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BLICK beantwortet 12 Fragen zum iPhone 12
Ist beim Pro wirklich nur die Kamera besser?

Ab Freitag, 23. Oktober sind die neuen iPhones offiziell erhältlich. Wir haben sie schon getestet und sagen, für wen sich welches Modell lohnt – und warum man noch ein wenig warten soll.
Publiziert: 22.10.2020 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2020 um 08:59 Uhr
Thomas Benkö

Was ist der Unterschied zum iPhone 11?

Das Design ist eckiger. Im Innern steckt ein 5G-Chip für das schnelle Internet der fünften Generation. Das Gehäuse und der Bildschirm sind in der Regel ein kleines Stück grösser. Alles in allem sind die diversen Prozessoren noch schneller. Und neu hält das kabellose Ladegerät dank Magnet besser an seinem Platz. Aber ehrlich gesagt wird ein Besitzer eines 11er-Geräts nicht einen Quantensprung feststellen. Je älter aber das Gerät, desto eher lohnt sich ein Wechsel.

Ist beim Pro wirklich nur die Kamera besser?

Provokativ gesagt: Ja. Praktisch alle wirklichen Unterschiede beschränken sich auf das Kamerasystem. So verfügt das iPhone-12-Pro-Modell über 3 Kameras (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und Teleobjektiv), das normale 12 über 2 (Ultraweitwinkel und Weitwinkel). Aber auch die reichen im Alltag vollkommen. Zudem findet man den Lidar-Scanner nur beim Pro (mehr dazu unten).

Fast alle restlichen Features wie 5G, Prozessor und Akku-Laufzeit sind genau gleich.

Vor allem an den Kameras zu unterscheiden: Das iPhone 12 hat zwei Linsen – das Pro deren drei.
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Nicht besser, aber anders ist das Gehäuse. Beim Pro besteht es aus Edelstahl, beim Normal-Modell aus Aluminium. Einzig wer das grösste iPhone will, ist gezwungen, zum Pro-Modell zu greifen. Nur hier gibts die Max-Version mit 6,7-Zoll-Display.

Bei den Speichergrössen reicht das Pro bis 512 Gigabyte, beim billigeren Bruder ist bei 256 Gigabyte Schluss.

Was bedeutet Lidar?

Der Lidar-Sensor steckt im Pro-Modell. Das Wort ist die englische Abkürzung für light detection and ranging. Laut Wikipedia ist es «eine dem Radar verwandte Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung». Das iPhone Pro nutzt Lidar für Nachtmodus-Porträts, schnelleren Autofokus bei wenig Licht und bessere Augmented Reality.

Wie funktioniert der MagSafe-Lader?

Es war eine der grössten Überraschungen bei der Vorstellung des neuen iPhone 12. Apple gab zu, dass das bisherige System zum kabellosen Laden mangelhaft war und manchmal nicht klappte, weil das Gerät verrutschte. Hier präsentierte Apple nun eine einfache wie geniale Idee: MagSafe. Beim MacBook werden die magnetischen Ladestecker schon seit Jahre erfolgreich verwendet. Nun kommt die Technik aufs iPhone. Die Ladeplatte schnappt dank Magnet auf der iPhone-Rückseite auf den richtigen Platz und hält genügend fest an Ort, dass man das iPhone am Kabel hochziehen kann. Im ersten BLICK-Test funktionierte das kabellose Laden auch recht gut. Auch wenn die kabellose Variante mit 15 Watt ein wenig schwächer ist als das die Kabelversion mit 20 Watt, ist das Telefon über Nacht locker geladen.

Kann man auch mit Hülle kabellos laden?

Eigentlich ja. Je weiter weg die Ladeplatte aber vom iPhone weg ist, desto weniger Leistung hat sie. Es geht um Millimeter. Apple produziert extra neue Hüllen, in denen MagSafe eingebaut ist. Natürlich kosten die extra.

Brauche ich für das neue iPhone noch ein extra Panzerglas?

Fast kein Smartphone-Besitzer schafft es heutzutage, den Handy-Display nicht zu zerdeppern. Schliesslich bestehen die Geräte praktisch nur noch aus einem riesigen Bildschirm. Ein Schutzglas ist hier die billigere Variante, als eine Reparatur. Beim iPhone 12 verspricht Apple dank «Ceramic Shield» auf der Vorderseite allerdings eine viermal bessere Sturzfestigkeit, als beim Vorgängermodell. Ob das aber wirklich so ist, wissen wir nicht. Wir habens nicht übers Herz gebracht unser Testgerät willentlich auf den Asphalt zu crashen.

Kann ich mit dem iPhone tauchen gehen?

Nicht direkt. Aber während das iPhone 11 laut Apple 30 Minuten in einer Tiefe von zwei Metern überlebt, sinds beim iPhone 12 gleich sechs Meter.

Welches iPhone 12 ist am billigsten?

Die Frage ist eher: Welches iPhone 12 ist am wenigsten teuer. Es ist ein Gerät, dass es erst in rund drei Wochen gibt: die verkleinerte Version des iPhone 12 namens «Mini». Es ist bereits ab 779 Franken erhältlich. Zum Vergleich: Das grösste iPhone 12 Pro Max ist fast doppelt so teuer. Wer wirklich sparen will, kauft ein iPhone SE, das ab 448 Franken zu kaufen ist.


64 GB128 GB256 GB512 GB

iPhone 12 mini

779 Fr.839 Fr.959 Fr.--

iPhone 12

879 Fr.939 Fr.1059 Fr.--

iPhone 12 Pro

--1129 Fr.1249 Fr.1489 Fr.

iPhone 12 Pro Max

--1229 Fr.1349 Fr.1589 Fr.

Wird mit 5G der Akku noch schneller leer?

Mehr Leistung bedeutet meistens mehr Energieverbrauch. Und ja: 5G saugt mehr Akku. Die iPhones bieten bei 5G drei Stufen an:

  • 5G aktiviert (hier läuft die fünfte Generation immer. Auch, wenn das Handy etwa in der Hosentasche steckt).
  • 5G automatisch (hier schaltet das iPhone 5G nur zu, wenn es wirklich wichtig ist. Ansonsten laufen die Dienste auf 4G).
  • 4G (wie der Name sagt, kann man das iPhone auch zwingen, gar nicht mit 5G zu kommunizieren. Etwa, wenn man unterwegs ist und auf eine extralange Akku-Laufzeit angewiesen ist).

Ist das Internet mit 5G wirklich schneller?

Wie immer lautet hier die Antwort: Theoretisch ja. Bei optimalen Bedingungen schafft das iPhone laut Apple Speeds von bis zu 4 Gigabit pro Sekunden. Im BLICK-Alltagstest auf Zürcher Strassen blieb der Zähler bei 440 Megabit/s stehen – bei 4G sinds knapp über 100 Megabit/s*. Neben der Geschwindigkeit gibt es einen weiteren Vorteil: Dank anderen Frequenzbändern kann das 5G-Netz noch Kapazitäten haben, auch wenn das 4G-Netz schon ausgelastet ist.
Anm. d. Red.: In einer ersten Version dieses Artikels hiess es, dass 5G nicht wirklich schneller als 4G ist. Das war falsch. Wir haben zu spät gemerkt, dass die Blick-Abos auf rund 100 MBit/s limitiert sind. Bei einem zweiten Test mit aufgebohrten Abos flutschte 5G prima. BLICK entschuldigt sich für den Fehler.

Haben die neuen iPhones wieder einen Fingerprint-Sensor?

Seien wir ehrlich: Maskenpflicht und Gesichtserkennung vertragen sich nicht wirklich. Etwa, wenn man im Laden schnell mit Apple Pay bezahlen will. Android-Konkurrenzprodukte (etwa das Oppo) umgehen dieses Problem, indem unter dem Bildschirm ein Fingerprintsensor versteckt ist. Bei den neuen iPhones sucht man diese Technik allerdings vergeblich.

Muss ich das Ladegerät wirklich selber kaufen?

Es ist der umstrittenste Move. Unter dem Deckmäntelchen der Ökologie liefert Apple das iPhone 12 in einer kleineren Schachtel aus. Ladegerät und Ohrhörer fehlen – nur ein USB-C-Kabel ist drin. Apple sagt, dass viele iPhone-Besitzer schon ein Ladegerät zu Hause haben. Dies stimmt allerdings nur bedingt. Wer die volle Ladepower nutzen will, braucht ein USB-C-Ladegerät – und das wird erst seit dem iPhone 11 mitgeliefert. Wer das Ladegerät nachträglich dazukaufen will, muss bei Apple 25 Franken zahlen.

Fazit

Das iPhone 12 ist ein tolles Smartphone. Zahlungskräftige Schweizer Fans werden wohl eh zum teureren Pro-Modell greifen, auch wenn das normale 12er-Modell fast gleich viel kann. Wir sind allerdings sehr aufs Mini-Modell gespannt, welches in ein paar Wochen auf den Markt kommt. Man kann es wohl besser mit einer Hand bedienen. Schliesslich ist grösser nicht immer besser.

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