Geschlossene Kommentarspalten
Warum du bei Windisch nicht kommentieren darfst

Bei gewissen Themen sind die Kommentarspalten von Anfang an geschlossen. Warum wir uns bei den Artikeln um die Gemeinden Windisch und Seegräben dazu entschieden haben, sie zu schliessen, erfährst du hier.
Publiziert: 01.03.2023 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2023 um 13:16 Uhr
Aus diesen Liegenschaften in Windisch AG müssen die Mieterinnen und Mieter möglicherweise bald ausziehen. Neue Nutzer sollen bis auf Weiteres Asylsuchende sein.
Foto: Donghi Ralph (dnp)
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Andreas HobiTeamlead Community

«Warum gibt es zu diesem Artikel keine Lesermeinungen?», «Warum sind bei heiklen Themen die Kommentarspalten nicht geöffnet?», «Man will dem Bürger die Gelegenheit verwehren, die Wahrheit in diesem Skandal zu äussern – Pfui!» – solche und noch weitere Meldungen haben wir in der Blick-Redaktion in den letzten Tagen erhalten.

Grund dafür sind unsere Artikel über die Gemeinden Windisch AG und Seegräben ZH – an beiden Ortschaften müssen Mieterinnen und Mieter ihre Wohnungen räumen. Diese werden in Asylunterkünfte umfunktioniert. Praktisch bei jedem Artikel und Video haben wir uns entschieden, die Kommentarfunktion zu deaktivieren.

Kommentarspalte soll Mehrwert sein

Vorweg gilt: Blick möchte seinen Leserinnen und Leser die Möglichkeit geben, sich an der Diskussion beteiligen – und darum sind im Normalfall die Kommentarspalten auch offen. Unser Moderationsteam prüft aufwändig jeden einzelnen Kommentar.

Es gilt leider auch: Bei gewissen Themen wie Asylwesen, Migration etc. ist die grosse Mehrheit der Kommentare jeweils nicht publizierbar, weil hetzend, rassistisch oder justiziabel.

Genau solche Kommentare wären aus unserer Erfahrung bei diesen Artikeln mehrheitlich geschrieben worden. Und das, obwohl Asylsuchende gar nichts dafür können, dass diesen Mieterinnen und Mietern das Zuhause weggenommen wird. Dafür verantwortlich sind die Entscheidungsträger hinter diesen Aktionen – wie etwa Behörden oder Immo-Firmen. Nur: In der Kommentarspalte wäre der Eindruck ein anderer gewesen.

Und es gilt festzuhalten: Es besteht weder ein Anrecht darauf, dass ein Kommentar freigeschaltet wird, noch hat Blick eine Pflicht, überhaupt eine Kommentarspalte anzubieten. Zahlreiche Medienhäuser im In- und Ausland haben die Kommentarfunktion bereits deaktiviert.

Wir möchten mit den Kommentarspalten unseren Leserinnen und Lesern einen Mehrwert zu den Blick-Artikeln bieten. Es soll ein Ort sein, wo debattiert und diskutiert werden kann. Das kann auch einmal hart und direkt sein, aber soll immer fair und respektvoll bleiben.

Nicht jede Story bietet diesen Mehrwert. Wenn die Redaktion evaluiert, dass hauptsächlich Kommentare unter der Gürtellinie geschrieben werden, dann macht eine Diskussionsfunktion schlicht keinen Sinn.

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