Fossil Q Explorist HR im Test
Bremst Google die schöne Watch noch aus?

Die neue Fossil Q Explorist HR ist mit 279 Franken recht günstig und gehört zu den schönsten smarten Uhren auf dem Markt. Der Test muss zeigen, ob sie auch das Google-Betriebssystem verdaut.
Publiziert: 26.09.2018 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 11:28 Uhr
Lorenz Keller

Wer eine Smartwatch bauen will, ist nicht zu beneiden. Die Apple Watch hat den Markt aufgemischt und die Konkurrenz nicht nur bei den Stückzahlen abgehängt. Während der iPhone-Hersteller zum grössten Uhrenbauer der Welt geworden ist, kämpfen andere Hersteller um Aufmerksamkeit.

Das Problem: Wer nicht selbst ein Betriebssystem programmieren will, wie das der Schweizer Hersteller MyKronoz erfolgreich gemacht hat, der findet als nennenswerte Alternative einzig Wear OS von Google, früher bekannt als Android Wear.

Und im Gegensatz zum System für Smartphones war Google zwar bei den Uhren schneller als Apple, hat den Vorsprung aber schon bald wieder eingebüsst. Heute ist die Apple Watch rundum durchdacht, harmonisch und erfolgreich. Wear OS dagegen hat sich viel zu wenig weiterentwickelt und hinkt der Konkurrenz hinterher.

Die Fossil Q Explorist HR gibts für rund 279 Franken im Handel.
Foto: Lorenz Keller
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Die Fossil Uhr kommt mit neuem Wear OS

Immerhin gibts ein Update fürs Betriebssystem. Und die neue Fossil Q Explorist HR ist bereits damit ausgerüstet. Damit wird vor allem der Unterschied zwischen schickem Zifferblatt und den restlichen Menüs kleiner, die bisher ziemlich bieder aussahen.

Nun gefällt vor allem die Benachrichtigungs-Übersicht mit vielen Details und einfacher Bedienung. Mit einem Swipe von unten lässt sich diese ganz einfach aufstarten. Der einzige Vorteil gegenüber dem Apple Device: Android Assistant ist als Sprach-Helfer besser als Siri. Neu gibts intelligente Tipps und Hinweise, wie man das ja auch schon von Android auf den Smartphones gewohnt ist.

Auch der ganze Fitness-Bereich wurde ausgebaut, wie das ja auch die Konkurrenz gemacht hat. Optisch ist das schöner gelöst, die Funktionalität ist nun ähnlich wie bei Google Fit. Mit einem Wisch nach links lässt sich die Gesundheits-Oberfläche aufrufen. Es gibt mit Kardiopunkte und Aktivitätsminuten zwei neue Ziele, die man sich setzen kann.

Das schnelle Einblenden über die vier Seiten der Uhr entschädigt etwas dafür, dass die Zifferblätter bei Wear OS viel weniger Komplikationen integriert haben. Also kleine Info-Häppchen von relevanten Apps, wie das bei der Apple Watch der Fall ist – gerade bei der soeben erschienenen Series 4.

Design und Preis überragend, Akku unterdurchschnittlich

Wer die Fossil Q Explorist HR kauft, muss mit Wear OS leben. Das geht recht gut, wenn man sich auf die normalen Funktionen konzentriert – auf Benachrichtigungen, Messages, Kalender, Uhr oder Fitness.

Fossil spendiert einige hübsche Zifferblätter. Und es gibt einen Always-on-Bildschirm, der die Zeit auch anzeigt, wenn man die Uhr nicht aktiv nutzt. Mehr an Erweiterungen des Grundsystems kann der Hersteller fast nicht machen.

Ausser eine schöne Uhr bauen. Und das ist den Amerikanern durchaus gelungen. Die Q Explorist HR mit grossem 45-Millimeter-Gehäuse ist eine Augenweide. Das Edelstahl-Gehäuse gibts in sechs Farben. Uns hat die Kombination aus silberner Lünette und dunklem Gehäuse sehr gut gefallen.

Auch das Lederarmband passt dazu. Es ist allerdings nur von oben Leder, unten gibts eine Silikon-Schicht, was vor Schweissflecken schützen sollte. Eine spannende Kombination, der Tester würde aber ein Metall-Band oder ein Nylon-Geflecht vorziehen. Das kann man auch problemlos wechseln, alle 22-Millimeter-Bänder passen auf die Uhr.

Sonst gibts die Standard-Ausstattung für Android-Uhren: 4 GB Speicher etwa oder ein optischer Herzfrequenz-Sensor. Keine Begeisterung löst die Akkulaufzeit aus – hier unterbietet Fossil leider die Konkurrenz. Die Q Explorist HR hält nur einen Tag. Und ab und zu wird es am Abend richtig knapp.

Das BLICK-Testfazit: Fossil ist eine Modemarke. Das merkt man. Die Q Explorist HR gehört zu den schönsten smarten Uhren auf dem Markt – und es gibt sie gleich in ganz unterschiedlichen Varianten. Ja, dieselbe technische Basis nutzt der Fossil-Konzern auch für Tochtermarken wie Michael Kors, Diesel oder Skagen. Da hat man noch mehr Auswahl.

Mit 279 Franken ist die Fossil Q Explorist HR zudem preiswert. Insgesamt ein gelungenes Gesamtpaket, das nur bei der Akkulaufzeit schwächelt.

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