Internet, TV, Telefon im Test
Wenn Salt Fiber läuft, dann richtig gut

Im grossen Test überzeugt das Komplettangebot von Salt – vor allem, weil der Preis wirklich attraktiv ist. Das macht auch die Mühen bei der Aufschaltung vergessen. In den Details gibts aber Verbesserungsbedarf.
Publiziert: 07.08.2018 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:06 Uhr
Lorenz Keller

Der Beginn des Tests war ein Krampf. Es gab Verzögerungen beim Aufschalten und der Kundendienst war mangelhaft (BLICK berichtete ausführlich). Dutzende Leser meldeten sich mit ähnlichen Problemen. Auch andere Medien berichteten daraufhin und Salt-CEO Andreas Schönenberger entschuldigte sich für den Ärger und versprach Besserung.

Es stellte sich auch heraus, dass der Wechsel von einem Glasfaseranbieter zum nächsten ganz generell nicht ganz so einfach ist wie etwa der Wechsel des Handyanbieters. Die Situation hat sich seither verbessert – auch wenn die Klagen über Salt Fiber nicht ganz verschwunden sind.

Doch was die Kunden unisono sagen und sich auch im BLICK-Test zeigt: Wenn Salt Fiber mal läuft, dann läuft es richtig gut. Die Installation ist ein Kinderspiel dank guter Anleitung. Passende Dect-Telefone kann man direkt mit dem Router koppeln. Einziges Problem: Die mitgelieferte Box ist deutlich grösser als ein normales Modem. Im Testhaushalt hat sie nicht in den Sicherungskasten gepasst, wo der Glasfaseranschluss ist.

CEO Andreas Schönenberger musste zum Start von Salt Fiber erklären, warum es Aufschaltprobleme gab.
Foto: Mirko Ries
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Das Internet ist schnell, aber nicht so schnell wie theoretisch möglich

Zum Preis von 49.95 Franken gibts Internet, Fernsehen und Telefon. Salt Fiber wird mit einer Geschwindigkeit von 10 Gbit/s angepriesen. Tatsächlich läuft das Internet richtig schnell, messen können wir im Test aber nur rund 1 Gbit/s. Aber auch das reicht natürlich problemlos aus für Streaming in 4K oder andere Anwendungen, die Datendurchsatz fressen.

Zum Vergleich haben wir auch Fiber7 von Init7 genutzt, das in der Branche als Referenz gilt. Die zwei Angebote sind sich im Alltag ebenbürtig. Für den Normalnutzer macht es keinen Unterschied, dass Fiber7 etwa schnellere Reaktionszeiten hat oder den Traffic anders bis zum Kunden leitet.

Im Alltag wird der Flaschenhals ohnehin anderswo sein. Nutzt man die Angebote via WLAN, brechen die Download-Geschwindigkeiten regelrecht ein, sobald man nicht mehr in der Nähe des Routers steht. Und das, obwohl sowohl die WLAN-Hardware bei Salt als auch bei Init7 sehr gut ist.

Top ist die TV-App, ein Flop die Kündigungsgebühr

Überzeugt hat die TV-App von Salt, die über den mitgelieferten Apple TV läuft. Einfache Navigation, schnelles Ansprechverhalten, umfassende Features wie Aufzeichnung von 500 Sendungen in der Cloud oder sieben Tage Replay. Dazu kommt eine zusätzliche App, in der man Serien und Filme auch zum Download kaufen kann. 

Unser Vergleichsprodukt von Init7 hat eben erst auch eine TV-App für Apple TV veröffentlicht, die aber noch deutlich weniger Funktionalität bietet. Dafür kommt das Signal dank Multicast verzögerungsfrei, was etwa bei Live-Events ein Vorteil ist.

Das Verhältnis von Preis und Leistung stimmt bei Salt Fiber auf jeden Fall. Für 49.95 Franken erhält man ein gutes Gesamtpaket. Zum Vergleich: Fiber7 ohne Telefon kostet 64.75 Franken pro Monat. Qualitative Unterschiede werden vor allem Nerds feststellen, die eine freie Routerwahl möchten oder denen es wichtig ist, dass Init7 einen eigenen IP Backbone betreibt.

Der wichtigste Kritikpunkt neben Kundendienst und Aufschaltverfahren betrifft die Kündigungsgebühr, die man im Kleingedruckten findet. Diese beträgt 198 Franken und nimmt danach um sechs Franken pro Monat ab. Erst nach 33 Monaten kann man Salt Fiber ohne Kosten kündigen.

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