«Spider-Man» im Test
An Fäden über die Dächer von New York

Gamesumsetzungen mit Marvels Superheld Spider-Man gab es schon viele. Doch die aktuelle PS4-Umsetzung ist definitiv die beste. Das liegt nicht nur an der raffinierten Story, sondern auch an der spektakulären Inszenierung.
Publiziert: 17.09.2018 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2018 um 19:40 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Informationen zu «Spider-Man»
PlattformenPS4
Release07.09.2018 (Schweiz)
Preis69.90 Franken (PS4) bei PSN
Alterab 16 Jahren
Wertung9 von 10 niedergesponnenen Superschurken

Übersicht: Darum gehts in «Spider-Man»

Im Game ist Peter Parker alias Spider-Man keine Jungspinne mehr. Mit seinen 23 Jahren hat er bereits mehrere Jahre in seinem Kostüm mit der Jagd auf Verbrecher verbracht. Frisch vom College heuert er im Labor von Doktor Octavius an, um mit ihm roboterartige Prothesen zu erforschen. Seine Superhelden-Alter-Ego ist hingegen damit beschäftigt, zusammen mit der Polizei den kriminellen Industriemagnaten Wilson Fisk dingfest zu machen. Die Verhaftung löst allerdings eine Kette von Ereignissen aus, die Manhatten an den Rand des Untergangs bringt.

Trailer zu «Spider-Man»

Trailer zu «Spider-Man»
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Am Spinnfaden schwingend:Trailer zu «Spider-Man»

Das hat uns an «Spider-Man» gefallen

An Spinnfäden durch Manhattan

Zwar gibt es auch in «Spider-Man» eine Schnellreisefunktion zu bereits entdeckten Orten. Allerdings machten wir während des Tests kaum davon Gebrauch, da die Fortbewegung so spektakulär gestaltet ist. Mit ausgeworfenen Spinnfäden schwingt sich der Superheld in hohem Tempo durch die Strassenschluchten. Dabei sind die Fäden realistisch an den herumstehenden Gebäuden – oder im Falle des Central Parks an den Bäumen – aufgehängt. Das heisst: Nur bei hohen Wolkenkratzern ist es möglich, in den oberen Luftschichten aufzusteigen und so einen spektakulären Blick auf die Dächer der optisch opulent aufbereiteten Stadt zu erheischen.

Gelungene Story, die immer weiter eskaliert

Die Geschichte geht mit der Verhaftung von Wilson Fisk alias Kingpin bereits mit einem Kracher los. Danach geht es mit mit einem scheinbar harmlosen Museumseinbruch weiter, zu dem aber immer weitere schurkische Details bekannt werden, bis zum Schluss ganz Manhatten in akuter Gefahr ist. Auch wenn einige Wendungen für Fans der Comics etwas vorhersehbar sind, besitzt die Geschichte genug Spannungsmomente, um bis zum Schluss perfekt zu unterhalten.

Umfangreiche Charakterentwicklung

Im Spiel lassen sich mit jedem erreichten der insgesamt 50 Level zusätzliche Fähigkeiten freischalten. Zusätzlich gibt es auch satte 26 neue Anzüge oder Gadgets wie eine Netzbombe für unsere Spinne. Letztere lassen sich zudem bis zu fünf Mal upgraden. Leicht nervig: Für alle zusätzlichen Gegenstände und Upgrades muss man mit Aktivitäten in der offenen Welt verschiedene passende Marken sammeln. Das Game zwingt einen so quasi, sämtlichen Miniaktivitäten nachzugehen. Ansonsten macht es aber Spass dabei zuzusehen, wie Spider-Man mit der Zeit immer stärker und flexibler wird.

Vielseitige Kämpfe

Die Fights gegen die verschiedenen Feindesfraktionen erinnern etwas an die «Batman Arkham»-Reihe. So gilt es zum Beispiel zwischen den Hieben oft auszuweichen, um etwa einer Gewehrsalve zu entgehen. Unser Held zieht sich aber auch mit einem Spinnfaden zu einem Gegner heran oder katapultiert sie mit einem gewaltigen Hieb in die Luft. Dank den verschiedenen Gadgets wickelt er Feinde mit Spinnfäden ein, klebt sie an die nächste Wand oder nimmt sie mit kleinen Drohnen zusätzlich unter Beschuss. Mit den vielen Möglichkeiten sind die Kämpfe wohl für viele Spieler einen Tick zu leicht. Trotzdem macht bereits es auch nach vielen Stunden noch vergnügen, die Gegner zum Beispiel von einem Dach des Wolkenkratzers zu stossen.

Das hat uns genervt

Offene Welt der sehr alten Schule

Viele Aktivitäten in der offenen Welt machen Spass. Dazu gehören zum Beispiel kreative Missionen, mit denen es Forschungsstationen zu retten gilt. Ansonsten ist aber viel anspruchsloser Sammelkram dabei. Auch das Fotografieren von unzähligen Sehenswürdigkeiten ist alles andere als spannend. Und der Kampf gegen die 150. Verbrecherbande wirkt schliesslich nur noch wie eine reine Pflichterfüllung. Hier wäre weniger mehr gewesen. Noch schlimmer: Wenn man Spider-Man für künftige Aufgaben verstärken will, kommt man nicht um den langweiligen Kram herum.

Fazit

«Spider-Man» ist endlich jenes Spiel, das der Superheld verdient hat. Das Schwingen durch die Häuserschluchten ist sehr befriedigend, die Kämpfe äusserst vielseitig und die Story vermag trotz teilweiser Vorhersehbarkeit zu motivieren. Der leider keinesweigs optionale Sammelkram wäre gar nicht nötig gewesen. Denn auch abseits davon besitzt das Action-Game einen soliden Umfang, der unter anderem mit vielen spektakulären Verfolgungsjagden und Bosskämpfen aufwartet. Wer sich von einigen anspruchslosen Aufgaben nicht stören lässt, bekommt hier einen der besten urbanen Spielplätze geliefert.

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