Lautsprecher auf den Ohren
Verrückte Bose-Sonnenbrille ist auch ein Kopfhörer

Die Idee ist eigentlich ganz cool. Bose baut schicke Sonnenbrillen und integriert Lautsprecher in die Bügel. Doch funktioniert das technisch? Und nervt es nicht alle rundherum? BLICK hats ausprobiert.
Publiziert: 26.11.2019 um 13:08 Uhr
Die Bose Frames sind Kopfhörer und Sonnenbrille in einem und kosten rund 210 bis 260 Franken.
Foto: Lorenz Keller
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Lorenz Keller

Eigentlich sind die Frames von Bose zuerst mal ganz normale Sonnenbrillen. Zumindest von vorne. Von der Seite fällt schon auf, dass die Bügel etwas dick geraten sind. Der Hersteller kann die dort integrierte Technik nicht ganz mit Designtricks kaschieren.

Es gibt die Brillen mit fast runden Gläsern, aber auch in etwas eckigerem Design. Dazu kann man sich verschiedene Färbungen bestellen. Also neben der standardmässigen schwarzen Tönung auch Gläser in blau, rosa oder silber. Die Sonnenbrille soll also durchaus modisch überzeugen und nicht nur technisch.

Das machen die Frames von Bose durchaus, auch wenn sie nicht besonders auffallend oder herausstechend sind. Halt einfach eine klassische Sonnenbrille mit einem etwas zu dicken Bügel, was primär von der Seite auffallen kann. Das etwas höhere Gewicht stört zum Glück auch nicht auf der Nase.

Die Bose Frames bieten einen tollen Raumklang

Doch was taugt die Brille, wenn man Musik hören möchte? Die Verbindung via Bluetooth ist so einfach wie bei anderen kabellosen Kopfhörern. Dann setzt man die Frames auf und drückt auf Play. Und ist total überrascht – positiv!

Denn der Sound ist richtig gut. Kraftvolle Bässe, klarer Klang, ein tolles Volumen. Man hat weniger das Gefühl, einen Kopfhörer zu tragen, als eben ganz nahe an guten Lautsprechern zu stehen. Das Raumgefühl ist besser, dafür hört man auch alles, was in der Umgebung passiert.

Das ist natürlich auch der grösste Nachteil: dass die Bose Frames eben viel offener sind als normale Kopfhörer. Es dringt also auch mehr Sound nach aussen. Im Ruheabteil im Zug nutzt man sie besser nicht, auch nicht im sonst ganz ruhigen Büro. Schon bei normalem Geräuschpegel allerdings fällt es Drittpersonen gar nicht mehr auf.

Nach nicht mal vier Stunden muss man schon nachladen

Etwas enttäuschend ist die Akkulaufzeit. Nach etwas mehr als drei Stunden muss die Sonnenbrille wieder an die Ladestation. Dafür ist die Steuerung intuitiv. Es gibt genau einen Knopf, den man gut erfühlen kann am rechten Bügel. Mit einem Klick kann man die Musik pausieren oder Anrufe annehmen. Auf zweimaliges Drücken springt der Player zum nächsten Song. Und mit langem Drücken startet der Sprachassistent, etwa Google Assistant oder Siri.

Das BLICK-Testfazit: Je nach Modell kosten die Bose Frames bei Digitec zwischen 210 und 260 Franken. Das ist gar nicht mal so teuer, da ja Sonnenbrille und Kopfhörer schon einzeln jeweils so viel kosten können. Der Preis ist aber insgesamt fair, weil die Soundbrille die beiden Gadgets wohl nicht ersetzt, sondern ergänzt. Für die Situationen, wo man eben Musik und Sonnenschutz gleichzeitig möchte – und man sich nicht gerade in einem Ruhebereich befindet. Dann steht dem tollen Sounderlebnis bei völlig freien Ohren nichts im Wege.

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