2050: Brille oder Chip?
Das kommt nach dem Smartphone

Vor 15 Jahren gabs noch keine Smartphones – in 30 Jahren werden sie wieder verschwunden sein. Die Aufgaben werden vernetzte Gadgets und künstliche Intelligenz übernehmen.
Publiziert: 23.05.2017 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:41 Uhr
Lorenz Keller

Was gestern noch nach Science-Fiction tönte, ist morgen schon Realität. Das gilt speziell für den Technik-bereich, wo die Entwicklung rasant vorangeht. So schafften Smartphones erst 2007 mit dem ersten iPhone den Durchbruch. Heute sind sie für viele Menschen das wichtigste Digital-Accessoire, über das das gesamte Leben läuft. 

In den nächsten Jahren verändern sich Smartphones fundamental. Sie erhalten faltbare Bildschirme, die dünn wie Papier sind. Der Rest der Technik wird kaum mehr Platz beanspruchen, weil alle Daten, Apps und ein Teil der Rechenleistung in die Cloud ausgelagert werden. Doch was kommt in 10, 20 oder 30 Jahren?

Mit Mikro-Gesten kann man etwa eine Smartwatch steuern. Ganz ohne Berührung.
Foto: zVg

Bei Google arbeitet eine ganze Abteilung an der Zukunft

Bei Google sucht eine Abteilung Antworten auf diese Frage. Google ATAP (Advanced Technology and Projects) forscht in ganz unterschiedliche Richtungen. So entwickeln sie Radarsensoren, so klein wie ein Microchip. Sie erkennen auch feine Bewegungen von Händen und Fingern und ersetzen Knöpfe und Touchscreens. Google experimentiert zusammen mit Levis auch mit digitalen Jeansjacken. Der Ärmel wird zum Touchpad, über den sich ein Gadget steuern lässt.

Die Nixie-Drohne soll bald auf den Markt kommen: Man trägt sie am Handgelenk, und nach dem Start macht sie automatisch ein Video-Selfie und kehrt wieder in die Hand zurück.
Foto: zvg

Allen Digital-Experten ist klar, dass das Smartphone an Bedeutung verlieren wird. «Es ist gut möglich, dass in fünf Jahren das Smartphone nicht mehr das wichtigste Kommunikationsgerät ist», sagte Sony-Chef Kazuo Hirai Anfang Jahr in einem Interview.

Textilien werden zum Touchpad, um Geräte zu bedienen.
Foto: zVg

Sensor-Textilien und Display-Linsen

Denn in einem vernetzten System braucht es keine zentrale Einheit mehr. Künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass jederzeit das richtige Gadget zum Einsatz kommt – abhängig davon, wo man gerade ist und was man gerade macht. Smarthome-Devices, intelligente Uhren, Virtual-Reality-Brillen oder Sensor-Textilien übernehmen so die Aufgaben der Smartphones. Im Internet of Things ist jeder Gegenstand mit der digitalen Welt verbunden.

Auch das Display-Problem dürfte in 30 Jahren gelöst sein: Brillen oder Linsen projizieren Informationen und Inhalte direkt aufs Auge. Und auch für Selfies braucht es kein Smartphone mehr: Dank Uhren oder Armbändern, die sich auf Knopfdruck in Mini-Drohnen verwandeln und automatisch das analoge Leben in den schönsten Bildern verewigen.

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