Sex-Trend im Robotaxi in San Francisco
«Es ist niemand da, der sagt: ‹Das darfst du nicht›»

In San Francisco rollen Taxis ohne Fahrer durch die Stadt. Dass niemand hinter dem Steuer sitzt, motiviert offenbar manche dazu, während der Fahrt Sex zu haben.
Publiziert: 15.08.2023 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2023 um 20:09 Uhr

Autonome Autos erobern San Francisco. Jetzt loten Nutzerinnen und Nutzer dieser selbstfahrenden Fahrzeuge die Grenzen des guten Geschmacks aus. So berichtet die Newsplattform Sfstandard.com von mehreren Fällen, bei denen Kundinnen und Kunden der Taxis während der Fahrt Sex hatten im Auto.

«Wir sind eingestiegen und haben sofort angefangen herumzumachen», erzählt eine Frau, Mitte 20, der Plattform. Danach habe das eine zum anderen geführt. Ihr Partner, ein Mann in den 30ern, hatte nach eigenen Angaben schon mehrfach Sex in selbstfahrenden Taxis. «Es ist niemand da, der sagt: ‹Das darfst du nicht›», erklärt er.

Kameras filmen den Sex

Die Newsplattform berichtet von mindestens vier dokumentierten Fällen. Sie alle sollen in Fahrzeugen der Firma Cruise stattgefunden haben, eine Tochterfirma von General Motors. In Autos der Konkurrentin Waymo, die zu Google gehört, sind keine Fälle bekannt. Was genau macht den Reiz aus, im selbstfahrenden Auto Sex zu haben? «Ich fühle mich wie ein Pionier», erklärt der Mann. So sei San Francisco der erste Ort, wo man dies tun könne.

Robotaxis werden in den USA als Stundenhotel genutzt.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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Dass die Personen bei ihren Aktivitäten im Inneren von Weitwinkelkameras gefilmt werden, scheint für sie kein grösseres Problem darzustellen, wie sie erklären. Das mag auch daran liegen, dass die Betreiber die Videos nur in gewissen Fällen anschauen. Etwa dann, wenn es einen Unfall gibt oder Sauberkeits- und Sicherheitsprobleme vorliegen. Die Betreiber begrüssen den Sex in ihren Autos jedoch nicht, wie es im Bericht heisst. Man wolle anderen Nutzerinnen und Nutzern ein sauberes Erlebnis bieten, sagen sie.

Auch wenn die Betreiber nicht mitschauen, können andere Verkehrsteilnehmer leicht ins Auto blicken – etwa an einem Rotlicht. Das ist auch dem Paar passiert. «Die Person hat sofort kapiert, was bei uns im Robotaxi vorging, und dann gelächelt», erzählt der Mann.

Rollendes Rotlichtviertel

Es ist nicht das erste Mal, dass eine solche Meldung für Schlagzeilen sorgt. 2019 kursierte ein explizites Video auf einer Pornoplattform. Der Clip zeigte ein Paar, das in einem Elektroauto des Herstellers Tesla während der Fahrt Sex hatte. Hier allerdings auf dem Fahrersitz und nicht auf der Rückbank. Tesla-CEO Elon Musk kommentierte das Video auf der Plattform X, dem damaligen Twitter, mit den Worten: «Es gibt offenbar mehr Möglichkeiten, den Autopiloten zu nutzen, als wir uns vorgestellt haben.»

Eine Studie von 2019 wiederum beleuchtete, worauf sich Städte in Zukunft auf einstellen müssen. So prognostizierten die Forschenden, dass selbstfahrende Autos künftig Tourismus-, Gastgewerbe- und Sex-Branche umkrempeln könnten. Laut ihrer Analyse sollen autonome Autos sogar Stundenhotels ersetzen. «Von da ist es nur ein kleiner Sprung, sich Amsterdams Rotlichtviertel in Bewegung vorzustellen», heisst es. (bot)

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