E-Sport wird zum Riesengeschäft
Gamer räumen Millionen ab

Lange wurden E-Sportler – Gamer, die bei Turnieren antreten – belächelt. Doch inzwischen kämpfen einige von ihnen um riesige Preisgelder.
Publiziert: 02.11.2017 um 23:28 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:24 Uhr
Martin Steiner

«Mit Spielen kannst du später aber kein Geld verdienen.» Diesen Satz dürften viele Kinder und Jugendliche von ihren Eltern hören. Zum Beispiel, wenn der Nachwuchs wieder viel zu lange mit dem neuen «Fifa» in der Spielekonsole vor dem Fernseher sitzt. Doch der Spruch ist inzwischen überholt.

Spielen vor 15'000 Zuschauern

«Dota 2» ist eines der weltweit beliebtesten Online-Spiele. Das zeigt sich unter anderem am jährlich veranstalteten Turnier «The International». 18 Teams kämpften im August 2017 vor 15'000 Zuschauern in Seattle um Ruhm und Ehre. Und um ein Preisgeld von umgerechnet 24,7 Millionen Franken, die bisher höchste Preissumme bei einer E-Sport-Veranstaltung. Alleine die fünf Mitglieder des Siegerteams – darunter der weltweit erfolgreichste E-Sportler Kuro Salehi Takhasomi aus Deutschland – konnten über 10 Millionen Franken abräumen. Zum Vergleich: Rafael Nadal erhielt für seinen diesjährigen Triumph bei den US Open 3,7 Millionen Franken. Das ganze Turnier war mit 50,4 Millionen Franken dotiert.

In «Dota 2» arbeiten fünf Spieler zusammen, um die feindliche Basis zu erobern.


E-Sport bedeutet so viel wie elektronischer Sport und meint den Wettkampf zwischen Gamern. Besonders populär sind solche Veranstaltungen in den USA und in Südkorea, wo sie auch im TV übertragen werden. Ansonsten zeigen die Veranstalter – primär die Hersteller der Games – ihre Turniere dort, wo auch die junge Zielgruppe zu finden ist: Im Livestream über verschiedene Internetplattformen. Im Fall des «Dota 2»-Turniers schauten sich auf diesem Weg 400'000 Personen das Finale an.

Mit einem Karriere-Preisgeld von 3,4 Millionen Franken ist Kuro Salehi Takhasomi aus Deutschland der erfolgreichste E-Sportler der Welt. Seine Spezialität ist das Strategiespiel «Dota 2».
Foto: dpa
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Auch eine Weltmeisterschaft kennen die E-Sportler. Diese findet dieses Jahr am 8. November im südkoreanischen Busan statt. Dort treten auch elf Schweizer Spieler an, um in drei verschiedenen Spielen den Titel zu holen. Der Stellenwert der Veranstaltung ist umstritten, da wichtige Länder wie Deutschland und die USA keine Mitglieder des veranstaltenden Verbandes IESF sind.

Noch gibt es in der Schweiz keine eigene Liga

In der Schweiz selbst steckt E-Sport noch in den Kinderschuhen. Allerdings beschäftigen inzwischen mehrere Schweizer Fussballklubs wie der FC St. Gallen oder der FC Basel eigene E-Sportler, die jetzt mit dem Spiel «Fifa 18» gegeneinander antreten. Eine klare Struktur, wie eine eigene Liga, fehlt aber im Unterschied zu anderen europäischen Ländern. Auch vom E-Sport zu leben ist auf nationaler Ebene noch nicht möglich.

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Am 21. November steht die Schweiz im Zeichen der Digitali­sierung: Die Initiative Digital­switzerland führt zusammen mit über 40 Unter­nehmen und ­Institutionen den 1. Natio­nalen ­Digitaltag durch. ­Damit soll Inter­essierten die ­Digitalisierung näher­gebracht und ­anschaulich gezeigt werden, ­welche Chancen sie bietet.

Der europaweit einzigartige Anlass steht ­unter dem Patronat von Bundespräsidentin Doris Leuthard und Bundesrat Johann Schneider-­Ammann, und auch Bundesrat Alain Berset engagiert sich. BLICK berichtet in einer ­losen Serie über Spannendes rund um die Digitalisierung – und ist am 21. November auch dabei.

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Dabei betreiben E-Sportler in Sachen Training einen Aufwand, der sich mit «echten» Sportarten vergleichen lässt. Besonders in Strategiespielen gilt es, mit allerhöchster Konzentration und Fokus zur Sache zu gehen. Bei «Starcraft»-Turnieren dirigieren die Spitzenspieler ihre Armeen mit über 300 Befehlen pro Minute übers Schlachtfeld. In intensiven Gefechten kann es auch mal das Doppelte – zehn Befehle pro Sekunde – sein. In Sachen Tastaturanschlägen übertreffen die Spieler hier locker auch schnelle Schreiber. Klar ist, dass viele E-Sport-Varianten auf Spitzenniveau eine sehr mechanische Angelegenheit sind. Dass man mit «Spielen kein Geld verdient», behält so betrachtet vielleicht doch seine Richtigkeit.

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