesische Marke hat sich als preiswerte Alternative zu den Topgeräten von Samsung und Apple gemausert. Bei uns dagegen ist OnePlus weiter eine Nischenmarke – auch weil es die Phones in der Schweiz nur als Direktimport gibt. Offiziell vertreten ist der Hersteller hier nicht.

So kostet das OnePlus 5 in der Version mit 64 GB Speicher denn auch 599 Franken bei Digitec.ch. Damit ist es über hundert Franken teurer als in den USA. Und auch im Euroraum gibt es das Gerät schon für 499 Euro. So kann das OnePlus den Preisvorteil bei uns nicht wirklich ausspielen. Das Honor 9 etwa ist deutlich günstiger, das Huawei P10 ebenfalls ein wenig preiswerter.

Schneller als das OnePlus 5 ist kaum ein Handy

Immerhin: Im Vergleich zu anderen Konkurrenten kann man mit dem OnePlus 5 immer noch deutlich sparen. So kostet das Samsung Galaxy S8 mit 64 GB 719 Franken, das HTC U11 749 Franken, das Sony Xperia XZ Premium 799 Franken und das iPhone 7 Plus mit nur 32 GB 799 Franken.

Das OnePlus 5 hat einen hellen Bildschirm, aber ein recht konventionelles Design.
Foto: Lorenz Keller

Billig ist das OnePlus 5 bei uns also nicht, aber immer noch sehr preiswert. Vor allem, wenn man die Leistungsdaten des Android-Smartphones anschaut. So ist der aktuell schnellste Prozessor von Snapdragon, nämlich der 835, verbaut. Gleich 6 GB Arbeitsspeicher gibts dazu. Damit ist das OnePlus 5 gerüstet für alle mobilen Herausforderungen – und gehört zu den Handys mit der besten Performance.

Herausragend ist auch die Kamera. OnePlus setzt auf eine Dualcam in ähnlicher Konfiguration wie beim iPhone 7 Plus. Sprich: Die 16-Megapixel-Linse nimmt die «normalen» Fotos auf, die 20-Megapixel-Linse dient zum Zoomen mit einem Klick.

Das funktioniert genauso schnell und gut wie beim Vorbild von Apple. Auch die zweite «Kopie» kann es mit dem Original aufnehmen: Die Software berechnet bei Porträts den Bokeh-Effekt: Die Person ist scharf, der Hintergrund verschwommen.

Der Akku des OnePlus 5 hält länger als ein strenger Arbeitstag

Überzeugt hat im Test die Akkulaufzeit. Mit 3300 mAh ist die Batterie nur leicht grösser als bei vergleichbaren Modellen. Allerdings erreichten wir im Alltag rund 1,5 Tage Laufzeit – auch bei häufigem Gebrauch.

In der Topklasse spielt das OnePlus 5 beim schnellen Fingerabdrucksensor, beim hellen und scharfen Bildschirm mit 1920 auf 1080 Pixel Auflösung und bei der Verarbeitung des Metallgehäuses.

Der Speicher allerdings ist nicht erweiterbar, man muss sich von Anfang an für die Variante mit 64 oder 128 GB entscheiden. Eine noch grössere Schwäche ist das nicht wasserfeste Gehäuse – da bietet ja inzwischen sogar Apple mehr.

Das BLICK-Test-Fazit: Kein Wunder, ist das OnePlus 5 so beliebt in den USA: Man bekommt Topqualität zum Sparpreis. Bei uns ist der monetäre Vorteil nicht ganz so gross. Aber das Verhältnis von Preis und Leistung ist immer noch sehr gut. Schade eigentlich, hat OnePlus 5 das aufregende Technikpaket in ein ziemlich konventionelles, fast schon langweiliges Design gesteckt.

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