Foto: Daniel Kellenberger

SwissSkills 2050: So funktioniert die Baustelle 5.0
Die Zukunft des Maurers

Nicola Krause (20) hat kürzlich die Maurer-Lehre abgeschlossen. Wie arbeitet er in 30 Jahren, in der Mitte seiner Karriere, auf der Baustelle? Legt er noch Steine aneinander oder bedient er Drohnen und trägt eine VR-Brille? Ein Blick in die Zukunft.
Publiziert: 08.09.2020 um 01:06 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2020 um 08:42 Uhr
Nicola Krause mit der Robotik-Totalstation auf der Baustelle.
Foto: Daniel Kellenberger
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In Kooperation mit SwissSkills
  • Keine ausgedruckten Pläne mehr auf dem Bau, dafür virtuelle Modelle des geplanten Gebäudes.
  • Drohnen, die über die Baustelle schwirren und alles ausmessen.
  • Bohrroboter, die schwierige Arbeiten übernehmen, zum Beispiel oberhalb des Kopfs.

Drei Bereiche, die in der Arbeit des Maurers teils schon heute eine Rolle spielen – und dies in Zukunft noch viel mehr tun werden. Viele stellen sich den Maurer-Beruf auf einer Baustelle immer noch so vor: Stein an Stein legen, Mörtel dazwischen, fertig. Der Realität entspricht diese Vorstellung schon heute ganz und gar nicht. Aber klar: Handarbeit ist schon gefragt.

«Die Tätigkeit mit den Händen ist einer der Gründe, warum ich mich für diesen Beruf entschieden habe. Und weil ich draussen arbeiten kann», sagte Nicola Krause (20) aus Schüpfheim LU. Er arbeitet bei der Arnet Bau AG in Entlebuch und wird im November an der Berufsmesse Zürich an den SwissSkills Championships teilnehmen, als einer von fünf Finalisten im Kampf um den Schweizer Meistertitel der Maurerinnen und Maurer. Eine Meisterschaft, die eigentlich im September im Rahmen der SwissSkills 2020 hätte stattfinden sollen. Der Grossanlass musste wegen Corona abgesagt werden.

Wird Nicola auch in dreissig Jahren noch mit den Händen arbeiten, wenn er mitten in der Berufskarriere steht? Wie sieht der Maurer-Job 2050 aus?

Stärken entdecken mit SwissSkills Mission Future

Junge Menschen sollen auch im Berufsleben ihr volles Potenzial entfalten können. Deshalb engagiert sich UBS bei SwissSkills. Das gemeinsame Projekt SwissSkills Mission Future zeigt Jugendlichen und ihren Eltern spielerisch auf, wie sie ihre Stärken entdecken, nutzen und fördern können. So können sie sich bestmöglich auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereiten. Die Familienbox ist für UBS-Kunden kostenlos. Nicht-Kunden profitieren von einem Spezialpreis von CHF 20.– statt CHF 39.–.

Ringier ist offizieller Medienpartner von SwissSkills.

Junge Menschen sollen auch im Berufsleben ihr volles Potenzial entfalten können. Deshalb engagiert sich UBS bei SwissSkills. Das gemeinsame Projekt SwissSkills Mission Future zeigt Jugendlichen und ihren Eltern spielerisch auf, wie sie ihre Stärken entdecken, nutzen und fördern können. So können sie sich bestmöglich auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereiten. Die Familienbox ist für UBS-Kunden kostenlos. Nicht-Kunden profitieren von einem Spezialpreis von CHF 20.– statt CHF 39.–.

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«Die Veränderungen? Riesig»

Nicola Krause trifft sich auf einer Mehrfamilienhaus-Baustelle in Luzern mit zwei Experten aus der Region: René Affentranger ist Inhaber und Geschäftsführer der Eberli Bau AG, zudem ist er Mitglied in einer Fachgruppe für Digitalisierung im Schweizerischen Baumeisterverband. Pierre-Alain Gimmel ist Polier in seinem Unternehmen. Bevor sie in die Zukunft blicken, schauen sie zuerst in die Vergangenheit zurück. Wie hat sich ihre Berufswelt in den letzten Jahrzehnten verändert? Gegenüber der Zeit, in der sie selbst noch neu auf der Baustelle waren?

«Die Veränderungen? Riesig», beginnt Polier Gimmel. Er erzählt von den Schalenelementen, die vermehrt fixfertig eingesetzt werden können und viele Arbeiten vereinfachen. Am Anfang sei da sehr viel Skepsis vorhanden gewesen. Halten die genauso gut, wie eine vor Ort gefertigte Wand? Die Skepsis hat sich längst gelegt.

Direkt aufs Tablet

Nicht zuletzt hat aber ein Element auf der Baustelle an Wichtigkeit gewonnen: das Digitale. Schon heute messen automatisierte Robotik-Totalstationen das Gelände aus, verbunden mit dem Bauplan, der nicht mehr ausgedruckt ist, sondern auf einem kleinen Tablet angeschaut werden kann. Nur, dass dieses Tablet nicht so aussieht, wie jenes in unseren Wohnzimmern. Sondern eine dicke Schutzschicht aufweist und deshalb etwas bullig wirkt. Wir sind schliesslich auf der Baustelle. Die Sicherheit ist wichtig. Nicht nur die Sicherheit der Menschen, sondern auch der (teuren) Hilfsmittel.

Affentranger blickt auf seine Baustelle. «Früher hätten wir zum Vermessen am Anfang fünf oder sechs Personen benötigt. Mittlerweile machen es noch deren zwei, mit modernsten digitalisierten Messgeräten.» Gimmel sagt zwar: «Ich habe die Pläne immer noch gerne auf Papier. Als Back-Up.» Aber auch arbeitet mittlerweile oft und gerne mit digitalen Hilfsmitteln. «Wenn man früher unerwartet eine Information brauchte, musste man ins Büro fahren und ein Dokument holen. Heute finden wir das alles hier digitalisiert.» Wie Affentranger sagt: «In der Wolke.» In der Cloud.

Ausgerechnet in diesem Moment kommt ein Mann von der benachbarten Baustelle zur Gruppe. «Wir haben keine Schaufel, können wir uns eure ausleihen?» Das beweist: Trotz Digitalisierung braucht es definitiv noch Schaufeln und damit Muskeln.

«Handwerk muss trotzdem stimmen»

Doch: So falsch wie das Vorurteil vom steinelegenden Maurer ist, so falsch ist das Vorurteil, dass man in diesem Beruf nicht mit Computern arbeitet. Im Gegenteil, sagt SwissSkills-Teilnehmer Krause. Er hat zwar in der Ausbildung in erster Linie immer noch das Handwerk gelernt. «Das muss ja trotz aller Hilfe immer noch stimmen.» Die Unterstützung durch die Technik begeistert ihn aber: «Wer interessiert sich denn schon nicht für die spannenden Neuerungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt?»

Bald wird René Affentrangers Eberli Bau AG erstmalig von einer Baustelle ein 3D-Modell und nicht nur einen 2D-Plan erstellen. «Dann kann der Fortschritt vor Ort plastisch mit dem dreidimensionalen Plan verglichen werden.» Man spricht vom «dualen Zwilling». Das Arbeiten mit Modellen dürfte – nach einer Eingewöhnungszeit – einfacher sein als das Lesen eines Plans. Dies könnte einer der Fortschritte sein, der in den nächsten Jahren bei der Arbeit auf der Baustelle sichtbar wird: BIM (Building Information Modeling) heisst diese Sparte in der Fachsprache. Apropos 3D: Auch der 3D-Druck einzelner Bauteile setzt sich langsam, aber sicher durch.

«Aus- und Umbauten werden häufiger.»

Und langfristig? Wird der Maurer diese Modelle irgendwann, in zwanzig oder dreissig Jahren, auf der VR-Brille sehen und mit dieser arbeiten? Dank virtueller Realität würde dem Bauarbeiter dann angezeigt, wo eine Mauer oder ein Element stehen soll. Tönt spannend. Aber bei den Experten vor Ort ist die Begeisterung für dieses Thema doch noch nicht so gross. Das scheint noch weit weg.

Einen Trend sieht Berufsanfänger Krause jedenfalls jetzt schon kommen, wenn er auf die Baustelle in Luzern blickt. Dort wurde eine alte Villa entfernt, es entstand Baugrund an bester Lage mit Blick auf den See. «Das ist ein gutes Beispiel für die Bauzukunft. Ein neues Haus auf grüner Wiese wird immer mehr die Ausnahme werden», sagt Krause. «Die Städte sind bebaut, wir werden sie mit Ersatzneubauten weiterentwickeln müssen, auch Aus- und Umbauten werden häufiger.»

Sicher ist er sich bei all dieser Änderungen aber über eines: Auch 2050 wird der Maurer noch mit den Händen arbeiten.


Die Berufswelt verändert sich in horrendem Tempo, unter anderem wegen der Digitalisierung vieler Branchen. In einer Serie unter dem Titel SwissSkills 2050 fragt BLICK: Wie machen sich die Lernende von heute für die Zukunft von morgen bereit?

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