Es tönt zu gut, um wahr zu sein. Das Umidigi One Max 4G gibts bei gearbest.com für 180 bis 200 Franken (je nach Aktion, Gratis-Versand, ohne Zollkosten) und es hat eine lange Liste von Features, die man zu diesem Preis nicht erwarten würde. Vor allem nicht alle zusammen.
Einen 4150 mAh grossen Akku, einen 6,3-Zoll-Screen, einen Achtkern-Prozessor mit 4 GB RAM und gleich 128 GB Speicher, eine Doppelkamera, einen Fingerabdruckscanner und gar die Möglichkeit, das Handy drahtlos zu laden.
Aber irgendwo muss der Hersteller doch gespart haben. Oder muss man tatsächlich keine Abstriche machen? BLICK macht sich auf die Suche und hat das One Max getestet.
Der erste Eindruck: Das Handy ist erstaunlich schwer – aber es wirkt auch richtig hochwertig verarbeitet. Mit etwas über 200 Gramm gehört das Umidigi zu den gewichtigsten Modellen auf dem Markt. Aber das unterstützt eigentlich nur den Eindruck, Qualität in den Händen zu halten.
Sogar drahtloses Laden gibts zum Sparpreis
Die Übergänge zwischen Glas und Metallrahmen sind sauber verarbeitet, hinten gibts eine schimmernde Glasrückseite wie bei fünf Mal so teuren Spitzenmodellen. Und ja, man kann sogar drahtlos die Batterie laden. Ebenfalls bisher ein Features, das nur die Flaggschiffe hatten.
Der 6,3-Zoll-Display macht ebenfalls einen guten Eindruck. Der Hersteller kaschiert geschickt die recht dicken schwarzen Ränder, vor allem auch oben und unten. Und spendiert dem One Max einen modernen Look, in dem die Selfiekamera in einer Mini-Notch in Tropfenform versteckt wird. Insgesamt ein harmonischer Look.
Der Screen ist genug hell und hat kräftige Farben. Die Auflösung von 1520 auf 720 Pixel ist natürlich nicht überragend, aber im Alltag fällt das nicht stark ins Gewicht. Immerhin: Hier erstmals klar ein Bereich, bei dem Umidigi gespart hat.
Dafür sind zwei weitere Kennzahlen wieder absolut top: Der Akku mit 4150 mAh hält gut zwei Tage durch. Und es gibt gleich 128 GB Speicher, den man erst noch um bis zu 256 GB erweitern kann. Toll – und das für weniger als 200 Franken. Auch dabei übrigens ein schneller Fingerabdruck-Scanner auf der Seite.
Abstriche bei Prozessor und Kameras
Aber: Es gibts dann doch einige Bereiche, wo man als Kunde Abstriche machen muss. So ist der MTK Helio P23 zwar mit 4 GB Arbeitspeicher bestückt, aber der Mittelklasse-Prozessor hat auch schon zwei Jahre auf dem Buckel. Immerhin: Das auf Android 8.1 basierende Betriebssystem läuft einigermassen flott.
Bei den Kameras stellen wir im Test ebenfalls Schwächen fest. So liefert die App nur absolute Basisfunktionen und wirkt sehr behäbig. Das Livebild wird teilweise mit Verzögerung dargestellt, die Belichtung stimmt gar nicht. Erstaunlicherweise sieht das dann auf den Fotos deutlich besser aus, als man aufgrund der Vorschau befürchtet.
Natürlich gelingen mit der Doppelcam (12 und 5 Megapixel) keine fotografischen Glanzstücke, vor allem bei problematischen Lichtverhältnissen sieht man schnell die Limiten des Systems, aber insgesamt sind die Fotos durchaus brauchbar. Und die Selfiekamera (16 Megapixel) schiesst sogar recht gute Fotos mit HDR.
Das BLICK-Testfazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Umidigi One Max 4G ist unschlagbar. Man erhält enorm viel Technik für wenig Geld. Natürlich musste der Hersteller aus China auch sparen, aber er hat es an Orten gemacht, wo es im Alltag gut verkraftbar ist.