Das iPad Pro im Test
Was das XXL-Tablet drauf hat

Das neue iPad Pro ist ein ungewöhnliches Apple-Produkt. Wir beantworten im Test die wichtigsten Fragen zum riesigen, luxuriösen Tablet.
Publiziert: 16.11.2015 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:26 Uhr
Von Lorenz Keller

Was bringt das grosse Display?
Die 12,9 Zoll sind ja schon Laptop-Grösse - und das merkt man durchaus. So kann man etwa zwei Apps nebeneinander anzeigen lassen und auch wirklich sinnvoll nutzen. Während manche Anwendungen in vollem XXL-Format nicht unbedingt Vorteile haben, bringt die grössere Fläche bei Multimedia-Inhalten und Games natürlich viel. Dazu trägt die Qualität des Bildschirms bei: eine tolle Auflösung mit 2732 × 2048 Pixeln, schöne Farben und ein erstklassiger Betrachtungswinkel. Notfalls sieht eine ganze Gruppe, was auf dem Display abgeht.

iPad-Content-Producer Spiridon Petridis hat das XXL-Tablet zusammen mit Digitalredaktor Lorenz Keller getestet.

Warum nicht gleich ein Notebook?
Mit rund 720 Gramm ist das iPad Pro für die Grösse sehr leicht. Auch wenn die Tastatur noch dazukommt, sind vergleichbare Laptops, auch das MacBook, meist schwerer. Und die Topmodelle kosten auch mehr. Bestes Argument für das iPad Pro sind sicherlich der Touchscreen und der Stift. Wer damit viel arbeitet, findet nur im Microsoft Surface einen ernsthaften Konkurrenten. Was dem Apple-Tablet aber klar fehlt, ist ein vollständiges PC-Betriebssystem. Man arbeitet also immer mit Apps und hat keine USB-Anschlüsse. Immerhin unterstützt die Tastatur die üblichen Tastaturkürzel, und man kann mit iOS9 zwei Anwendungen nebeneinander öffnen.

Kann die Tastatur überzeugen?
Satte 179 Franken verlangt Apple fürs Keyboard - und das zusätzlich zu den schon mindestens 899 Franken für das iPad Pro. Schlimmer noch: Das Smart Keyboard gibts nur mit US-Layout. Auch wenn es wirklich dünn ist und man damit wunderbar tippen kann, sollte man sich die Alternative des Schweizer Herstellers Logitech anschauen. Das Create Tastatur Case kostet 159 Franken und schützt auch die Rückseite.

Der Stift ist recht rutschig – auch für Profis.

Was bringt der Stift?
Auch hier langt Apple nochmals zusätzlich hin: 109 Franken kostet der Apple Pencil. Er kann ganz einfach gekoppelt werden, der Akku hält 12 Stunden. Die Spitze reagiert auf Druck und auf den Neigungswinkel des Stifts. Die Reaktionszeit ist exzellent und als Einsteiger hat man schnell schönere Resultate als mit echten Stiften auf Papier. Mit einem Profigerät für den Computer sei er aber trotzdem nicht wirklich vergleichbar, sagen mehrere befragte Designer. Insgesamt eine gute Lösung für Kreative, die unterwegs arbeiten wollen. Aber nur beschränkt ein Ersatz. Zwei weitere Kritikpunkte: Man kann den Stift nirgends am Pad oder an den Standardhüllen befestigen. Und muss ihn zum Laden an den Lightning Connector anstecken, was ziemlich unpraktisch ist.

Für wen eignet sich das iPad Pro?
Als reine Multimediamaschine ist das XXL-iPad recht teuer, aber natürlich schon ein Genuss. Im Profi-Bereich dürfte das Gerät vor allem als Präsentations-Tablet interessant sein. Etwa für Ärzte, die Patientendossiers und Röntgenaufnahmen zeigen wollen. Oder für alle, die unterwegs an Sitzungen oft Entwürfe oder Unterlagen präsentieren möchten, ohne immer einen Beamer anschliessen zu müssen. Gerade als Präsentationsinstrument mit der Möglichkeit, über den Touchscreen gleich grafische Anpassungen vorzunehmen, hat das iPad Pro grosses Potenzial.

Unser Test-Fazit
Das iPad Pro wird von Apple zu Recht als Nischenprodukt vermarktet. Für die meisten User ist entweder ein normales iPad oder ein MacBook die bessere Lösung - wenn man Preis und Leistung einbezieht. Und mit dem Microsoft Surface gibts einen starken Konkurrenten, der mit vollwertigem Betriebssystem und griffigerem Stift punkten kann.

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