«Hitman – Intro Pack» im Test (PC, PS4, Xbox One)
Auftragskiller mit endlosen Möglichkeiten

In der ersten Episode zum neuen «Hitman» erhält Agent 47 jede Menge kreative Möglichkeiten, seine Opfer um die Ecke zu bringen. Ob das alleine für einen gelungenen Auftakt reicht? Wir haben das Game getestet.
Publiziert: 15.03.2016 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:40 Uhr
Martin Steiner

Darum gehts

Der erste Teil vom einfach «Hitman» genannten Spiel beinhaltet drei verschiedene Einsätze. Die ersten beiden zeigen den Auftragskiller mit dem Strichcode auf dem Hinterkopf während seiner Ausbildungsphase. Bei der International Contract Agency lernt er seine künftige Kontaktperson, Diana Blackwood, kennen. Zudem muss er in Simulationen zwei bereits erledigte Auftragsmorde nochmals ausführen, um die Abschlussprüfung zu bestehen. In der Gegenwart angekommen, führt ihn seine erste Mission nach Paris. Dort soll er ein Paar, das eine Modenschau organisiert, erledigen. Denn die vordergründig als Fashion-Designer agierenden Schwarzhändler wollen im Hinterzimmer eine Liste versteigern, die haufenweise Geheimagenten auffliegen lassen und sie so zum Ziel von Terroristen machen.

Trailer zu «Hitman – Intro Pack»

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Das hat uns gefallen

Der Aufbau der Abschnitte, egal ob es sich um eine Party-Yacht, einen Militärhangar oder ein riesiges Anwesen in Paris handelt, bietet Agent 47 viele Möglichkeiten, mit der Umgebung zu interagieren. Um sich unerkannt bewegen zu können, muss sich der Killer oft verkleiden, sei es als Sicherheitsmann, als Mechaniker oder als Kellner einer Bar. Während normale Leute ihn als solchen in Ruhe lassen, sollte man die eigene Berufsgruppe möglichst meiden, da diese meist ihre Arbeitskollegen kennt.

Die Möglichkeiten, die Opfer um die Ecke zu bringen, sind äusserst vielfältig. Alleine in Paris gibt einem das Game selbst bereits zehn verschiedene Varianten vor, wie man in mehreren Schritten und meist ohne den Einsatz von Schusswaffen die Feinde eliminieren kann. So schüttet man ihnen Rattengift in den Drink, ersäuft sie auf dem WC in der Kloschüssel, erwürgt sie als Ölscheich verkleidet während eines privaten Meetings oder erschlägt sie mit einem herunterfallenden Scheinwerfer. Daneben gibt es auch noch einige schon fast witzige Methoden. So kann man zum Beispiel den Schleudersitz eines Flugzeugs manipulieren und das Opfer so ohne Fallschirm auf die Reise schicken. Oder Agent 47 muss, um seine Tarnung aufrecht zu erhalten, als männliches Fashionmodel über den Catwalk laufen.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten motivieren dazu, die Szenarien mehrere Male durchzuspielen. Auch sonst bietet das Spiel viele Möglichkeiten, die Ausgangslagen und auch die Aufträge selbst zu manipulieren. Dies geht hin bis zu einem Editor, mit dem man seine eigenen Missionen erstellen und anderen Spielern zur Verfügung stellen kann, wobei man sowohl Opfer als auch die Anfangsausrüstung und Kleidung sowie die Tatwaffe von Agent 47 frei wählen darf.

Screenshots zu «Hitman – Intro Pack»

1/7

Das hat uns genervt

Storylastige Spiele wie etwa «The Walking Dead» oder «Tales from the Borderlands» eignen sich hervorragend für ein episodenhaftes Format. Doch «Hitman» konzentriert sich primär aufs Gameplay, während das Skript der Geschichte abseits der Einsätze beinahe auf einem Bierdeckel Platz hätte. So hat man nach den drei Missionen, die trotz Beigemüse das Fleisch am Gameknochen ausmachen, das Gefühl, relativ wenig erlebt zu haben. Zumal sich das Ganze problemlos in unter zwei Stunden durchspielen lässt.

Weiter reagiert auch die künstliche Intelligenz nicht immer so, wie man es erwartet. So spielt es zum Beispiel für die Menschen keine Rolle, ob sich Agent 47 aufrecht oder in gebückter Haltung schleichend durch die Umgebung bewegt. Und auch wenn man zum Beispiel bei der Modenschau eine Schiesserei veranstaltet und flüchtet, riegeln die Wachen am Eingang zum Parkplatz trotz des Tumults das Gelände nicht ab. Zwar gibt es auch hübsche Momente. Zum Beispiel beschwert sich eine TV-Reporterin, wenn ihr der Killer quer durchs Bild läuft. Trotzdem dürften die Figuren im Spiel noch etwas besser auf die Aktionen des Protagonisten reagieren.

Fazit

Wieviel Spass man mit dem «Hitman – Intro Pack» hat, hängt grösstenteils von der Bereitschaft ab, die gleichen Einsätze mehrere Male mit unterschiedlichem Ablauf zu bestreiten. Versucht man, die verschiedenen Möglichkeiten und Mechanismen des Spiels auszuloten, hat man jede Menge Spass. Wer sich allerdings auf ein einmaliges Durchspielen im Rahmen einer coolen Story gefreut hat, für den ist der Auftakt eher enttäuschend. Das Ende kommt nach weniger als zwei Stunden, und eine Geschichte ist kaum vorhanden. Trotzdem freuen wir uns auch wegen des immer wieder durchschimmernden Humors auf den zweiten von insgesamt sieben Teilen. Bis in den frühen Herbst sollen dann alle Episoden verfügbar sein.

Wertung: 7 von 10 Möglichkeiten, sein Ziel auf kreative Art ins Jenseits zu befördern

Hitman – Intro Pack, für PC, PS4 und Xbox One, ab 18 Jahren

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