Huawei Watch GT im Test
Läuft ewig, kostet nix, ist etwas dumm

Die Huawei Watch GT hat drei grosse Vorteile: den günstigen Preis, die guten Fitness-Funktionen und die tolle Akkulaufzeit. Leider ist die Uhr aber schlecht ins System integriert.
Publiziert: 28.11.2018 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2018 um 13:37 Uhr
Die Huawei Watch GT gibts für 199 Franken im Handel.
Foto: Lorenz Keller
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Lorenz Keller
Lorenz KellerDigital-Redaktor

Irgendwann hat man es fast vergessen. Dass man ja eine Smartwatch am Handgelenk trägt und diese laden sollte. Denn im Gegensatz zur Konkurrenz wie der Apple Watch, die jede Nacht an die Steckdose muss, hält die Batterie der Huawei Watch GT ewig. Im Test waren es gut zwei Wochen. Rekord für eine Smartwatch!

Und das nicht etwa im Sparbetrieb. Wir haben die Uhr mit regelmässigem Tracking, 50 bis 100 Benachrichtigungen pro Tag und Dauereinsatz getestet. Das Ladegerät kommt tatsächlich nur rund alle zwei Wochen zum Einsatz. Ideal natürlich, wenn man nicht nur Schritte zählen will, sondern auch den Schlaf tracken. Was ja nicht gut möglich ist, wenn man die Uhr dauernd laden muss. 

Der Akku hält sensationelle zwei Wochen

Die tolle Laufzeit ist nicht etwa möglich, weil ein gigantisch grosser Akku verbaut ist. Die Huawei-Uhr ist zwar recht wuchtig, aber auch nicht dicker oder schwerer als andere Modelle. Im Gegenteil, sie ist mit 46 Gramm überraschend leicht und sieht richtig nach Uhr aus.

Das harmonische und wertige Design aus Keramik wird einzig vom Sportarmband aus Silikon etwas gestört. Das ist in Ordnung, aber halt schon nicht gerade wahnsinnig schön. Die gute Nachricht: Man kann jedes 22-Millimeter-Armband mit der Uhr verbinden, also etwa eines aus Leder, Textil oder gar Metall. 

Etwas enttäuschend ist das Angebot an Zifferblättern. Nur 11 Stück gibts zur Auswahl. Diese decken zwar einen grossen Teil der Geschmäcker ab, aber da man sie auch nicht konfigurieren kann, bleibt die Auswahl etwas eingeschränkt. Neue Designs, falls es denn welche geben sollte, müssen jeweils per Update auf die Uhr geladen werden. 

Und damit ist auch schon ein erstes Mal die grösste Schwäche der Huawei Watch GT angesprochen. Sie wirkt nicht wirklich ins System eingebunden. Das fängt schon damit an, dass die Uhr etwas versteckt über die Huawei-Fitness-App gekoppelt wird. 

Die smarten Funktionen sind nur beschränkt nutzbar

Auch bei den Benachrichtigungen wird einfach der Feed vom Handy übernommen. So werden auch neue Songs der Spotify-Playlist angezeigt, im gleichen Format wie Mails, Whatsapp-Nachrichten oder das aktuelle Wetter. Manchmal kann man ein wenig Text lesen, manchmal nichts. Gerne kommen Einträge auch doppelt. 

Eingeschränkt ist die Funktionalität, weil man auf keine Nachricht reagieren kann. Auch gibts keine Musikplayer-Steuerung, keinen Kalender und nur eine sehr rudimentäre Wetter-App. Ob da noch etwas nachgeliefert wird, ist unklar. 

Wirklich punkten kann Huawei nur im Bereich Fitness. Dank des Sensors kann man seine Herzfrequenz permanent überwachen, Workouts aufzeichnen und den Schlaf in allen Details tracken. Das ist alles ausgezeichnet gemacht. Bei der Schlafanalyse etwa gibts dann in der App detaillierte Statistiken und Auswertungen. Als nettes Extra findet man auch einen Barometer, einen Kompass und einen Höhenmesser. 

Das BLICK-Testfazit: Die Huawei Watch GT ist als Fitnesstracker hervorragend, als Smartwatch noch verbesserungsbedürftig. Vor allem der Bereich Benachrichtigungen sollte dringend überarbeitet werden. Dann wäre die Uhr mit der unglaublich guten Akkulaufzeit ein toller Geheimtipp, der mit 199 Franken erst noch richtig günstig ist. 

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