Denon Komponenten im Test
Darum ist die Stereoanlage unschlagbar

Gibts noch Gründe, eine klassische Stereoanlage zu kaufen? Die Denon 100er-Serie zeigt im Test, was sie soundtechnisch draufhat – wo aber das Konzept auch Grenzen hat.
Publiziert: 28.03.2018 um 13:04 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:43 Uhr
Lorenz Keller

In Zeiten von smarten Lautsprechern und Streaming-Diensten haben es klassische Stereoanlagen schwer. Schliesslich gibts guten Sound inzwischen auch im kompakten Design und für viel weniger Geld.

Die Denon 100er-Serie muss im Test beweisen, ob Hi-Fi-Komponenten nur etwas für Freaks und Ewiggestrige sind oder ob es auch im Smartphone-Zeitalter Gründe gibt, für eine gute Soundanlage Geld zu investieren.

Unser Equipment besteht aus dem CD-Player DCD-100, der für 600 bis 700 Franken erhältlich ist. Dazu kommt der Stereo-Receiver DRA-100 für 1000 bis 1250 Franken (die Preise sind im Online-Handel sehr variabel). Dazu kommen zwei private Magnat-Regallautsprecher. Mit 2500 Franken muss man also durchaus rechnen für einen solchen Aufbau.

Unsere Testanlage mit Denon DCD-100 (oben) und DRA-100, dazu die zwei Referenz-Regallautsprecher.
Foto: Lorenz Keller
1/10

Optisch schafft Denon den Spagat zwischen Tradition und Moderne problemlos. Die Komponenten können separat genutzt werden, sehen im Doppelpack aber richtig gut aus. Das Design mit viel Aluminium und Glas erinnert an aktuelle Smartphones. Dazu kommt ein monochromer, sehr scharfer OLED-Screen.

Stereoanlage mit Touch-Bedienung

Den Receiver kann man sogar über ein Touch-Feld bedienen – auch das sehr Handy-like. Allerdings übernimmt Denon mit dieser Optik auch eine der grossen Schwächen von iPhone und Co.. Die Glasoberflächen spiegeln stark, und jeder Fingerabdruck ist sichtbar.

Der OLED-Screen ist hell, aber nicht besonders gross. Daneben die Touch-Felder zur einfachen Navigation.
Foto: Lorenz Keller

Aber schick sieht das Teil schon aus. Und man kann zum Glück alles mit der Fernbedienung betätigen und muss die schönen Knöpfe und Regler nicht unbedingt in die Hand nehmen – auch wenn das haptische Feeling natürlich viel mehr Stereoanlagen-Erinnerungen weckt. Übrigens: CD-Player und Receiver kommen je mit einer separaten Fernbedienung, man kann aber auch beides nur mit einer steuern.

Analog ist dann allerdings nichts mehr bei Denon, sondern voll digital. Das sieht man schon am USB-Anschluss an der Vorderseite. iPhone einstecken, schon kann man Musik abspielen, und das sogar mit der Fernbedienung steuern. Auch alle anderen Verbindungsmöglichkeiten zum Receiver sind an Bord. Per WLAN kann man auf Internet-Radiosender zugreifen. Oder auf im Heimnetzwerk gespeicherte Musik. 

Den Receiver mit der Handy-App steuern

Auch Streaming über Spotify lässt sich problemlos einrichten. Für Smartphones gibts eine passende App, mit der man viele Funktionen direkt steuern und etwa nach Titeln und Playlists suchen kann. Allerdings ist sie nicht ganz so übersichtlich.

Aber insgesamt natürlich angenehmer als die Bedienung über den Screen. Der ist zwar durchaus in Ordnung, aber halt doch recht bescheiden. Wenn man etwa direkt nach Internet-Radiostationen suchen will, muss man sich durch mehrere Menüpunkte klicken. Denon löst das zwar vorbildlich, aber ohne Touchscreen und Handybildschirm ist das schon recht mühsam.

Der Denon DCD-100 CD-Player überzeugt mit dem unkomplizierten Einzugsmechanismus.
Foto: Lorenz Keller

Eine CD einschieben wie früher ist da deutlich komfortabler. Vor allem weil der DCD-100 keine Schublade hat, sondern man die Disc einfach in den Schlitz steckt, wo sie automatisch eingezogen wird. Schnell und unkompliziert. Mit dem mitgelieferten Koaxial-Kabel lässt sich der Player direkt anschliessen.

Der Stereo-Receiver DRA-100 verarbeitet die Signale digital und sorgt für ein unverfälschtes Klangerlebnis. Am besten schraubt man gar nicht gross am Equalizer rum. Sondern geniesst die kraftvollen Bässe und die vielen Sound-Details pur. Die 70-Watt-Ausgangsleistung kann man zu Hause eigentlich gar nicht ausnutzen. 

Das BLICK-Testfazit: Das Denon-Duo ist zwar nicht ganz günstig, rechtfertigt diesen Preis aber mit ausgezeichnetem Sound, der Mainstream-Multiroom-Systeme und Bluetooth-Boxen ganz schön alt aussehen lässt. Und man kann nicht nur streamen oder digitale Musik abspielen, sondern auch «alte» Medien wie CDs. Auch einen Plattenspieler anschliessen wäre kein Problem. Einzig bei der Bedienung sind noch nicht alle Vorteile der Smartphone-Welt eingeflossen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?