Über die nächsten 5 Jahre
Mit diesem Plan will PUBG ein eSport der Spitzenklasse werden

Vom 24. - 29. Juli findet in Berlin das PUBG Global Invitational statt. Es ist das bisher grösste PUBG-Turnier mit einem Preisgeld von drei Millionen US-Dollar. 20 Teams aus allen Ecken der Welt kämpfen darum. BLICK eSports war am ersten Tag dabei.
Publiziert: 24.07.2018 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:43 Uhr
Leo Wehrli

Im Presse-Bereich der Mercedes-Benz-Arena in Berlin ist es unruhig. Zwei brasilianische Journalistinnen mit blauen Haaren schiessen Fotos, die (vielen) koreanischen Kollegen sind intensiv am Diskutieren und checken ihr Equipment.

Alle Anwesenden werden gebeten, Kopfhörer anzuziehen, falls sie die Konferenz auf Englisch übersetzt haben möchten. Man merkt schnell: Heute wird in Berlin koreanisch gesprochen!

Dann betritt Changhan Kim die Bühne. Kim ist CEO der PUBG Corporation, der Firma hinter dem Battle-Royale-Spiel «PlayerUnknown's Battlegrounds». Als Kim zu sprechen beginnt und seine Vision für die eSports-Zukunft von PUBG erläutert, sind alle Journalisten plötzlich still und hören gebannt zu.

Der Fünfjahresplan von PUBG
 

PUBG ist gekommen, um zu bleiben. Die Strategie soll langfristigen Erfolg aufbauen.

Als erstes beteuert Kim, dass sie eSports nicht nur als Marketing-Instrument melken wollen. Die PUBG Corp. möchte langfristig PUBG als einen Top-eSports-Titel etablieren. Dazu haben sie einen 5-Jahresplan vorgestellt.

PUBG-CEO Changhan Kim spricht am Medien-Tag der PGI2018-Turniers in Berlin über seine Pläne, PUBG zu einem Top-eSports-Titel zu machen.
Foto: Alle Bilder: ZVG
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2018 sei das Jahr, in dem sie möglichst viele Dinge ausprobieren wollen. Es gehe darum, herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Man darf nicht vergessen, dass das Battle-Royale Genre (Last Man Standing) in der eSports-Szene noch sehr neu ist und es keine festen Abläufe und Regel-Sets gibt.

Ende 2018 soll ein solches Regel-Set präsentiert werden, das für alle Regionen der Welt gilt. Daraufhin soll in den Jahren 2019-2020 PUBG als eSports-Titel wirklich Fuss fassen. Ab 2021 möchte Kim, dass PUBG als eSports-Titel selbsttragend ist. Das heisst, dass sie finanziell mehr Einnahmen als Ausgaben haben.

Während der ganzen Präsentation wurde immer wieder betont, dass die Firma das eigentliche Spiel PUBG und PUBG als eSport als zwei verschiedene Produkte ansehen.

Das neue Turniersystem von PUBG

«Wir sind uns alle einig, dass die wahren Helden des eSports nicht die Firmen, sondern die Profispieler sind», sagt Kim. Deshalb will die PUBG-Corp ein System bieten, das es eSports-Teams, aber auch Amateuren, einfacher macht, professionell PUBG zu spielen.

«Wir haben mit verschiedenen Profi-Teams gesprochen und es gibt eigentlich immer zwei Probleme, denen sie sich gegenüber sehen. 1. Wie machen wir genug Geld? 2. Wieso sind die Regeln immer anders?», erklärt Kim.

Problem Nummer 2 soll mit dem global geltenden Regelwerk gelöst werden, das Ende Jahr veröffentlich wird. Gleichzeitig werden auch offizielle PUBG-Events in den grössten Länder-Regionen veranstaltet werden, die alle nach den selben Regeln und Formaten ablaufen. Wie diese genau aussehen, wollte Kim noch nicht verraten.

Nach dieser Pyramide sollen Turniere weltweit organisiert werden.


In jeder Region sollen Turniere auf einem dreistufigen System basieren.

1. Amateur-Turniere, die vor allem online stattfinden und auch von drittparteien organisiert werden dürfen.
2. Regionale Pro-Turniere, die streng nach den globalen Richtlinien von offiziellen Partnern organisiert werden.
3. Eine Weltmeisterschaft, an der die besten Teams aus den regionalen Turnieren teilnehmen dürfen.

Ein Jahr wird in zwei Saisons aufgeteilt. Die WM soll November/Dezember 2019 stattfinden.

So sieht die Saison-Struktur von PUBG aus. In den grauen Bereichen können Partner Turniere organisieren.

Ähnlich wie die Superleague


Wie man Pro werden kann, hat Kim auch erläutert. Wer sich in den Amateur-Turnieren beweist, kann einen sogenannten Semi-Pro-Status erreichen. Die besten Semi-Pros spielen dann Ende einer Saison gegen die schlechtesten Teams aus dem Profibereich um den Auf- bzw. Abstieg. Die neue eSports-Struktur soll 2019 inkrafttreten.

Rechts in der Präsentation ist das «Aufstiegssystem» ersichtlich.

PUBG Profis erhalten Gewinnanteile an Ingame-Artikeln


«Wir möchten zusammen mit den Teams ein faires System entwickeln, das durch eine Kombination von Preisgeldern, Merchandise und Ingame-Inhalten finanziert wird», sagt Kim.

Genaue Details will Kim noch nicht verraten. Es sollen aber kosmetische Ingame-Artikel (Skins, Kleidungsstücke etc.) verkauft werden mit dem Brand des jeweiligen Teams. Ein Teil des Gewinns fliesst dann ans Team. Wie viel das sein wird, habe die PUBG Corp. noch nicht bestimmt.

So macht das Zuschauen mehr Spass


Bisher hat noch niemand so genau herausgefunden, wie man ein Battle-Royale-Turnier am besten auf Streams überträgt. Es hat zu viele Spieler an zu vielen verschiedenen Orten.

Kims Lösung: An offiziellen PUBG-Events soll für jedes Teilnehmende Team ein einzelner Stream inklusive Caster und Observer organisiert werden. So können Fans das Turnier aus der Perspektive ihres Lieblingsteams verfolgen.

Nach der letzten Ankündigung verlässt Kim die Bühne. Er wird aber gleich zurück kommen, denn die Journalisten warten schon gespannt darauf, ihm Fragen stellen zu können.

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