Leben mit Endometriose – Betroffene erzählen von ihrem Leiden
«Kinder kann ich leider keine haben, aber ich lebe!»

Nach wie vor wird das Thema Menstruation tabuisiert. Zeit, dass wir darüber reden. Blick hat gefragt: Wie geht es dir während der Regelblutung? Hier sind eure Antworten.
Publiziert: 13.07.2021 um 17:17 Uhr
Community-Team

«Willst du Kinder? Oder willst du die Schmerzen therapieren?» Eine Frage, der sich viele Frauen stellen müssen. Frauen, die an Endometriose leiden.

Erst gerade hat Yasmina C. (25) Blick von ihrem monatlichen Leiden erzählt. «Die Ärztin hat mir gesagt, Periodenschmerzen seien normal, ich solle mich nicht so anstellen», sagt sie. Ein Satz, der viel zu viele Frauen mit ihren Beschwerden alleine lässt.

Ihre Krankheit hatte ihr Leben fest im Griff. Bis sie operiert wird. Die Ärzte entfernen alle entzündeten Knoten und Verwachsungen aus ihrem Bauch. «Seitdem geht es mir viel besser.» Geheilt ist Yasmina jedoch nicht. Sie muss damit rechnen, dass die Verwachsungen wiederkommen: «Es wird sicher nicht meine letzte OP gewesen sein.»

Leben mit Endometriose, für viele ein schmerzhafter Alltag.
Foto: Getty Images/Science Photo Library RF
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Auch Frauen aus der Community sind betroffen

Blick will das Thema aufgreifen und die Probleme sichtbarer machen. Zeit, darüber zu reden. Deswegen haben wir euch gefragt, ob auch ihr an Endometriose oder während der Menstruation an starken Beschwerden leidet.

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«Keiner glaubte mir»

Eine anonyme Leserin macht gleich den Start. Bei ihr fingen die Beschwerden bereits im Alter von zwölf Jahren an. Die Schmerzen waren schon damals so stark, dass sie sogar das Bewusstsein verlor. Ihr war rund um die Uhr schlecht, sie lag zu Hause, weinend vor Schmerzen. «Obwohl die Krankheit klar diagnostiziert wurde, glaubten mir die wenigsten. Ich wollte so nicht mehr.» Erst seit sie ihre Gebärmutter vor einem Jahr entfernen liess, hörten die höllischen Schmerzen auf. «Kinder kann ich leider keine haben, aber ich lebe!»

«Es ist jeden Monat ein Kampf»

Auch Leserin Alexandra kämpft sich jeden Monat durch. Bei ihr beginnen die Beschwerden bereits eine Woche vor der Menstruation, dann die Krämpfe und Schmerzen, es sei ein Kampf. «Ernst genommen fühlte ich mich noch nie, weder von Ärzten noch von der Gesellschaft. Ist halt normal.»

«Dank der Pille bin ich einigermassen schmerzfrei»

«2018 hatte ich eine OP», seitdem kann Leserin Ramona G. einigermassen ohne Schmerzen ihren Alltag meistern. Sie meint, man müsse sich halt entscheiden, ob man lieber Kinder will, oder die Schmerzen therapieren lässt.

«Du bildest dir das nur ein»

Auch Maddie erzählt von ihrem Leiden. Täglich hatte sie Schmerzen, am schlimmsten während der Monatsblutung. Sechs Jahre lang hatte sie unzählige Arztbesuche, bei denen es immer wieder hiess «alles ist ok bei dir …» oder «du bildest dir das nur ein …». Die Schmerzen sind zwar nach unterschiedlichen Behandlungen immer noch da, aber nicht mehr täglich. «Endometriose ist nicht nur eine Erkrankung des Unterleibs, es ist viel eher eine Ganzkörpererkrankung.»

«Ich wäre um ein Haar gestorben»

Sabrina P. musste einen Arzt nach dem anderen aufsuchen, wurde sogar in die Psychiatrie abgeschoben! «Mittlerweile wurde ich elf Mal wegen der Endometriose operiert und hatte so starke Blutungen, dass ich um ein Haar gestorben wäre.» Heute ist sie 34 Jahre alt, und wurde trotz einem riesen Kampf Mutter von zwei Kindern. «Leider habe ich immer noch starke Probleme und die nächste OP steht auch schon im Raum. Endometriose ist weit mehr als nur Regelschmerzen!»

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Was ist Endometriose?

Bei den Betroffenen kommen Zellen der Gebärmutterschleimhaut, die sich während des Zyklus aufbauen und dann bei der Periode abbluten, auch ausserhalb der Gebärmutter vor, beispielsweise auf dem Bauchfell, im Bauchraum oder anderen Organen. Diese «verirrten» Zellen reagieren ebenso auf die Zyklushormone wie die Zellen in der Gebärmutter – es kommt zu Blutungen und Entzündungsreaktionen an den betroffenen Stellen.

Zur Linderung können Hormonbehandlungen, Schmerztherapien oder auch operative Eingriffe vorgenommen werden.

Getty Images

Bei den Betroffenen kommen Zellen der Gebärmutterschleimhaut, die sich während des Zyklus aufbauen und dann bei der Periode abbluten, auch ausserhalb der Gebärmutter vor, beispielsweise auf dem Bauchfell, im Bauchraum oder anderen Organen. Diese «verirrten» Zellen reagieren ebenso auf die Zyklushormone wie die Zellen in der Gebärmutter – es kommt zu Blutungen und Entzündungsreaktionen an den betroffenen Stellen.

Zur Linderung können Hormonbehandlungen, Schmerztherapien oder auch operative Eingriffe vorgenommen werden.

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