Renault Zoe: Neu bis zu 390 Kilometer Reichweite
Die Kleine wird erwachsen

Neuer Motor, mehr Batteriekapazität und frisches Interieur: Mit Renaults Elektro-Bestseller Zoe schafft man ab November auch Langstrecken.
Publiziert: 17.06.2019 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2019 um 08:57 Uhr
Andreas Faust

Schweitzers Tochter hat sich prächtig entwickelt. Nein, kein Schreibfehler: Gemeint ist Louis Schweitzer, Renault-Chef bis 2005 und einer der Initiatoren des Elektrokleinwagens Zoe. Dessen Namen steuerte der Firmenlegende nach seine gleichnamige Tochter bei. Der Fünfplätzer verkauft sich auch sechs Jahre nach dem Start noch immer mit steigenden Zahlen. Für 2019 erwartet Produktmanagerin Elisabeth Deval ein Plus von 43 Prozent gegenüber letztem Jahr – Zoe ist der europäische Bestseller unter den E-Autos.

Schaut noch immer frisch aus

Deshalb wird die neue Generation, die im November 2019 in die Schweiz kommt, aussen kaum verändert: «Die Kunden finden das Design noch frisch», sagt Deval. LED-Scheinwerfer, neue Heckleuchten, grössere Lufteinlässe für die Kühlung der Batterie beim Laden, dazu Nebelscheinwerfer – das wars. Allerdings wird das Logo grösser, weil unter seiner Klappe neu ein Schnelllader-Anschluss für 50 Kilowatt (kW) lauert.

Mehr Leistung, grössere Batterie

Und unter dem Blech? Alles neu, vom Fahrwerk über das Bremssystem bis zu Batterie und Motor. Der leistet jetzt 136 PS, die luftgekühlte und damit bei 325 kg eher leichte Batterie liefert 52 Kilowattstunden für bis zu 390 km Reichweite nach aktuellem WLTP-Zyklus. Geladen wird sie an der Haushaltssteckdose über Nacht, mit 11 kW schafft sie innert zwei Stunden Energie für 120 km und mit 50 kW saugt sie Strom für 150 km in 30 Minuten. Trotz 25 Prozent mehr Kapazität passt der Akku ins gleiche Gehäuse wie beim Vorgänger: «Vier Prozent liefern minimale Änderungen an der Batteriechemie, den Rest steuert eine optimierte Steuerung bei», sagt Deval.

Neu leistet der Elektromotor des Zoe 136 PS; die Batteriekapazität liegt bei 52 kWh und reicht für bis zu 390 Kilometer nach WLTP-Zyklus.
Foto: Werk
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Hochwertigeres Interieur

Das bedeutet aber auch: Die Rückbank hockt weiterhin auf dem Akku und damit deutlich höher als die Vordersitze. Das verknappt die Kopffreiheit. Dafür wurde einiges an Hartplastik durch softe Oberflächen ersetzt, die Sitzstoffe werden aus alten Textilien und Gurten recycelt und statt analoger Anzeigen gibts serienmässig digitale Instrumente und einen 10-Zoll-Monitor in der Mitte. Damit wirkt Zoe tatsächlich erwachsener als bisher.

Die Preise stehen noch nicht fest. Renault will aber auch künftig an seinem Konzept mit einer zumeist vermieteten Batterie festhalten.

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