Diese Technik ist oft doppelt so teuer
Was taugt ein Kopfhörer mit Noise Cancelling für 120 Fr.?

Skullcandy bietet seine Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung zum Kampfpreis an. Im Test muss der Venue zeigen, ob er wirklich ein Schnäppchen ist.
Publiziert: 15.08.2019 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2019 um 13:39 Uhr
Digital-Redaktor Lorenz Keller hat die Skullcandy-Venue-Kopfhörer für 120 Franken getestet.
Foto: Lorenz Keller
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Lorenz Keller

Beliebte Bluetooth-Kopfhörer mit hochwertigem Klang und Noise Cancelling etwa von Bose, Sony, Sennheiser oder B&O kosten 250 bis 350 Franken. Unter 100 Franken bekommt man keine brauchbaren Over-Ear-Phones mit anständiger Akkulaufzeit.

Die neuen Skullcandy Venue gehören also mit 120 Franken zu den günstigen Angeboten, etwa bei Microspot.ch erhältlich. Doch kann das Headphone mit den teureren Konkurrenten mithalten oder ist es statt preiswert halt einfach rundum billig? Der BLICK-Test zeigt es.

Skullcandy-Fans werden beim Auspacken etwas enttäuscht sein. Denn die Kopfhörer erinnern gar nicht mehr an die Ursprünge der Marke in der Skater- und Snowboard-Szene. Stattdessen gibts ein recht langweiliger, schwarzer Hörer. Auch die weisse oder weinrote Variante ist kaum aufregender.

Langweiliges Design, toller Sound

Wer nicht auffallen will, der hat Freude daran. Besonders mutig oder unverwechselbar ist das Design aber leider nicht. Auch der zweite Eindruck ist nur mittelmässig. Zum Laden nimmt man ein veraltetes Micro-USB-Kabel. Und sowohl auf der Ohrmuschel wie auch am Bügel spürt man doch einiges an Plastik.

Immerhin, die Kopfhörer sind sehr leicht und man spürt sie kaum auf dem Kopf. Dazu trägt auch bei, dass die Ohrmuscheln sehr weich sind. Insgesamt sehr angenehm, auch um sie über Stunden zu tragen.

Zwei wichtige Fragen muss der Test beantworten. Wichtig natürlich, wie der Sound ist. Das ist natürlich immer subjektiv, aber die Venue bieten hier eine eher basslastige Klangkulisse, die ziemlich wuchtig daherkommt.

Vielleicht hört man etwas weniger Feinheiten als bei den doppelt so teuren Konkurrenten, aber das fällt nur bei sehr vielschichtigen Songs auf, die etwa auch ganz leise Stellen haben. Für klassische Musik ist der Kopfhörer sicher nicht ideal, für aktuelle Tracks aus dem Pop-, Dance-, Rap- oder Elektrobereich dagegen sehr. Insgesamt ein lebendiger Sound, der gefällt.

Viel Geräuschunterdrückung für 120 Franken

Eine positive Überraschung ist auch das Noise Cancelling, also die Geräuschunterdrückung. Die filtert sicher rund 80 Prozent der Umgebungsgeräusche heraus. Durchaus ein guter Wert in diesem Preisbereich. Wer im Flieger fast gar nichts mehr hören will, der wird  allerdings mit teureren Modellen von Bose oder Sony glücklicher.

Aber als Abschottung beim Musik hören ist das Noise Cancelling von Skullcandy eine ideale Ergänzung. Praktisch: Mit einem Knopfdruck kann man den Soundlevel absenken und die Mikrofone einschalten. So hört man alles rundherum, ohne den Kopfhörer abzunehmen.

Apropos Knöpfe: Die Bedienelemente sind alle hinter den Ohrmuscheln angebracht. Leider muss man sie etwas ertasten, mit einem Touchfeld auf der Aussenseite wäre das eleganter gelöst.

Sehr praktisch: Skullcandy hat die Anwendung «Tile» in die Kopfhörer integriert. Lädt man die passende App herunter, kann man den Venue damit verbinden und hat so immer den letzten Standort des Headphones. Ist er in Bluetooth-Reichweite, kann man gar einen Suchton abspielen lassen. Ideal für vergessliche Leute, die gerne Gadgets verlieren.

Das BLICK-Testfazit: Der Skullcandy Venue ist ein Geheimtipp – vor allem zum aktuellen Preis von 120 Franken. Ein gut klingender, insgesamt anständig verarbeiteter Kopfhörer, der auch beim Noise Cancelling überzeugt. Bei der doppelt so teuren Konkurrenz erhält man zwar noch etwas mehr Verarbeitungsqualität und vielleicht auch sonst etwas mehr Feinheiten, aber im Verhältnis von Preis und Leistung kann kaum jemand mithalten.

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