«The Legend of Zelda – Breath of the Wild» im Test
Eine Welt voller Wunder und Abenteuer

Links neues Abenteuer ist gleichzeitig auch sein epischstes. «The Legend of Zelda – Breath of the Wild» wirft den Protaginisten in eine riesige Welt, in der es an allen Ecken und Enden etwas zu erleben gibt. Dabei dürfte jeder Spieler den Weg zum Ziel anders erleben.
Publiziert: 02.03.2017 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:00 Uhr
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Martin Steiner

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Das ist «The Legend of Zelda – Breath of the Wild»

Nach einem hundertjährigen Tiefschlaf erwacht Link in einer unterirdischen Höhle. Seine Erinnerung hat er verloren. Doch eine Stimme in seinem Kopf treibt ihn dazu an, seine Ruhestätte zu verlassen. Schon bald lernt er, dass Oberbösewicht Ganon noch in Schloss Hyrule gefangen ist, aber jeden Tag an Kraft gewinnt. Link ist der einzige der ihn aufhalten und damit verhindern kann, dass das ganze Königreich dem Untergang geweiht ist. Doch nach seinem Schlaf ist Link noch viel zu schwach. Und so beginnt ein episches Abenteuer, das Link kreuz und quer durch Hyrule führt.

Trailer zu «The Legend of Zelda – Breath of the Wild»

Gameplay: So spielt sich «The Legend of Zelda – Breath of the Wild»

Das hat uns gefallen

So nah und doch so fern: Der Zielort des Abenteuers, Schloss Hyrule, ist vom Startpunkt des Games klar erkennbar und scheinbar nur einige Steinwürfe entfernt. So kann sich Link denn auch direkt auf den Weg dorthin machen, nur um auf halbem Weg festzustellen, dass übermächtige Wächter ihm innert Sekundenbruchteilen den Garaus machen. So bleibt dem Helden gar nichts anderes übrig, als die riesige Welt zu bereisen. Zum Glück, denn diese Version von Hyrule schreit geradezu danach, entdeckt, erforscht, enträtselt und erobert zu werden.

Nach einem kurzen Tutorial-Teil, während dem Link seine Fähigkeiten erlernt, wird man schon fast ziellos in die riesige Welt entlassen. Zwar gibt es eine übergreifende Missionsstruktur. Die ist allerdings schon kurz nach dem Start des Abenteuers so lose und so über die Welt verstreut, dass es gar keinen Sinn macht, einem strukturieren Ablauf zu folgen. So dürfte jeder das Abenteuer komplett anders erleben. Zudem gelingt es dem Game, mit unzähligen Ablenkungen den Spieler von seinem eigentlichen Ziel abzuhalten.

Zum einen sind rund 100 unterirdische Tempel über die Welt verstreut. In diesen 15- bis 30-minütigen Abschnitten gilt es verschiedene Rätsel zu lösen. Dabei kommen Links verschiedene Fertigkeiten zum Einsatz. So kann er aus Wasser Eisblöcke wachsen lassen, mit einem Magneten metallische Gegenstände verschieben (und so auch mal eine Schatzkiste aus einem See fischen) oder Objekte in der Umgebung für kurze Zeit stehen lassen und ihnen mit ein paar Schwertstreichen eine neue Richtung geben. Zusammen mit den aus früheren Spielen bekannten Bomben sind dies die Grundlagen, mit denen Link viele raffinierte Rätsel zu lösen hat. Als Belohnung winkt jeweils ein Heldenabzeichen, von denen sich vier gegen einen Herzcontainer zur Erweiterung der Lebensanzeige eintauschen lassen. Gleichzeitig dienen die Tempel auch als Schnellreisepunkte – dankbarerweise noch bevor man die Rätsel darin gelöst hat.

Aber auch die Welt selbst wartet mit vielen Abenteuern. So trifft man auf sämtlichen Wegen und Strassen auf Leute, mit denen man einen kurzen Schwatz halten, handeln, eine Nebenmission annehmen oder eine Gerücht über einen mysteriösen Schatz aufschnappt. Im schlimmsten Fall handelt es sich um einen Attentäter, der Link ans Leder will. Abseits der Strassen trifft unser Held auf riesige Bossmonster oder versteckte Schätze. Und steigt Link auf einen hohen Berg, kann er sich mit seinem Deltasegler in weit entfernte Gebiete tragen lassen.

Ein wichtiger Aspekt spielt auch das Überleben. In der Natur gibt es Früchte, Pilze und weitere Nahrungsmittel finden, die sich an Feuerstellen zu feinen Mahlzeiten zusammenstellen lassen. Diese heilen nicht nur einen Teil der Lebensenergie, sondern machen teils auch immun gegen Hitze und Frost oder geben Link seine Ausdauer zurück, damit er noch den letzten Teil eines Berges oder eines Turms erklimmen kann. Da während den einfach zu handhabenden Kämpfen auch die Waffen, Bögen und Schilder sehr schnell zerbrechen ist man zusätzlich immer auf der Suche nach Ressourcen, damit unser Held die nächsten Abenteuer unbeschadet übersteht.

Das hat uns genervt

Die unzähligen Materialien sind im Menü sehr unübersichtlich dargestellt und so verbringt man viel Zeit damit, die richtige Zutat für das nächste Essen zu suchen. Hier macht sogar das unter einem ähnlichen Problem leidende «The Elder Scrolls – Skyrim» noch einen besseren Job, indem es verschiedene Gegenstände weiteren Kategorien zuordnet. Beim neuen Zelda bricht hier irgendwann das grosse Chaos aus.

Auch die Nebenmissionen wirken oft ein wenig wie von der Stange. Die meisten davon sind simple Sammelmissionen, bei denen man zum Schluss eine bestimmte Waffe oder einen bestimmte Kochzutat im Inventar haben sollte. Kommt dazu, dass das Game zwar nun Sprachausgabe besitzt, diese aber nur sehr selten zum Einsatz kommt und deshalb oft etwas unpassend wirkt. So gibt es sogar Dialoge, bei denen einzelne Sätze gesprochen sind, andere wieder nicht. Bei dieses inkonsequenten Umsetzung, hätte man auch gleich komplett darauf verzichten können

Fazit

Links neues Abenteuer bietet so viele Spielelemente, dass wir nur auf dich wichtigsten davon eingehen können. Jedes davon fügt sich aber zu einem grossartigen Ganzen zusammen. Die Welt ist so gross, dass man in der südöstlichen Ecke von Hyrule tatsächlich das Gefühl hat, einen Dschungel zu erkunden und nicht nur eine fussballplatzgrosse Ausgabe eines Dschungels vor sich zu haben. Zusammen mit den fordernden Kämpfen, den vielen Überraschungen am Wegesrand und dem hervorragenden Weltendesign bleiben hier nur wenige Wünsche übrig. Für den perfekten Score fehlen uns allerdings eine bessere Menüführung. Zusätzlich sind die Nebenaufträge ähnlich wie bei «Final Fantasy 15» reine Füller im Stile von suche die zehn vermissten Hühner oder bring mir folgenden Waffen, Lebensmittel und was auch immer. Hier hätte etwas raffinierteres Missionsdesign durchaus gut getan.

Wertung: 9 von 10 epischen Heldengeschichten

«The Legend of Zelda – Breath of the Wild», für Wii U und Switch, ab 3. März 2017, ab 12 Jahren

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