«Black Mirror» im Test
Mangelhaftes Adventure im Horror-Kostüm

Das 3D-Adventure «Black Mirror» besitzt eine solide Story mit vielen guten Ideen. Doch die ganze Atmosphäre geht mit der mangelhaften technischen Umsetzung flöten.
Publiziert: 15.12.2017 um 19:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:00 Uhr
1/6
Martin Steiner
Wichtigste Infos
PlattformenPC, PS4 und Xbox One
Release28.11.2017 (Schweiz)
Preis29 Franken (PC) bei Steam, 39.90 Franken (PS4) bei PSN, 69 Franken (Xbox One) bei Xbox live
Alterab 18 Jahren
Wertung5 von 10 Sekunden Spielzeit ohne Ladescreen

Übersicht

«Black Mirror» hat nichts mit der gleichnamigen Netflix-Serie zu tun, sondern ist ein Reboot der dreiteiligen Adventure-Reihe mit dem Namen «The Black Mirror». Die Story dreht sich um David Gordon, der nach dem Suizid seines Vater im Jahr 1926 von Indien nach Schottland zurückkehrt, um sein Erbe – eine riesige Villa – anzutreten. Wieder zu Hause trifft er aber nicht nur auf die skurrilen Mitglieder des übrigen Gordon-Clans. Stattdessen scheint eine unerklärliche Macht die in Gordon Manor lebenden Personen in den blutrünstigen Wahnsinn zu treiben.

Trailer zu «Black Mirror»

Gameplay: Das hat uns gefallen

Gelungene Story

Auch wenn die Dialoge mit Butler, Gärtner, Mutter, Anwalt und weiteren Personen relativ hölzern vorgetragen werden: Die Story des Spiels ist durchwegs solide und kann mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten. Der Erzählstil ist ruhig, das Spiel besitzt keine Schockeffekte. Den Horror bezieht das Game aus den immer tieferen Abgründen, die sich rund um die Familie Gordon auftun. Einzig der Schluss und die Auflösung vermögen nicht so ganz zu überzeugen.

Knifflige Rätsel

Im ersten und letzten der insgesamt fünf Kapitel gibt es einige fordernde Rätsel zu lösen, um zum Beispiel das Geheimfach eines Bürotischs zu knacken. Dabei gilt es hin und wieder, die Bart-Elemente eines Generalschlüssels so zu drehen, dass dieser dann ins Schloss passt. Daneben spielt sich das Game relativ flüssig: So muss man nicht die Umgebung Pixel für Pixel nach versteckten Gegenständen absuchen. Stattdessen ist oft relativ schnell klar, was zu tun ist. Zusätzlich geben die Bewohner von Gordon Manor oder das Questlog noch Hinweise darauf, wo das Abenteuer weiter geht.

Das hat uns genervt

Ladebildschirme ohne Ende

Das Anwesen und die Umgebung ist in viele kleine Abschnitte eingeteilt, wobei zwischen jedem Wechsel eine 10- bis 20-sekündige Ladezeit nötig wird. Das nervt und ist umso schlimmer, als dass es im Spiel zum Beispiel zwei Korridore gibt, in denen es nichts zu tun gibt ausser zum nächsten Raum zu laufen, was wiederum einen Ladebildschirm nötig macht. Kommt dazu, dass das Spiel den Spieler oft kreuz und quer durch die Villa schickt. In dieser Beziehung ist das Game noch schlimmer als «Die Zwerge» von den gleichen Entwicklern.

Mühsames Interaktionssystem

Die Steuerung des Spiels ist ziemlich mühselig. So muss Gordon oft genau an der richtigen Stelle stehen und in eine bestimmte Richtung blicken, um einen Gegenstand aufzuheben oder mit einer Person zu sprechen. Oft ist das Kniffligste am Game, David so genau zu platzieren, damit er tatsächlich eine Schublade öffnen oder in ein Auto einsteigen kann. Hier hätte grössere räumliche Toleranz bei den interaktiven Elementen einiges an Frust vermieden.

Schwache Grafik

Optisch gibt das Spiel leider nicht viel her. So sind die Umgebungen im und ausserhalb des Hauses relativ detailliert dargestellt. Die Charakteranimationen wirken allerdings äusserst steif und das Gruseligste am Spiel sind sehr wahrscheinlich die teils völlig missratenen Gesichter der Figuren.

Fazit

Nicht falsch verstehen: «Black Mirror» hat eigentlich keine grösseren Bugs und ist absolut spielbar. Nur wenn man von der einen Seite des Anwesens zur anderen sechs Ladebildschirme über sich ergehen lassen muss, treibt das auch den geduldigsten Gamer – wie David im Spiel – in den Wahnsinn. Auch sonst hat das Spiel abgesehen von einer Handvoll raffinierter Rätsel und einer soliden Story während seinen rund acht Stunden Spielzeit nicht wahnsinnig viel auf der Plusseite. Schade, denn das Szenario hätte viel mehr Möglichkeiten geboten.

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