Reaktionen zum Bundesratsentscheid
«Ich freue mich auf einen sicheren Beizenbesuch»

Der Bundesrat weitet die Zertifikatspflicht aus: Ab Montag darf nur noch in Café, Fitnesscenter und Co., wer den QR-Code hat. Ein Entscheid, der spaltet – in der Blick-Community gehen die Wogen hoch.
Publiziert: 08.09.2021 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2021 um 18:34 Uhr
Community-Team

Jetzt ist es fix: Wer Restaurant, Fitnessstudio, Museum und andere Freizeiteinrichtungen besuchen will, braucht ab Montag zwingend ein Covid-Zertifikat, welches eine vollständige Impfung, Genesung oder einen negativen Corona-Test bescheinigt. Dies hat der Bundesrat soeben in einer Pressekonferenz kommuniziert.

Gesundheitsminister Alain Berset hatte am Dienstagmorgen einen entsprechenden Antrag eingereicht. Die Pläne des Bundesrates sorgen für heisse Diskussionen in der Community – 2000 Kommentare zählt alleine der Beitrag von gestern, der das Vorhaben des Bundesrates ankündigte. Die Frage, ob ein Besuch im Restaurant mit den strengeren Richtlinien noch drinliegt, spaltet. Das zeigte auch unsere Umfrage von gestern.

Das richtige Mittel gegen volle Intensivstationen?

Eine knappe Mehrheit gab an, trotz Zertifikatspflicht weiter in die Beiz zu gehen. 35 Prozent der Community wird unter dem neuen Regime auf einen Besuch verzichten (Stand 8. September). Zu ihnen gehört Markus Tschirren: «Zum Glück war ich heute noch in der Beiz – wohl das letzte Mal für einige Wochen. Ich werde jedenfalls keine dieser betroffenen Einrichtungen mehr besuchen», schreibt er. Zwei von zehn Leserinnen werden hingegen just dank der neuen Regeln wieder ein Lokal betreten.

Ein QR-Code, der auch ein Eintrittsticket ist: Das Covid-Zertifikat.
Foto: keystone-sda.ch
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Einige Leser zweifeln, ob die Zertifikatspflicht wirklich das richtige Mittel ist, um eine Überlastung der Intensivstationen zu vermeiden. So schreibt Leser Peter Amberg: «Die Impfquote wird sich deshalb nicht viel verbessern. Diese Massnahme ist untauglich für eine bessere Durchimpfung. Wo die Argumente fehlen, wird mit scheinbaren Privilegien versucht zu überzeugen. Ausser einer Spaltung der Gesellschaft wird nichts erreicht.»

Leser Hans-Peter Schär unterstützt die Impfung grundsätzlich, findet aber: «Dass mit der Zertifikatspflicht Impfdruck gemacht wird, schiesst weit übers Ziel hinaus.» Er sei grundsätzlich gegen das Zertifikat, schreibt Leser Ingo Heidbrink. «Aber wenn man es schon einführt, verstehe ich nicht, wieso es nicht auch im öffentlichen Verkehr angewendet wird. Dort laufen sich mit Abstand am meisten Leute über den Weg.»

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Vorfreude auf sicheren Restaurantbesuch

Leser Peter Meyer begrüsst den Entscheid des Bundesrates: «Endlich wird das Zertifikat genutzt! Diejenigen, welche die Pandemie mit einem Rössli extra krumm bekämpfen, die Maske unter der Nase tragen und immer über die in Bern fluchen, werde ich nicht vermissen», schreibt er. «Ich freue mich auf einen sicheren Beizenbesuch».

Einen Schritt weiter geht Leserin Anna Weber. Sie findet: «Man hätte die Impfung von Anfang an für obligatorisch erklären müssen. Ein solches Chaos an den Spitälern hätte man damit vermeiden können.» Andere wiederum bemängeln den Spardruck im Gesundheitswesen: «Fakt ist, dass wir in den letzten Monaten Pflegepersonal verloren haben, weil die ganze Politik nicht fähig war, zumindest die Löhne anzuheben und nicht nur zu klatschen», schreibt Leser Thomas Schneider.

Er habe kein Problem mit dem Zertifikat, schreibt Leser Manfred Ackermann. «Aber was bringt der Entscheid wenn in den Schulen, wo offensichtlich ein grosser Teil der Infektionen stattfinden, keine erweiterten Massnahmen ergriffen werden? Dann wird das Ganze wieder nur auf dem Buckel der Wirtschaft ausgetragen. Dieses Problem betrifft dann wieder alle.»

«Die Alternative wäre die Schliessung»
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Zertifikat ab Montag:«Die Alternative wäre die Schliessung»

Aufklärung statt Einschränkung

Leserin Tamara Brügger hat bereits Erfahrung mit der Zertifikatspflicht. «Ich reiste von Juni bis August durch Europa und die Zertifikatspflicht war Standard in Restaurants, Hotels, Kinos, Museen, etc. – kein Problem. Wird Zeit, dass in unserem Land für einige Zeit auch diese Regeln gelten», schreibt sie. Leser Roland Eichler ergänzt: «Es gibt Länder, da wären die Menschen dankbar, wenn genug Impfstoff vorhanden wäre!»

Leser Martin Arnold hingegen schlägt vor, anderswo anzusetzen: «Eine aufklärende Impfkampagne würde helfen – keine Werbekampagne. Es werden sich jetzt sicher einige widerwillig impfen lassen, aber die grosse Zahl wird es nicht sein. Daten zur Sicherheit der Impfstoffe sind genug vorhanden.»

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