Byton-Weltpremiere auf der CES
Chinesen kopieren das Tesla-Prinzip

Spektakuläre Neuvorstellung an der CES in Las Vegas: Byton stellt sein erstes Elektroauto vor, ganz in Tesla-Manier. Dahinter steckt der iPhone-Bauer aus China und ein Ex-BMW-Manager.
Publiziert: 08.01.2018 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:10 Uhr
Das kann das neue Super-Auto aus China
2:12
Byton ist mehr als eine Tesla-Kopie:Das kann das neue Super-Auto aus China
Lorenz Keller aus Las Vegas

Die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas (USA) ist nicht nur die weltgrösste Technikmesse, sondern zieht seit Jahren auch viele Autofirmen an. Denn das Auto der Zukunft ist ein Gadget mit Elektroantrieb – Tesla hats vorgemacht.

Also der ideale Rahmen für Byton, ein seriennahes Konzept für einen Elektro-SUV vorzustellen. Der Markenname dürfte auch Autofans noch nicht viel sagen, doch das könnte sich schnell ändern. Nicht nur, weil das gezeigte Fahrzeug ziemlich spektakulär ist, sondern weil bekannte Namen und viel Geld hinter dem Projekt stehen.

Hinter der 2016 gegründeten Future Mobility Corporation (FMC) steckt der chinesische Internetkonzern Tencent und Foxconn aus Taiwan. Der Auftragsproduzent baut unter anderem für Apple alle iPhones. Byton hatte wichtige Mitarbeiter von BMW, Daimler, Google, Tesla und Nissan abgeworben. Chef ist Carsten Breitfeld, der bei BMW den Hybridsportwagen i8 entwickelte.

Modern designt, gefällig, aber nicht abgehoben oder zu futuristisch: das Byton Concept.
Foto: Zvg

Der Byton SUV kommt 2019 und kostet 45'000 Franken

Das erste Modell von Byton soll bereits 2019 in China auf den Markt kommen, 2020 dann in Europa. Der Preis des 4,85 Meter langen Byton soll bei rund 45'000 Franken liegen. Auffällig beim mittelgrossen SUV sind die LED-Streifen vorne und hinten, die dem heranlaufenden Fahrer auch gleich den Ladestand anzeigen.

Sonst ist das Design des SUV sehr modern, aber nicht zu futuristisch – wohl auch, weil man eine breite Käuferschaft ansprechen will. Gadget-Fans kommen trotzdem auf ihre Kosten. So gibts etwa keine Türgriffe mehr, stattdessen Touchsensoren. Geöffnet wird das Auto nicht mit einem Schlüssel oder einer App, sondern via Gesichtserkennung. Dazu sind Kameras in den Türen eingebaut.

Spektakulär dann der Innenraum. Keine Knöpfe, kein Schalter, stattdessen ein riesiges Display mit einer Breite von 1,25 Metern und einer Höhe von 25 Zentimetern. Der Fahrer hat auf dem Lenkrad zusätzlich einen 8-Zoll-Bildschirm. Bilder von den Aussenkameras, Informationen, Entertainment, alles lässt sich individuell konfigurierbar auf dem Riesenscreen darstellen. Natürlich haben auch die Passagiere hinten eigene Bildschirme.

Der Innenraum ist spektakulär: mit einem 1,25 Meter breiten Screen übers gesamte Cockpit. Der Fahrer hat auf dem Lenkrad einen zusätzlichen 8-Zoll-Screen.
Foto: Zvg

Gesichtserkennung und Gestensteuerung eingebaut

Gesteuert wird alles über Touchscreen, mit Gestensteuerung oder per Sprachsteuerung. Amazon Alexa ist bereits integriert. Jeder Sitzplatz hat eine Gesichtserkennung, sodass der Nutzer identifiziert und sofort seine Einstellungen geladen werden können. Der Byton wird übrigens auch schon fürs 5G-Zeitalter eingerichtet sein und kann übers Mobilfunknetz mit bis zu 10 Gbit/s Daten empfangen – sobald das überhaupt möglich ist.

Es gibt zwei Elektromotor-Varianten: Ein Hecktriebler mit umgerechnet 270 PS Leistung und 400 Nm Drehmoment. Und einen Allradler mit 540 PS und 710 Nm. Die Batterie soll 400 Kilometer Reichweite gewährleisten. Dank erweitertem Akkupack sollen es sogar 520 Kilometer sein. Der Hersteller verspricht auch, in den europäischen und amerikanischen Crashtests die Höchstnote zu erreichen. Auf der Plattform soll nach dem SUV auch eine Limousine und ein Van gebaut werden.

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