Fans schiessen scharf gegen Playoffs in der Super League
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Schimpf und Schande im Netz:Fans schiessen scharf gegen Playoffs in der Super League

Das meint die Community zur Schweier Fussball-Revolution
«Ich finde es absolut hirnrissig!»

Die Beschlüsse der Swiss Football League finden wenig Anklang bei der Blick-Community. Der grösste Teil unserer Leserinnen und Leser kann mit den Reformen überhaupt nichts anfangen.
Publiziert: 20.05.2022 um 16:17 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2022 um 18:04 Uhr
Die Revolution im Schweizer Fussball kommt!
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Diese Änderungen werden den Schweizer Fussball in der übernächsten Saison so richtig auf den Kopf stellen: Ab der Saison 2023/24 umfasst die Super League zwölf statt der bisherigen zehn Teams. Und die Meisterschaft wird neu in drei Phasen aufgeteilt. In der Qualifikationsrunde gibt es 22 Spieltage, an denen jede Mannschaft ein Heim- und Auswärtsspiel gegen die anderen elf Klubs bestreitet. Dann kommt Phase zwei – die Finalrunde: Da spielen die besten sechs aus der ersten Phase in der Champions-Gruppe – und die Klubs auf den Plätzen sieben bis zwölf in der Relegations-Gruppe (ohne Punkteteilung respektive -halbierung). Auch da heissts dann wieder: Alle gegen alle. Mit jeweiligen Heim- und Auswärtspartien, womit je zehn weitere Runden zusammenkommen.

Eine Blick-Umfrage zeigt: Mit den Änderungen sind die Leserinnen und Leser gar nicht zufrieden. Über 21'000 haben abgestimmt, 39 Prozent haben sich für die Option «Mir gefallen die Reformen grundsätzlich nicht» entschieden. 36 Prozent können sich zwar mit der Aufstockung auf zwölf Teams anfreunden, haben an den Playoffs kein Interesse. Für die umgekehrte Wahl haben sich gerade einmal drei Prozent entschieden. Und nur jede fünfte Stimme findet die Idee super und verspricht sich dadurch mehr Spannung – bis ganz zum Schluss.

So funktioniert der neue Playoff-Modus der Super League
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«Spannung bis zum Schluss»:So funktioniert der neue Playoff-Modus der Super League

«Die SFL interessiert sich nicht mehr für die Fans»

Das klare Voting-Resultat widerspiegelt sich auch in der Kommentarspalte. Leser Daniel Ehrismann ist sich seiner nächsten Schritte sicher: «Dann wars das mit meinen Saisonkarten. Nächste Saison ist damit meine letzte Saison. Ich hoffe, das gibt für den Verband einen Rohrkrepierer. Ich sage sinkende Zuschauerschnitte voraus!»

Auch Marco Schmidli kann sich mit allen Änderungen überhaupt nicht anfreunden: «Warum hat man bloss ohne Not einen zwar nicht perfekten, aber guten Modus abgeschafft? Das Niveau in der Super League wird dadurch sicher nicht besser. Playoffs im Fussball? Das passt zum Fussball wie ein Skilift zu Rimini. Der Achte der Liga spielt eventuell Europacup? Dies, obwohl heute bereits der Drittplatzierte international keine Chancen auf Erfolge hat. Und welche zwölf Mannschaften spielen dann in der Challenge League? Unter anderem Breitenrain, Cham und Bavois? Und Wil und Yverdon steigen auf? In einigen wenigen Jahren wird man sich dann wahrscheinlich wieder eines Besseren besinnen.»

«Sehr guter Tag für Schweizer Fussball»
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Blick-Böni zu Playoff-Protest:«Sehr guter Tag für Schweizer Fussball»

Vor allem die Playoffs machen den allermeisten Leserinnen und Lesern zu schaffen. «Playoff-Modi gibt es bereits im Schweizer Cup und in europäischen Wettbewerben. Ich finds absolut hirnrissig. So kann man sich die ersten 22 oder gar 32 Runden sparen, da die Vorrunde so zum wertlosen Geplänkel wird. Unterdessen interessiert sich die SFL auch nicht mehr für die Fans. Wir können ja auch eine abendfüllende Lotterie veranstalten, um die ‹Spannung› noch mehr künstlich zu erhöhen.»

«Playoffs werden das Niveau anheben»

Nur wenige können den Änderungen etwas Positives abgewinnen. Dazu gehört Leser André Hintermann: «Das Ganze ist schon sehr revolutionär, aber mal ehrlich, langweiliger als jetzt kann es gar nicht werden, der Meister war immer mindestens fünf Runden vor Schluss bekannt! Mehr Spannung wird dem Schweizer Fussball guttun und das Niveau eher anheben!»

Den Abschluss macht Leser Peter Jungen mit einem beruhigenden Kommentar: «Entspannen wir uns. Mal schauen, wie der neue Modus läuft, wenn nicht, kann man sicher zurück buchstabieren.» (aho)

Das sagen die Klubs zum Ligaentscheid

YB: «Der BSC Young Boys hat die beschlossene Aufstockung und die Modusänderung in der Credit Suisse Super League im Hinblick auf die Saison 2023/24 zur Kenntnis genommen. Als Mitglied der Swiss Football League akzeptieren wir natürlich den demokratisch gefällten Entscheid. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass sich der BSC Young Boys klar und deutlich gegen die Einführung von Playoffs ausgesprochen hat – in erster Linie aus Gründen der sportlichen Fairness, nicht zuletzt aber auch mit Bedenken bezüglich Sicherheit.»

GC: «Der Grasshopper Club Zürich begrüsst die bei der heutigen SFL Generalversammlung verabschiedete Aufstockung der Liga auf 12 Mannschaften, da diese eine lang erwartete Innovation für den Schweizer Fussball darstellt.» Managing Director Jimmy Berisha: «Wir haben uns somit entschieden, im besten Interesse des Schweizer Fussballs, hinter dem Antrag des Ligakomitees zu stehen und für das von einer Mehrheit befürwortete Modell abzustimmen, damit diese Innovation, welche die ‹Competitive Balance› innerhalb der Liga deutlich erhöhen und somit für mehr Spannung und Attraktivität sorgen soll, zukünftig eingeführt werden kann.»

Ancillo Canepa, Präsident FC Zürich: «Wie ich vorgängig bereits öffentlich erklärt habe, begrüsse ich die Erhöhung der Super League auf 12 Vereine sowie die Einführung einer Meister- beziehungsweise Abstiegsrunde. Dezidiert habe ich aber aus verschiedenen Gründen die Einführung von Playoff-Spielen abgelehnt. Heute haben nun die Vereinsvertreter an der ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League mehrheitlich die Einführung von Playoff-Spielen beschlossen. Der FC Zürich hat dies zur Kenntnis genommen und möchte diesen Entscheid aber nicht weiter kommentieren.»

FC Basel: «Der FCB begrüsst die Aufstockung der Liga und auch die von der Mehrheit der Clubs entschiedene Modus-Anpassung. Wir sind der Meinung, dass diese Weiterentwicklungen den Schweizer Fussball attraktiver, spannender und im internationalen Vergleich innovativer gestalten.»

Lausanne-Sport: «Der FC Lausanne-Sport freut sich über das Abstimmungsergebnis der Generalversammlung. Der im vergangenen Jahr gewählte Ausschuss hatte sich zum Ziel gesetzt, ein ehrgeiziges und innovatives Veränderungsprojekt voranzubringen. Die Ergebnisse des Tages sind eine Belohnung für das Komitee und seinen Vorsitzenden.»

YB: «Der BSC Young Boys hat die beschlossene Aufstockung und die Modusänderung in der Credit Suisse Super League im Hinblick auf die Saison 2023/24 zur Kenntnis genommen. Als Mitglied der Swiss Football League akzeptieren wir natürlich den demokratisch gefällten Entscheid. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass sich der BSC Young Boys klar und deutlich gegen die Einführung von Playoffs ausgesprochen hat – in erster Linie aus Gründen der sportlichen Fairness, nicht zuletzt aber auch mit Bedenken bezüglich Sicherheit.»

GC: «Der Grasshopper Club Zürich begrüsst die bei der heutigen SFL Generalversammlung verabschiedete Aufstockung der Liga auf 12 Mannschaften, da diese eine lang erwartete Innovation für den Schweizer Fussball darstellt.» Managing Director Jimmy Berisha: «Wir haben uns somit entschieden, im besten Interesse des Schweizer Fussballs, hinter dem Antrag des Ligakomitees zu stehen und für das von einer Mehrheit befürwortete Modell abzustimmen, damit diese Innovation, welche die ‹Competitive Balance› innerhalb der Liga deutlich erhöhen und somit für mehr Spannung und Attraktivität sorgen soll, zukünftig eingeführt werden kann.»

Ancillo Canepa, Präsident FC Zürich: «Wie ich vorgängig bereits öffentlich erklärt habe, begrüsse ich die Erhöhung der Super League auf 12 Vereine sowie die Einführung einer Meister- beziehungsweise Abstiegsrunde. Dezidiert habe ich aber aus verschiedenen Gründen die Einführung von Playoff-Spielen abgelehnt. Heute haben nun die Vereinsvertreter an der ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League mehrheitlich die Einführung von Playoff-Spielen beschlossen. Der FC Zürich hat dies zur Kenntnis genommen und möchte diesen Entscheid aber nicht weiter kommentieren.»

FC Basel: «Der FCB begrüsst die Aufstockung der Liga und auch die von der Mehrheit der Clubs entschiedene Modus-Anpassung. Wir sind der Meinung, dass diese Weiterentwicklungen den Schweizer Fussball attraktiver, spannender und im internationalen Vergleich innovativer gestalten.»

Lausanne-Sport: «Der FC Lausanne-Sport freut sich über das Abstimmungsergebnis der Generalversammlung. Der im vergangenen Jahr gewählte Ausschuss hatte sich zum Ziel gesetzt, ein ehrgeiziges und innovatives Veränderungsprojekt voranzubringen. Die Ergebnisse des Tages sind eine Belohnung für das Komitee und seinen Vorsitzenden.»

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