«Playerunknown’s Battlegrounds» im Test
Was ist dran am Hype um den Shooter?

Alleine oder im Team gegen 99 andere Spieler: Das ist die Ausgangslage des Shooters «Playerunknown’s Battleground». Das Konzept ist brillant, die technische Ausführung auf dem PC aber nur mittelmässig – und auf der Xbox One eine Katastrophe.
Publiziert: 08.01.2018 um 21:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:50 Uhr
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Martin Steiner
Wichtigste Infos
PlattformenPC und Xbox One (Preview-Version)
Release21.12.17 (Schweiz)
Preis31.99 Franken (PC) bei Steam, 29 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 16 Jahren
WertungPC: 7 von 10 packenden Gefechten über grosse Distanzen.
Xbox One: 4 von 10 ohne Absturz zu Ende gebrachte Partien.

Darum gehts bei «Playerunknown’s Battlegrounds»

Am 23. März 2017 startete die «Early Access»-Phase von «Playerunknown’s Battlegrounds». Neun Monate und satte 24 Millionen verkaufte Exemplare später ist nun die «fertige» Version erschienen. Das Konzept des Spiels erinnert an den japanischen Film-Klassiker «Battle Royale». 100 Spieler werden nur mit einem Fallschirm ausgestattet auf einer 64 Quadratkilometer grossen Insel abgeworfen. Dort sammeln sie Ausrüstung wie Rucksäcke, Militärwesten und Waffen mit passender Munition. Zusätzlich kämpfen sie gegeneinander, bis nach einer halben Stunde nur noch einer von ihnen übrig bleibt.

Trailer zu «Playerunknown's Battlegrounds»

Trailer zu «Playerunknown's Battlegrounds»
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«Battle Royale»-Shooter:Trailer zu «Playerunknown's Battlegrounds»

Darum gefällt uns das Spiel

Viele taktische Möglichkeiten

In «Playerunknown’s Battleground» gibt es viele Wege zum Sieg. Bereits der Absprung aus dem Flieger kann von entscheidender Bedeutung sein. Landet man bei der ehemaligen Schule oder der Militärbasis, wo sich meist an die 20 Spieler um die besten Waffen prügeln, oder wählt man doch einen etwas abgelegeneren Ort, um sich erst einmal in Ruhe mit einer soliden Grundausstattung auszurüsten? Auch sonst kann man aktiv jeden Kampf in der riesigen Umgebung suchen, um so die Spielerzahl zu dezimieren und an die Ausrüstung der Konkurrenten zu gelangen. Oder man spielt passiv und versteckt sich in einem Haus oder auf einem Schiff auf hoher See und geht erst an Land, wenn es sein muss. Oder man sucht zunächst ein Fahrzeug und versucht möglichst mobil zu bleiben. Denn in regelmässigen Abständen wird die Aufenthaltszone für sämtliche Spieler kleiner. Wer sich ausserhalb der Zone aufhält, nimmt fortlaufend Schaden, bis man irgendwann, wenn sämtliche Heilmittel ausgegangen sind, zwangsweise stirbt.

Solides Shooter-Gameplay

Die Schiessereien mit verschiedenen Knarren und Visieren mit bis zu 15-facher Vergrösserung finden unter freiem Himmel oft über grössere Distanzen statt. Hier gilt es dann auch den leichten Bogen der Kugel sowie die Zeit bis zum Einschlag der Kugel zu berechnen. So ist ein Abschuss über mehrere 100 Meter Entfernung besonders befriedigend. Wer hingegen zu Beginn nur eine Schrotflinte findet, sollte den Schutz eines Gebäudes suchen, um nur Kämpfe auf kurze Distanzen führen zu müssen. Zudem lassen sich die Waffen mit Griffen, Schalldämpfern oder grösseren Magazine weiter modifizieren.

Genau die richtige Länge

Die Partien sind so konzipiert, dass nach rund 30 Minuten die Aufenthaltszone so klein wird, dass es zwangsweise zu einer Entscheidung kommt. Die Partien besitzen so genau die richtige Länge, damit die Startphase mit dem Einsammeln der Gegenstände und dem Suchen eines Fahrzeugs, das Mittelspiel mit Reisen in die kleiner werdende Zone und die packenden Gefechten unter den zehn besten Spielern zum Ende nicht zu stressig sind, aber auch nicht zu lange dauern.

Das hat uns genervt

Technisch schwach bis katastrophal

Technisch ist das Spiel auf dem PC zwar auf akzeptablem Niveau, aber noch keineswegs perfekt: So genanntes Rubberbanding – der Spieler wird immer wieder um einen Meter zurückversetzt – ist ein regelmässiges Problem. Und «Playerunknown’s Battlegrounds» wird nie einen Schönheitspreis gewinnen und für das, was es grafisch zu bieten hat, ist es viel zu hardwarehungrig. Auf der Xbox One stürzt das Game bei geschätzt jeder dritten Partie ab. Zudem laden dort die Gebäude teilweise so spät, dass man nach der Landung locker durch die Hauswände marschieren kann. Mit zusätzlichen Bugs wie einer irrationalen Fahrzeugphysik, öfteres Festhängen in der Umgebung und weiteren Dingen sind auf dem PC rund 30 Prozent, auf der Xbox One eher an die 60 Prozent nicht die Mitspieler, sondern das Game für den eigenen Tod verantwortlich. Technisch ist noch viel, viel Arbeit nötig.

Geringer Umfang

Mit zwei Karten auf dem PC und einer auf der Xbox One ist der Umfang ziemlich gering. Kommt dazu, dass die PC-exklusive Wüstenregion an vielen Orten unfertig wirkt, so dass es öfters zu Endspielen in komplett flachen und offenen Regionen ohne Deckungsmöglichkeiten kommt. Auch hier sollte dringend nachgebessert werden.

Fazit

Auch wenn die Idee nicht neu ist, wurde das «Battle Royale»-Prinzip vom Konzept her noch nie so toll umgesetzt wie hier. Keine Partie gleicht der anderen und oft muss man sich um mehrere Probleme – andere Spieler, ein fehlendes Fahrzeug oder eine Zone am anderen Ende der Karte – gleichzeitig kümmern. Dabei hat jede Partie ihren eigenen Verlauf, was das Spiel angenehm unberechenbar macht. Trotzdem wünschten wir uns, dass das grandiose Prinzip von einem fähigeren Team umgesetzt würde. Zuviele technische Mängel vermiesen momentan den Spielspass und ob das Game trotz fortlaufender Entwicklung mal einen wirklich soliden Status ohne Probleme erreicht, steht noch in den Sternen.

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